Normal oder schon krank?

2 Antworten

Spontan ist mir jetzt Zwangsstörung eingefallen. Ob das wirklich eine Zwangserkrankung ist, oder vielleicht nicht doch einfach eine sehr schlechte Angewohnheit wage ich zu bezweifeln. Wirklich feststellen kann das aber nur ein Experte beziehungsweise Fachmann, aber informiere Dich doch mal ein wenig im Internet zu Zwanghandlungen. Wenn die Symptomatik passt, weißt Du zu mindest, worunter Du leidest. Dann gilt es natürlich Hilfe zu organisieren.

Diagnostische Kriterien sind:

  • Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

GoldenePerle268 
Fragesteller
 02.02.2022, 23:06

Ich finde es sehr schön das du dir so viel Mühe geben hast mit der Antwort.. aber ich kann dich beruhigen mir gehts gut. Ich habe mir nur die Frage gestellt weil mein Mann dauernd sagt das ich zu viel putze und zu penibel bin mit bett sitzen usw.. aber ich liebe halt Sauberkeit. Wünsche dir das gleiche. Freut mich wirklich sehr das du gläubig bist, wir nämlich auch :) mein Mann ist Prediger.. also, der herr segne dich.

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Das ist auf jeden Fall deutlich zu übertrieben, um das noch als normal anzusehen.


GoldenePerle268 
Fragesteller
 02.02.2022, 21:51

Wie oft machst du das alles ? Betten überziehen wischen und alles ?

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maja0403  02.02.2022, 21:56
@GoldenePerle268

1x in der Woche, ggf. mal zwischendurch mit dem Sauger durch. Ich wohne nicht mehr in der Großstadt, was sich sehr positiv beim Staub zeigt.

Bad 2x die Woche, Toilette täglich.

Ansonsten bin ich nicht der Sklave meiner Wohnung. Wenn das so läuft macht man etwas falsch. Bei mir ist es sauber und ordentlich.

Insgesamt pflege ich 130 qm mit 2 Personen.

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maja0403  02.02.2022, 22:40
@GoldenePerle268

Du sieht den Unterschied zu deinen Aktivitäten. Du solltest daran arbeiten und wenn du das nicht schaffst, professionelle Hilfe suchen. Solche Probleme werden nämlich nicht von alleine besser und spätestens wenn Kinder ins Spiel kommen sollten, kommst du total ins Trudeln. Eine putzsüchtige Mutter ist nicht schön für Kinder.

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