Nehmen Bergsteiger ihre Haken wieder mit?

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Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, sich in einer Tour zu sichern.

  • Bohrhaken: Man macht mit einem Schlagbohrer ein Loch in den Felsen und klebt / zementiert oder dübelt einen Haken hinein. Bohrhaken sind idealerweise rostfrei (dafür gibt's inzwischen auch eine Norm, die sie erfüllen müssen) und halten üblicherweise mehrere Jahrzehnte, wenn sie nicht durch Steinschlag o.ä. beschädigt werden.
  • Felshaken: Werden wie Nägel mit einem Hammer in schmale Risse im Fels getrieben. Erfordert Erfahrung. Üblicherweise werden sie vom Nachsteiger der Seilschaft wieder eingesammelt. Wenn sie aber zu fest sitzen, kann es sein, dass man auch mal so ein Teil (Wert ca. 20 €) in der Wand zurücklassen muss. Dann freut sich halt der Nächste (aber auch nicht zu lang, denn Felshaken sind nicht rostfrei und lockern sich deshalb gerne mal nach ein paar Jahren). Werden heute nur noch selten genutzt, weil sie den Fels stark abnutzen. Gerade dort, wo sie eigentlich perfekt sitzen könnten.
  • mobile Sicherungsmittel: Dabei handelt es sich um Klemmkeile, Klemmgeräte, Klemmknoten für Risse, aber auch Schlingen, die man um günstige Felsformationen legen oder fädeln kann. Dieses Material wird normalerweise restlos wieder eingesammelt. Manchmal findet man bspw. auf der schwäbischen Alb noch sehr viele Routen mit Schlingen, die durch Felslöcher gefädelt wurden anstelle von dort zu erwartenden Bohrhaken. Die müssen halt dann immer mal wieder ausgetauscht werden, weil Kunststoff schnell verwittert. Nach einem Sturz kann es vorkommen, dass ein Klemmkeil sich so stark festbeißt, dass er auch nicht mehr rausgeht. Dann muss man ihn halt auch hängen lassen.

Generell kannst du sagen, je leichter die Route ist, desto mehr solltest du dich mit mobiler Absicherung auseinandersetzen. Gerade im 3. oder 4. Schwierigkeitsgrad befindet man sich oft in einem Gelände, wo ein Fehltritt fatale Folgen haben kann, aber die fixen Sicherungsmittel (sprich Bohrhaken) relativ spärlich stecken. Das sogenannte "Genussklettern", wo alle paar Meter ein Bohrhaken steckt, fängt normal erst so ab dem 5. Schwierigkeitsgrad an (und hängt zudem natürlich auch vom generellen Anspruch der Route ab. Es gibt ja auch noch alpine 6er, in denen man alles selbst absichern muss - diese sind aber eher die Ausnahme)

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Nebenbei gesagt.. Sollte man alles wieder runter nehmen was man auch hochgetragen hat!

Wir sollten die Orte nicht jetzt schon zumüllen, wenn wir noch was von der Schönheit haben wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

(Bohr)Haken sind in der Wand befestigt, die bleiben drinnen. Man kann sich mit Express-Schlingen an diesen Haken sichern, die hängt derjenige ein der vorsteigt, um Zwischensicherungen zu haben, die nachsteigende Person nimmt sie dann wieder mit.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich klettere und wandere in meiner Freizeit viel

Normalerweise sind die Haken schon in der Wand.

Natürlich wurden die irgendwann dort montiert und mussten zu diesem Zweck hingeschleppt werden.