öffentlicher Dienst vs. Privatwirtschaft?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Beamtentum 52%
Privatwirtschaft 48%

10 Antworten

Privatwirtschaft

Ich würde mich immer für die Privatwirtschaft entscheiden.

Im öffentlichen Dienst kann der Dienstherr über deinen EInsatzort bestimmen.

Bei Verbeamtung muss man sich privat krankenversichern.

Wer etwas auf dem Kasten hat, der kommt in der privaten Wirtschaft weiter.

Günter

Privatwirtschaft

Ich würde ungern für den Staat arbeiten wollen, strenge Bürokratie, kaum Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung. Alle "Vorteile" kann man in sich in der freien Wirtschaft erarbeiten. Aber logischerweise bringen nicht alle Menschen diese Fähigkeiten mit.

Vampire321  05.04.2020, 15:35

Dafür hast du aber die Sicherheit einen faktisch unkündbaren Job zu haben u d die Gewissheit auch im Krankheitsfall volle Bezüge zu bekommen und dadurch die Freiheit zu haben, dich in deiner Freizeit komplett ausleben zu können

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JSYGO  05.04.2020, 16:04
@Vampire321

Wenn man einen akademischen Grad hat und dieser auch gefragt ist in der freien Wirtschaft, ist es egal ob man gekündigt wird, man findet sofort eine neue Stelle.

Die freie Wirtschaft ist eben leistungsorientiert man muss sich eben alles erarbeiten, dafür ist dem aber auch keine Grenzen gesetzt. Da muss jeder für sich selbst entscheiden ob er die Bedingungen mitbringt sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und Erfolg zu haben oder ob er lieber die sichere Schiene fahren will.

In unserem Familen- , Freunde- und Bekanntenkreis sind viele Gastronomen, die meisten haben innerhalb von 5 Jahren einen so starken wirtschaftlichen Erfolg gehabt, den selben Erfolg erreichen die meisten Beamten erst wenn sie in Pension gehen. Mein Onkel hatte ein Restaurant, es lief so gut, dass er grundsätzlich nur Mittags für zwei Stunden ausgeholfen hat und das nicht mal regelmäßig, wenn er Lust hatte kam er, wenn nicht, dann nicht. Für mich ist das wahre Freiheit. Natürlich habe ich auch miterlebt, dass andere es nicht dahin geschafft haben und immer noch ihre Schulden ab bezahlen. Als Beamter wird man NIE dieses Risiko haben, aber auch NIE diese Chance.

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DavidWayne99 
Fragesteller
 05.04.2020, 16:09
@JSYGO

Guter Kommentar. Sehe ich tatsächlich ebenso :

Kaum Risiko, kaum Chancen ( das richtig dicke Geld zu machen ).

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Vampire321  05.04.2020, 16:13
@JSYGO

Ich weiß das ...

ich bin in der freien Wirtschaft tätig und muss für jeden Cent kämpfen...

meine Frau ist im öffentlichen.dienst als diplomierte Betriebswirtin, die bekommt regelmäßig mehr Geld durch Tariferhöhungen, LOB und Beförderungen, um die sie dich nichtmal großartig kümmern muss...

natürlich könnte sie in der Freien Wirtschaft ein paar Euro mehr bekommen, aber der öffentliche Dienst ist -gerade für Familien- der sicherste AG!

und wenn ich mir meine Schwägerin anschaue, die denselben Job als Beamtin macht (ok, Eine Stufe höher...) und mir anschaue, was DIE verdient, da kommt schon eine Spur ‚Neid‘ bei mir auf...

die kann sich problemlos für ein paar Monate beurlauben lassen um durch die Welt zu reisen oder krank feiern, ohne Angst haben zu müssen ins Krankengeld zu rutschen ... Beamte bekommen ihre Bezüge ja ohne Abzüge auch im Krankheitsfall ausbezahlt...

wer natürlich nur auf ein möglichst hohes Gehalt aus ist, der muss sein Glück in der freien Wirtschaft suchen ...

kann DA aber auch auf die Nase fallen!

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JSYGO  05.04.2020, 16:39
@Vampire321

In meinen Augen sind das alles Nachteile, man bindet sich an einen Job, aufgrund von "Vorteilen" die man auch in der freien Wirtschaft bekommen könnte. Für diese "Vorteile" würde ich persönlich nicht meine Chancen eintauschen. Wenn ich meine Ziele erreiche, sind all diese "Vorteile" ein schlechter Witz im Vergleich dazu. Es sind natürlich alles persönliche Präferenzen, weil ich weiß, dass es Menschen gibt die nicht so leistungsstark und leistungsorientiert sind. Aber da muss schlussendlich jeder für sich entschieden wie er sich sieht und wo er stehen möchte.

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Vampire321  05.04.2020, 16:42
@JSYGO

So sieht’s aus!

wie gesagt, wenn du dich ‚pro Familie‘ entscheidest, bringt dir ein Job herzlich wenig, in dem du ein Schweine Geld verdienst, aber von deinen Kids dank deines 80 Stunden-Jobs nichts mitbekommst...

da reichen dir 5-8000€ NETTO Familieneinkommen im öffentlichen Dienst schon aus, um ein bequemes Leben im Wohlstand führen zu können...

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JSYGO  05.04.2020, 17:14
@Vampire321

Ist halt die Frage wo du mal stehen willst und ob du das erreichen wirst. Ich persönlich will spätestens mit 40 finanziell frei sein. Ich werde die nächsten 10 Jahre hart arbeiten und dann einen Gang runterschalten. Dann habe ich soviel Zeit ich will und soviel Geld ich brauche.

Meine Eltern würden sich freuen wenn sie 5-8000€ im Monat verdienen, mir persönlich reicht das nicht mal annähernd. Du beschreibst es als bequemes Leben im Wohlstand, für mich ist das Mittelschicht+. Wenn ich Lust auf Sushi habe, will ich mit dem nächsten Flieger nach Japan fliegen können, weil ich es mir zeitlich und finanziell leisten kann, das zu machen was immer ich will. Als Beamter wird man dieses Ziel nie erreichen können.

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Vampire321  05.04.2020, 17:23
@JSYGO

Siehst... aus dem Alter bin ich raus...

ich war auch mal hinter der Kohle her wie der teufel hinter der Seele...

aber mit Ende 30 hab ich mich dann doch für die Familie entschieden... und hab nach der Geburt meiner Tochter meine Firma verkauft und geh den bequemeren Weg,.. ich hab mein Geld in Immobilien investieriert, habe drei Häuser, zwei davon vermietet eins bewohne ich selber... meine Frau ist Teamleitung im örtlichen Jobcenter ... und gehts gut ;)

wir haben drei Autos, fahren mind. 2x im Jahr in den Urlaub und können uns vieles leisten, was für andere nur Wunschträume bleiben ...

ich geb dir aber einen Tipp:

lass deine Gesundheit nicht aus den Augen!

denn du kannst da im Moment soviel Raubbau betreiben... die Quittung kommt später

ich bin mittlerweile fast 50 und genieße meine Leben... und glaub mir:

ein 22 Stunden Flug ist auch in der Business oder First class nicht entspannend ... das machst du ‚mal‘ und wirst dann merken, das das nur viel Geld kostet dir aber sonst NICHTS bringt

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JSYGO  05.04.2020, 17:37
@Vampire321

Also ich verstehe das wie gesagt. Ich wurde ehrlich gesagt von meinen Eltern auch so erzogen: Sei gut in der Schule, studiere, suche dir einen sicheren Job und verdiene gutes Geld. Ich habe ich damals sogar für das Finanzamt und die Bundeswehr beworben, auch aufgrund dieser "Vorteile", bin heute aber erleichtert, dass ich mich dazu entschlossen habe nicht den Beamtenweg zu gehen. Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und mich gerade nach dem Studium dazu entschlossen eine Ausbildung als Koch zu beginnen. Den Gedanken von Jobsicherheit habe ich also vorerst verworfen.

Danke für den Tipp, ich betreibe in meiner Freizeit Kraftsport und achte stark auf Ernährung und Bewegung, ich hoffe, dass ich das beibehalten werde.

Das mit Flug war auch eher als Beispiel gedacht um zu demonstrieren in welchen Dimensionen ich mir meine Freiheit und Leben vorstelle.

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Privatwirtschaft

Es ist eine ganz einfache Tatsache zu berücksichtigen:

Wenn zwei Berufsanfänger mit der gleichen Ausbildung und den gleichen Talenten neu in eine Behörde / neu in einen Betrieb eintreten und beide das Gleiche leisten, dann guckt der Mensch auf der Behörde nach spätestens 5 Jahren seinem Mitstreiter in der Privatwirtschaft betriebswirtschaftlich nur noch hinterher. Und nach 10 Jahren sieht er ihn schon gar nicht mehr.....

Beamtentum

Geld ist für mich nichts weiter als das Mittel zum Zweck, es macht mich nicht glücklich.

Das Gefühl von Sicherheit, das mit dem Beamtentum kommt, kann das schon.

Deshalb werde ich, zumindest später irgendwann, als Beamter arbeiten wollen.

Vielleicht am Anfang in der Privatwirtschaft.

Ich will, dass mein Beruf auch anderen Menschen "etwas bringt", will Jura studieren und Menschen zu ihrem Recht verhelfen, als Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder, das wird aber sicher noch schwieriger, Richter.

Stossgebet  05.04.2020, 20:00
Richter

So kleinkariert bin ich dann doch: Richter sind nicht verbeamtet.

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OdyFour  05.04.2020, 20:26
@Stossgebet

Ich weiß, aber verbeamtet ist dem Richter näher als die Privatwirtschaft, oder nicht?

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Stossgebet  05.04.2020, 20:41
@OdyFour

Absolut richtig. Der Unterschied ist die Unabhängigkeit, während Beamte in der Regel weisungsgebunden sind.

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OdyFour  05.04.2020, 20:51
@Stossgebet

Ein weisungsgebundener Richter wäre aber auch nicht mit der Unabhängigkeit der Justiz vereinbar.

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Privatwirtschaft

Bin selber in einem Konzern in einer Verwaltungstätigkeit. Das gibt sich von den Tätigkeiten her nicht viel im Vergleich mit öffentlichen Verwaltungen (habe das mal bei Bundeswehr kennengelernt). Auch die Arbeitszeit ist geregelt, es gibt 30 Tage Urlaub, Betriebsräte, da wird keiner ausgebeutet.
Aber bei der Bezahlung gibt's schon einen himmelweiten Unterschied: Gerade für Akademiker ist in der Privatwirtschaft nach oben viel möglich. Es wird zwar nicht so viel darüber gesprochen, aber es haben schon Teamleiter Gehälter vergleichbar mit Direktorengehältern (A16).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
grubenschmalz  06.04.2020, 06:59

Das ist richtig, der wesentliche Unterschied ist aber, dass der Schulleiter mit A16 keine Sozialversicherung zahlt, so dass man nur das Brutto schwer vergleichen kann. Der Schulleiter mit A16/8 bekommt zahlt knapp 78 000 EUR, als Angestellter zahlt man darauf knapp 1100 EUR Sozialabgaben monatlich, was der Beamte nicht macht.

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CamelWolf  07.04.2020, 08:16
@grubenschmalz

Ein Schulleiter braucht einen Uniabschluss und ettliche Jahre Berufserfahrung bis er in A 16 eingruppiert wird. Und das auch nur, wenn er ein Gymnasium leitet.

78 TSD € ist in vielen privatwirtschaftlichen Betrieben ein besseres Sachbearbeitergehalt. Und der Sachbearbeiter bekommt dazu noch in den meisten Fällen einen Dienstwagen zur Privatnutzung.

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grubenschmalz  07.04.2020, 21:30
@CamelWolf

Ist mir bewusst, ich bin selbst Lehrer. Außerdem gilt das nicht nur für Gymnasien, sondern auch für Gesamtschulen. Du hast aber die Aussage von mir nicht verstanden.

du stellst hier 78k als quasi Durchschnittsgehalt dar, das ist aber Quatsch.

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CamelWolf  08.04.2020, 08:55
@grubenschmalz

..du stellst hier 78k als quasi Durchschnittsgehalt dar, das ist aber Quatsch...

Wie kommst Du darauf ?

Meine Aussage lautet, dass der Vergleich zweier Personen mit gleicher Grundqualifikation und gleichen Talenten - einer im ÖD, der andere in der Privatwirtschaft - zu dem Schluss kommt, dass der ÖD in der Frage des Einkommens nicht konkurrenzfähig ist. Brutto wie netto......

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