"Normale" Umgangssprache (gemeint ist nicht Dialekt, oder örtlich begrenzte Wortwahl) in Romanen/Novellen?
Bsp. Sätze:
Hochdeutsch: "Ich habe eine Schleife gebunden."
Ugs: Ich hab ne Schleife gebunden."
Korrekterweise müsste man mWn nach dem b und vor dem n jeweils ein Apostroph setzen: "Ich hab' 'ne Schleife gebunden."
Könnte und wird vermutlich für manche den Lesefluss stören. Lässt man es weg, wäre es eigentlich falsch, was wiederum auch einige stören wird - andere wiederum nicht. Schreibprogramme kreiden einem z.B. auch das fehlende "ei" bei "eine" an trotz Apos., jedoch nicht, wenn man nur "hab" schreibt, ohne e.
Mal so und mal so, ist irgendwie auch komisch.
Ist aber in meinem Fall wichtig, weil der der ugs.-sprachlich spricht eine junge Person ist und dies einen Unterschied hervorheben soll zu jemandem, der eher 'sehr alt' ist und teilweise auch einen veralteten Wortschatz nutzt. Daher möchte ich das auch nicht einfach sein lassen oder es nur am Rande erwähnen.
Wie ist eure Meinung liebe Schreiberkollegen und Leser von Büchern?
2 Antworten
Ich finde es gut, dass der natürliche Redefluss wiedergegeben wird - nicht nur in Büchern, sondern auch in synchronisierten Filmen. Man stelle sich vor, es würde sich da jeder anhören wie ein Nachrichtensprecher; das klänge doch sehr widernatürlich...
Zur Frage des Apostrophs: Nach dem b gehört keiner (mehr?) hin. In der ersten Person Singular ist das Weglassen des e inzwischen so normal, dass die Rechtschreibregeln hier keines mehr vorsehen. Vor das ne müsste allerdings eines hin.
Nachtrag: Ich seh grad, vor das ne muss auch keines mehr hin. Ich persönlich finde es mit aber schöner.
Statt „ne“ würde ich immer „eine“ schreiben, das ist beim lesen einfach schöner. Und bei den Verben in der ersten Person Singular würde ich das e teilweise einfach so weglassen.
Z.B.: „Ich leg eine Karte.“, aber: „Ich frage mich, was das bringen soll.“ Manchmal ist das e doch ästhetischer
Ich stolper(e) halt sehr oft selbst über so manches e: frag(e), leg(e), hab(e). Das klingt wie ein zusätzlicher Aufwand, der sich nicht (mehr) notwendig anfühlt zu sprechen bzw. überflüssig anfühlt zu denken, wenn man für sich leise liest. Weils halt so oft nicht mehr mitgesprochen wird heutzutage. Das stört mich dann wieder in meinem Lesefluss und ich frage mich, wie es anderen dabei geht, auch wenn es eigentlich richtig ist das e mitzuschreiben.
Wie sieht es mit dem Wort nich(t) aus? Vieles wird ja schon ganz oft mit stummem t hinten gesprochen. Würde man da nich' oder nich schreiben? Letzteres sieht irgendwie auch so nackt aus wie "ne" ohne Apostr.