Nur grauenhafte Meie dîn Übersetzungen?
Die Frage ist praktisch schon im Titel gegeben. Ich suche derzeit nach einer anständigen Übersetzung des Liedes Meie dîn (Neidhart von Reuental) ins moderne Hochdeutsch. Die online Quellen, die ich gefunden habe, sind meistens nur bis zur zweiten Strophe ins moderne Hochdeutsch übersetzt und alles, was sich um die dritte und vierte Strophe dreht, ist entweder schwer zu finden oder grauenhaft übersetzt. Mir geht es nicht um die Endreim Schemen oder die Binnenreime, sondern eher um den Inhalt. Falls sich jemand hier mit Minnesang Quellen auskennt, dann gerne kommentieren :>
1 Antwort
Mai, Dein heller Sonnenschein
und die kleinen Vögelein,
so ein rechter Wonnenschrein,
sollen sie willkommen sein! –
Ich lieg, was Freude anbelangt,
quer mit der ganzen Welt.
Alle Tage meine Klage:
Von der ich das Beste sage
und sie treu im Herzen trage,
der gefall ich nicht.
Ich verliere schier den Mut,
dass mir nie gelang,
was doch sonst so vielen schon mit ihrem Dienst gelungen,
die um den Lohn edelster Damen ritterlich gerungen –
ich hab immer ganz umsonst gedient und gesungen.
Süße Hoffnung, die ich hege
für die schöne Liebste,
geb ich dennoch niemals auf,
bringt's mir auch nichts ein.
Wenn die Schöne mich verschmähte,
wär ich lieber tot.
Immer war ich, wie's auch kam,
seit ich von ihr Kunde hab,
ihr zu Diensten, was sie nie
jemals mir vergolten hat –
hier und dort und überall,
grad wie sie's befahl.
Soll ich dienen und dafür keinen Lohn von ihr erwerben,
ist des Schlechten mehr wohl als des Guten an den Frauen –
diese Lehre könnt' mir dann kein Kaiser mehr verbieten!
Schmerz und Kummer folgen mir,
seit ich diese Frau erblickte,
von der man je das Beste sprach
und ihr nur Gutes zugestand –
die ihre Keuschheit nie verlor
und ihre feine Art.
Ist mein Haar grau gefärbt,
so ist das gänzlich ihre Schuld:
Ihre Augen, hell und klar,
nehmen mich kein bisschen wahr,
wenn die meinen zu ihr blicken
ohne falschen Sinn.
Wollte sie mit einem Auge nur zu meinen beiden blinzeln!
Minne will doch, dass die Augen wie mit Pfeilen sich beschießen,
Liebe zwischen Mann und Frau kunstvoll zu verbinden.
Klug und edel, froh und stolz,
das steht einem jungen Mann,
der vor Schande sich bewahrt
und das Beste gerne tut:
Den, der edlen Damen dient,
begießt das Glück in Strömen.
Scheut er Schmach –
keine Frau wird dir dafür böse sein –
ist er guten Frauen zahm.
Kommt dabei kein böses Wort über seine Zunge,
so ist er aller Tugend Quell,
gesegnet soll er sein!
Der sich dieses Lob bewahrt, kommt nicht vom Wege ab.
Allen Glückes selig wird er sein bis an sein Ende. –
Diese Strophe sende ich der Welt zur Besserung!
Ich glaube du verstehst die Frage einfach nicht. Genauer lesen!
Wenn halt die Übersetzung nicht mehr her gibt als diesen Müll, dann ist das halt so.
Diese Übersetzung ist mir bereits bekannt :(