Nimm Stellung zur Aussage Platz an der Sonne?

2 Antworten

Überlege mal, wo es schöner ist: im Schatten oder an der Sonne?

Deutschland schaut in der wilhelminischen Ära voll Neid auf seine maritimen west- und südeuropäischen Nachbarmächte, die fast allesamt Kolonien haben, die für den Handel und die Rohstoffversorgung enorme Profite bringen können.

Bülow fordert daher, dass das an Macht und Bedeutung in den letzten Jahrzehnten deutlich gewachsene Deutsche Reich auch hier nach vorne streben soll und sich einen Platz an der Sonne sichern soll.

Hier findest du sehr gute Informationen zur Thematik:

https://www.bpb.de/themen/kolonialismus-imperialismus/kaiserreich/139653/aussenpolitik-und-imperialismus/

Sophie12032009 
Fragesteller
 05.09.2023, 16:42

Also dann: Ja, weil das Deutsche Reich auch die Macht haben muss wie alle anderen Länder und nicht im Schatten stehen soll. Ist das so richtig?

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Eisenklang  05.09.2023, 17:13
@Sophie12032009

Das wirtschaftlich aufstrebende Deutschland hatte eben einige Politiker die dachten, dass es für Deutschlands Größe und Wohlstand eben wirklich wichtig sei eigene Kolonien zu haben. Dabei zeigte der beispiellose Aufschwung des Reiches doch, dass es keine Kolonien mehr brauchte um Wohlstand zu erzeugen. Eigene Innovationskraft, Wirtschaft und eine kluge Industrialisierung hatten schon damals inzwischen höhere Bedeutung als billige Rohstoffe. Ich glaube, dass haten die damaligen Befürworter von Kolonien nicht begriffen. Tatsächlich waren die deutschen Kolonien immer ein Minusgeschäft, die hohe Kosten verursachten. Zumal man eben nicht wie die Belgier Jahrzehnte davor, hemmungslos die Kolonien ausbeuten wollte, noch konnte. Waren um 1750 Kolonien tatsächlich noch äußerst gewinnbringend durch den Import von Edelmetallen und Rohstoffen, aber auch durch die Beteiligung am Sklavenhandel, wsr dies im 20. Jahrhundert schon lange nicht mehr so. Allenfalls die Bedeutung des globalpolitischen Einfluss konnte noch ein Grund sein.

Tatsächlich war es keineswegs unumstritten, dass Deutschland Kolonien erwerben wollte und längst nicht nur die SPD war dagegen, auch Bismarck selbst.

So verlief das ganze zu spät, aber auch nur halbherzig.

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Tannibi  05.09.2023, 21:54
Überlege mal, wo es schöner ist: im Schatten oder an der Sonne?

Das ist ganz einfach rauszufinden. Ein Sommertag mit 40 Grad,
es gibt etliche Sonnenschirme. Wieviele Leute sind lieber in der
Gluthitze als unter einem Schirm?

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In dieser Rede formulierte Bülow, der zu diesem Zeitpunkt Staatssekretär des Auswärtigen Amtes war, das imperialistische Weltbild der herrschenden Eliten des Deutschen Kaiserreichs.

Bülow argumentierte, dass das Deutsche Reich seinen gerechten Anteil an der Welt beanspruchen müsse. Er kritisierte die anderen europäischen Großmächte, die sich bereits große Kolonialreiche aufgebaut hatten, während Deutschland leer ausgegangen sei. Bülow forderte daher, dass das Deutsche Reich seine Interessen in Afrika und Asien durchsetzen müsse.

Die Rede von Bülow war ein Meilenstein in der deutschen Kolonialpolitik. Sie rechtfertigte den aggressiven Expansionskurs des Deutschen Reiches und trug zur Legitimierung des deutschen Kolonialismus bei.

Die Rede von Bülow kann aus verschiedenen Perspektiven bewertet werden.

Aus einer historischen Perspektive ist die Rede von Bülow ein wichtiges Dokument, das die imperialistischen Ambitionen des Deutschen Reiches widerspiegelt. Die Rede war ein wichtiger Faktor, der zur deutschen Kolonialisierungspolitik in Afrika und Asien führte.

Aus einer moralischen Perspektive ist die Rede von Bülow kritisch zu bewerten. Die Rede verharmlost die Folgen des Kolonialismus für die betroffenen Völker. Die Rede legitimiert die Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen in den Kolonien.

Aus einer politischen Perspektive ist die Rede von Bülow ambivalent zu bewerten. Die Rede war ein wichtiger Faktor für die deutsche Weltpolitik. Sie trug zur Festigung der deutschen Position als Großmacht bei. Allerdings führte die Rede auch zu Spannungen mit den anderen europäischen Großmächten, was schließlich neben anderen Gründen zum Ersten Weltkrieg führte.

Sophie12032009 
Fragesteller
 05.09.2023, 16:44

Also dann: Ja, weil das Deutsche Reich auch die Macht haben muss wie alle anderen Länder und nicht im Schatten stehen soll. Ist das so richtig?

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