Nordwanderung Bergbau?

2 Antworten

N´Abend, das liegt an mehreren Faktoren:

a) die Geographie. Die Kohle liegt nicht wie eine Scheibe zwischen anderen Schichten ideal horizontal sondern in einer Sattel-Mulden-Formation wobei die Absenkung der Kohleschicht nach Norden in einer fortlaufenden Absenkung verläuft, also keine bzw. nur noch marginale Sättel mehr aufweißt.

b) die fortschreitende Technik und Wissenschaft. Das reicht mit der Entwicklung einer dauerhaft funktionsfähigen und leistungsstarken Wasserlösetechnik ( Auspumpen der Grubenbaue - zunehmender Zufluß bei zunehmender Tiefe ) bis zur Entwicklung leistungsfähigerer Technologien bei Einrichtung und Betrieb eines Bergwerks (von der Statik des Förderseils bis zur Antriebsstärke der Fördermaschinen über die die Mechanisierung von Hängebänken und Wagenumläufen, der Technisierung der Abteufverfahren von Schächten usw. ) was zusammen mit

c) der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung der Kohle mit langfristiger, entsprechender Preisentwicklungen in der Verbindung von Bedeutung und Fördereffizienz Bergwerke als lohnende Investments für Aktiengesellschaften und Privatbesitzer dargestellt hat. Zudem ist in diesem Zusammenhang wichtig:

d) Kohle ist nicht gleich Kohle. Es gibt viele verschiedene Sorten, die sich entsprechend auf verschiedene Verwendungszwecke beziehen. Während die sog. "Hausbrandzechen", vornehmlich im Bereich "Ruhr / südliches Ruhrgebiet" mit der Förderung einer Kohleart, die vornehmlich für das private Verheizen in Wohnungsöfen geeignet war von der ersten Kohlekrise und dem Aufkommen der Ölverbrennung sofort betroffen waren blieben die Zechen mit der Förderung von "Kraftwerks- und Kokskohle" attraktiv. - Diese Kohlesorten befinden sich jedoch vornehmlich im nördlichen Ruhrgebiet und darüber hinaus (Ibbenbühren) in entsprechen größeren Tiefen.

Gruß

Man hat zuerst die Kohle abgebaut, an die man relativ leicht rankam. Mit der Zeit musste man immer tiefer und eben auch immer weiter nördlich graben.