Napoleon?

4 Antworten

Für die Revolution haben längst nicht alle Menschen gejubelt. Es gab viele, welche die Revolution und den Terror ablehnten. Außerhalb der großen Städte waren die meisten nach 1790 gegen die Revolution, viele aus dem Bürgertum, viele Bauern, viele gläubige Katholiken, überhaupt alle, die gegen Blut und Gesinnungsschnüffelei waren.

Zum zweiten brachte die Revolution zwischen 1789 und 1799 unzählige Aufstände, Unruhen, Verfolgungen, Vertreibungen usw. Die ganze Staat war zerrüttet und unstabil. Das hatte man satt. Man wollte normale Zeiten, eine stabile Regierung und Ruhe. Das versprach Napoleon.

Zum dritten drehte Napoleon die Uhr nicht zurück. Er bewahrte viele Ergebnisse der Revolution, z. B. die Gleichheit vor dem Gesetz, die Gewerbefreiheit, das bürgerliche Gesetzbuch, die Entmachtung der Kirche usw. Er war zwar ein Diktator, aber ein moderner.

…..für die die Menschen jahrelang gekämpft hatten….

„Die Menschen“ haben nicht jahrelang für die Revolution gekämpft, sondern der erlauchte Kreis der Jakobiner hat die steigende Brotpreise zum Anlass genommen, den Monarchie zu desavouieren und später gleich zu stürzen.

Die normalen Menschen haben dann eher gegen die Hauptstadt-Diktatur gekämpft und diese hat dann gnadenlos zurückgeschlagen, der bis zu einem Genozid in der Vandee ausartete.

Napoleon war zwar ein Kind der Revolution, aber dieser anarchische Dauerzustand Frankreichs war ihm ein Gräuel.

Ein Putsch war für ihn die einzige Möglichkeit dieses Chaos zu beenden und so wurde aus den Eindrittel-Revolutionär Schritt für Schritt, nicht nur ein König, sondern gleich ein Kaiser.

Zehn Jahre nach Revolution waren die Meisten ziemlich ernüchtert von der Revolution. Die anfänglichen Sozialreformen kamen gut an, aber die republikanischen Regierungen waren genauso unfähig wie früher der König darin die andauernde Wirtschafts- und Finanzkrise zu lösen. Dazu kam eine zutiefst antireligiöse Politik, die gerade in den stark katholisch geprägten Provinz verabscheut wurde, staatliche Willkür, Terror, Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände. Viele Politiker nutzten ihre Ämter zur persönlichen Bereicherung oder führten einen seltsamen neuen Kalender ein anstatt wirklich Lösungen zu schaffen. Gleichzeitig war die Regierung sehr schwach und die Parlamente wurden durch andauernde Fraktionsstreitigkeiten gelähmt. Wahlmanipulationen, Putschversuche und Verhaftungen, Deportationen oder sogar Hinrichtungen demokratisch gewählter Abgeordneter waren an der Tagesordnung. Nur etwa ein Achtel der Bevölkerung war am Ende der Revolution überhaupt wahlberechtigt und immer mehr junge Männer mussten im Krieg für die Revolution, für die es sich im Grunde nicht mehr zu kämpfen lohnte, ihr Leben lassen. Bezeichnend für die Situation in Frankreich 1799 ist, dass bei Napoleons Putsch selbst politisch sehr aktiven Pariser Arbeitsviertel völlig ruhig blieben und keiner der Abgeordneten im Rat der Fünfhundert bereit die Regierung auch nur mit einem Taschenmesser zu verteidigen. Napoleon hingegen wirkte wie der einzige Hoffnungsschimmer in dieser Situation. Er galt als ein genialer General, der in Italien unglaubliche Siege errungen hatte und Frankreich den Frieden gebracht hatte und als ein junger, unverbrauchter Unabhängiger, der über den zerstrittenen Parteien stand und wusste was er wollte und wie er es umsetzten konnte. Nach einer solchen schillernden Führungspersönlichkeit sehnten sich die Leute und sie hatten auch kein Problem damit Napoleon fasst schon diktatorische Macht zu überlassen, zumal seine Regierung schon in den ersten Monaten tatsächlich beachtliche Erfolge erzielte.

Woher ich das weiß:Hobby

Ich bin der Meinung, dass die Revolution, die Du ansprichst, von Napeoleon selber angestossen und durchgezogen wurde. Der König und der Adel wollten sie nicht.

earnest  02.03.2023, 17:58

Die Französische Revolution wurde NICHT von Napoleon "angestoßen".

0
Officially274  02.07.2023, 09:03

Napoleon hat die Revolution angestoßen? Das ich nicht lache. Ein 19-jähriger, ausländischer Artillerieoffizier, stationiert in der südfranzösischen Provinz, soll den Umsturz in einem 30-Millionen-Einwohner-Staat angezettelt haben. Das ist im übrigen doch klar, dass König und Adel auf ihre Privilegien nicht einfach so verzichten wollten. Du hast echt viel Meinung für so wenig Ahnung.

0