"Nicht ohne meine Tochter", wie oft glaubt ihr gibt es solche Erlebnisse?
"Nicht ohne meine Tochter" ist ein Roman und eine Verfilmung über eine amerikanische Mutter die ihren Mann im Herkunftsland des Mannes als eine ganz andere Person erlebt hat.
Wie oft glaubt ihr gibt es solche Erlebnisse, in denen eine Person aus zwei unterschiedlichen Kulturen, sich ändert, so zu sagen ein zweites Gesicht hat.
Umgekehrt geht das natürlich auch.
Hattet ihr vielleicht selber schon so ein Erlebnis? Und wie lief das ab? Vielleicht Bessnez?
Vielleicht kennt ihr auch jemanden, der es so ähnlich ergangen ist?
10 Antworten
Guten Morgen,
"Nicht ohne meine Tochter", wie oft glaubt ihr gibt es solche Erlebnisse?
Diesen Film wollte ich mir immer anschauen, irgendwas hinderte mich jedoch.
Wo ich all die Antworten hier gelesen habe, war es vielleicht die verdrängte Erinnerung an meine eigene Situation. Als ich aus Frankreich zurück nach DE kam, habe ich u.a. meinen langjährigen Freund zurückgelassen, mitten aus unserer guten Beziehung heraus. -
Als er mir ein halbes Jahr später einen Besuch in DE abstatten wollte, kam von mir ein 'Nein'. Jetzt, nach Jahren, denke ich, es könnte ein Versuch gewesen sein, mich umzustimmen. Ein paar der Konstellationen wären durchaus geeignet gewesen.
Aber ich überragte ihn um einiges - da hätte er rein psychologisch keinen leichten Stand gehabt. :-)
Es ist hypothetisch - wie bei Covid: manchmal ahnt man ja gar nicht, welcher Entwicklung man womöglich entgangen ist.... !
Wir hatten kein Problem damit, dass ich größer war. Wir haben drüber gelacht! - Ach, alte Karmellen.
Das ist leider kein Einzelfall.
Ich kenne eine Frau, die zu ihrem Freund nach Marokko gefahren ist. Dort wurde sie dann festgehalten. Ihr gelang es zu entkommen, und hat sich dann am Flughafen an die Polizei gewendet. Die deutsche Vertretung wurde informiert und sie konnte dann nach Hause. Gott sei Dank hatte sie das Kind nicht dabei, weil es krank war und erst nicht mitkommen konnte. Der Freund hat dann nach Deutschland Einreiseverbot bekommen. Ist aber auch schon etliche Jahre her. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es sowas heute noch gibt.
Guten Tag,
den Film kenne ich nicht, aber ich glaube, im "Kleinen" hat jeder von uns seine Beobachtungen in dem Bereich gemacht - und sei es, wenn der eigene Partner, den man für gebildet und kultiviert hält mit der Familie und den eigenen Freunden auf einmal der trinkfeste, wie ein Hirsch röhrende, hemmungslose Stammtischbruder und "Dialektschwätzer" wird.
Aber das zeigt eigentlich nur, dass der Mensch anpassungsfähig ist und sich durchaus dem jeweiligen Kulturkreis/Milieu usw. anpassen kann, in dem er sich gerade befindet. Schlimm wird das nur, wenn es falsch verstanden wird, etwa im Bezug auf fundamentale religiöse Paradigmen oder gesellschaftliche Zwänge.
Und so was habe ich oft in meiner Heimat gesehen: Nach außen hin waren die Männer geachtete und geschätzte, regelrecht verehrte Institutionen mit beruflichem Status, guten Sakkos, ledernen Aktentaschen, teuren Kulis und schicken Fahrzeugen; alle mochten sie, was für bärenstarke Typen. Zuhause waren sie das genaue Gegenteil und beherrschten Frau und Kinder, teilweise die eigenen greisen Eltern - jeder wusste es, aber gesagt hat keiner was. Udo Jürgens hat das Thema mal besungen: "Madonna in der Hölle". So was gibt es immer wieder, heute sicher auch noch. Udos Lied "Gestern war es noch Liebe" ist vergleichbar und das Lieblingslied einer guten Bekannten, die als "Madonna in der Hölle" lebte und heute den emotionalen Scherbenhaufen zusammenkehrt, den ihr Mann - ein Bürgermeister-Stellvertreter, der als Trinker am Imbiss herumsaß und dann zuhause betrunken einschlief, wenn er nicht grad bei seiner Geliebten in der Nachbarstraße rumhing - ihr hinterließ.
https://www.youtube.com/watch?v=oYCecc-J0gk
https://www.youtube.com/watch?v=_diath8V5QU
Ich persönlich bin mit wachsendem Selbstbewusstsein inzwischen total hemmungslos geworden und spreche mit Geschäftsfreunden und Politikern genauso wie mit Freunden und Verwandten. Ich bin nicht grad der Feinste und zwar gebildet und mische beruflich relativ weit oben mit, bin aber ein ganz einfacher Mensch, der keinen Hehl draus macht - aber ich habe gemerkt, dass ich deswegen authentisch bin, die Leute das merken und gut finden.
Schönes Wochenende und danke für die gehaltvolle Frage.
Was bedeutet schon "der Feinste"?
Wenn man charakterlich stark ist und nicht sein Fähnchen in die jeweils wehende Windrichtung hängt, ist der-/diejenige für mich schon auf dem Weg etwas Feines zu sein.
Hab einen schönen Samstag, GLG. :-)
Ich sage es mal ganz deutlich: Ich sage den Leuten, dass ich aufs Klo muss (erfinde keine Umschreibungen), habe keine Hemmungen danach zu fragen wo es ist oder wo sonst was ist (Waschraum, öffentliche Uhr, irgendwas in der Art, was ich halt grad brauche), imitiere kein Hochdeutsch, scheue mich nicht zu fragen, wenn ich was nicht mitbekommen habe, erzähle auch mal eine Anekdote oder was Persönliches und komme gelegentlich durchaus mit einem ungewaschenen Auto an. Es kann sogar passieren, dass man versehentlich und automatisch ins indirekte Du wechselt. Ich frage auch durchaus andere am Tisch, ob ich ihnen, wenn ich sowieso gehe einen Kaffee mitbringen soll oder ob mir jemand einen Kuli leiht oder Ähnliches und es ist mir egal, ob das (ist schon passiert) ein hoher Minister auf Landesebene ist - auch der muss am Ende auf den Lokus und/oder ins Bett, je nachdem wie man das sehen will.. und wenn mir am Buffet (was nciht oft passiert, ich halte mich da meist kurz) etwas wirklich gut schmeckt, hole ich mir einen Nachtisch, was manche nicht tun, weil es ihnen peinlich wäre.. aber ich nehme mir das einfach raus auch weil ich gemerkt habe, keiner reagiert unwirsch oder lacht mich deswegen aus. Man wird als Mensch wahrgenommen, nicht als Apparat und nicht als Funktionsträger.
Danke Dir für Deinen Kommentar der mein Bild von Dir nur bestätigt.
Zu uns kam auch mal ein sog. Hohes Tier und ich machte ganz bodenständige Bratkartoffeln als Abendessen, obwohl die Meinung vorherrschte, so etwas Einfaches könne man so jemandem der ja ganz Anderes gewohnt sei, nicht servieren. Aber siehe da, er hat es genossen, weil er schon lange nicht mehr so etwas Deftiges gegessen hätte und ihn das an seine Kindheit erinnere.
Man muss sich selbst treu bleiben, da hast Du sehr recht mein Lieber, man muss Mensch bleiben und am besten ein charakterfester, GLG. :-))
Ja, so in etwa - ich habe auch schon mal Leute mit Kartoffelpuffer oder heißen Wienern oder Weißwürsten verköstigt. Man sollte es einfach machen und mir ist es egal; selbst wenn einer hinterher nicht zufrieden war, ist es halt sein Problem. Für jeden, der nicht zufrieden ist stehen zehn auf, die zufrieden sind.
Manche sind ja geradezu erleichtert, wenn Bratkartoffeln Wegbereiter zum Einfachen, Ehrlichen, Schlichten helfen, zu sich selbst zurückzufinden! Es können Düfte, Gewürze und das damit verbundene Flair aus früheren Zeiten sein, die die Erinnerung an sich selbst 'freischaufeln' und das von gesellschaftlichen Zwängen bereinigte 'Original' wieder erstehen lassen. Einfaches Essen als Therapie!
(Das fiel mir gerade dazu ein!). LG 😀
Gute Gedanken die diesen Dialog noch perfekt machen liebe Freundin, danke Dir.
GLG. :-))
Da fehlte was: '..wenn Bratkartoffeln als Wegbereiter zum Einfachen, Ehrlichen, Schlichten helfen, zu sich selbst zurückzufinden!' muss es heißen!
Ein schönen guten Morgen euch allen hier in der Runde, heute zum Samstag.
Von solche Vorfällen habe ich in meinem persönlichen Umfeld, bzw. Bekanntenkreis noch nichts dergleichen wahrgenommen und so etwas hätte sich auch rumgesprochen denke ich.
Das solche Situationen aber in der heutigen Zeit vorkommen, kann ich mir ganz gut vorstellen.
Ein ruhigen, entspannten und möglichst nicht zu nassen Samstag, wünscht Opi-Paschulke allen hier die gerne mögen.
Genießt die Sonne falls sie scheinen sollte, passt auch wieder alle schön auf euch auf und bleibt gesund so gut es geht.
Bild:
Einen schönen Samstag und Wochenende wünsche ich Dir noch, lieber Deddy. LG 😍😘
So etwas gibt und gab es sehr oft und wird es immer wieder geben. Frauen welche sich mit Männern anderer Kulturen einlassen sollten sich sehr gut über die fremde Kultur kundig machen, insbesondere wenn es musel - manische Stammesgebieten sind aus denen der potentielle Partner stammt. Hier gibt er sich modern und europäisch, im Stammesgebiet fällt das von ihm ab. Er wäre selbst ein Alien unter seinen Verwandten bliebe er europäisch.
Ich kenne eine Frau der es so erging, die Geschichte ist bald 40 Jahre her. Sie hatte einen Freund aus Griechenland, "Christ". Und sie reiste mit ihm in sein Heimatdorf, mal seine Eltern kennenlernen. Sie wurde begeistert empfangen von den Frauen der Sippe, ihren Freund sah sie nicht mehr. Sie konnte sich mit den Frauen nicht verständigen, stellte aber am dritten Tag fest das Hochzeitsvorbereitungen getroffen wurden und das sie die Braut sein sollte. Und im griechischen Dorf bleiben.
Ihr Freund hatte die Familie vorbereitet das er seine Deutsche Braut mitbringen werde, im Kreise der Familie heiraten und dort bleiben werde
Sie war nicht in seine Pläne eingeweiht, es sollte eine "Überraschung" sein.
Es gelang ihr zu entkommen.
Da hat Dich Dein Instinkt möglicherweise vor Einigem bewahrt.
Ich weiß, auch so ein gesellschaftliches Ding, dass der Mann größer zu sein hat als die Frau, hmm. Es kommt doch stets auf den Charakter an, meine Meinung, aber bei unterschiedlichen, auch weil religionsbedingten, Anschauungen ist es stets schwierig und es ist vermutlich gut, der Weg den die Entwicklung genommen hat, GLG. :-)