Ich bin ohne Ausbildung mit 30 Jahren, was kann ich tun?
Hallo liebe Community,
ich hoffe auf einen guten Rat bei folgender Problematik, die mich aktuell nieder macht: Mein Bruder ist mittlerweile 30 Jahre alt und hat noch keine Ausbildung in der Tasche.
Seine Jugend verlief ziemlich schwierig... Er begann mit 16 "leichte" Drogen zu konsumieren, rutschte dann ab, tauchte unter und ist seit einigen Jahren wieder clean. Seitdem kriegt er jedoch sein Leben nicht auf die Reihe. Im Jobcenter wurde er solange vertröstet, bis sie ihm aufgrund des Alters nicht wirklich weiterhelfen können, außer Hartz IV.
Ich sehe, wie die fehlende Aufgabe im Leben / Arbeit / Herausforderung ihn täglich nieder machen. Er sieht keine Perspektive mehr im Leben, es lähmt ihn sprichwörtlich und sein Selbstwertgefühl ist am Boden. Außerdem muss ich mir nichts vormachen: Der jahrelange Untergang, Drogen, falsche Freunde, kein richtiges Leben sind ebenfalls nicht an ihm vorbeigegangen, da fehlen locker 10 Jahre Entwicklung.
Ich möchte und werde nicht aufgeben, er ist mein Bruder, den ich über alles liebe. Daher die Frage / Bitte: Durch eine Ausbildung oder Arbeit würde er sicherlich wieder ein Ziel im Leben haben. Ich weiß nur nicht, wie und wo man einen Arbeitgeber findet, der sich auf ihn einlassen und ihm eine Chance im Leben bieten würde.
Vielen Dank bereits im Voraus! :-)
6 Antworten
Hallo Flowerchen321,
in solchen Fällen, wenn bei Bewerbungen die "Papierform" nicht überzeugt, sollte man immer versuchen, so viel wie möglich persönliche Kontakte zu nutzen, um eine Chance auf einen Berufseinstieg zu bekommen. Und wenn die Kontakte, die man hat, nicht reichen, neue aufbauen! Einfach mal Arbeitgeber persönlich ansprechen. In verschiedenen Handwerksberufen gibt es regelmäßig Ausbildungsplätze, die sich nicht besetzen lassen. Und das persönliche Auftreten ist dort oft wichtiger als Zeugnisse. Z. B. kann er versuchen, den Einstieg über Probearbeiten zu schaffen und so den Arbeitgeber von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Nur nicht aufgeben!
wenn es das arbeitsamt nicht schaft möchtest du als schwester hier eine lösung suchen?
ok, aber als verantorlicher erwachsener hört sich das nicht an?
im muss klar werden was besser ist: mit jammer sein leben gestalten oder in tun kommen und das leben so zu nehmen wie es ist.
er soll mal das buch lesen: Protokoll einer Heilung
wenn es das arbeitsamt nicht schaft möchtest du als schwester hier eine lösung suchen?
Du willst doch wohl nicht das Arbeitsamt als Qualitätsreferenz bezeichnen???
ok, aber als verantorlicher erwachsener hört sich das nicht an?
Warum? Was stört Dich an der Fragestellung?
Soll er sich vllt bei einer Zeitarbeitsfirma melden und Fragen ob die ihn was anbieten können ... Vllt wenn er ein bisschen Kraft und Power hat kann er entrümpeln oder auf div Baustelle man findet vieles ohne Ausbildung. :)
Ist natürlich schwierig mit 30 ohne Berufserfahrung oder dann wenigstens ein Studium auf dem Arbeitsmarkt. Vielleicht bekommt er ja über einen Bildungsgutschein vom Arbeitsamt die Möglichkeit zu einer "erwachsenen Bildung", so kann er evtl. eine Ausbildung/Umschulung bekommen. Ansonsten wären Abendschulen eine Idee um einen entsprechenden Schulabschluss nachzuholen, wenn dieser noch fehlt, oder ein Fernstudium. Ist dann aber mit Kosten verbunden. Er kann sich auch einfach auf Praktikumsstellen bewerben um in Berufe reinzuschnuppern und erste praktische Erfahrung zu sammeln.
Es gibt eigentlich immer eine Möglichkeit, wenn man wirklich will ;)
Was sind denn Dinge, die er gerne macht?
Wenn er komplett von den Drogen weg ist, wäre es ja eine Überlegung wert, in die soziale Schiene zu gehen und als Streetworker oder so anderen zu helfen. Er hat selbst bereits die Erfahrungen gemacht, da wird er eher ernst genommen, als jemand, der noch nie selbst was mit Drogen hatte.
Ansonsten einfach mal bei den "nicht so beliebten" Berufen gucken, zum Beispiel in der (Gebäude- oder Straßen-)Reinigung oder einem ähnlichen Beruf.