Er hat nicht recht

Der Wohlfahrtsausschuss betrieb eine antireligiöse Politik, schaffte es nicht die andauernde Wirtschafts- und Finanzkrise zu lösen und sorgte durch den Terror für Angst und Instabilität. Dadurch verlor er die Unterstützung in der katholischen Landbevölkerung völlig, sodass in viele Provinzen bürgerkriegsähnliche herrschten und der Ausschuss praktisch nur noch über Paris sicher herrschen konnte. Auch die Pariser Arbeiterbevölkerung, die als Machtbasis der Jakobiner fungierten, verhielt sich zunehmend passiv. Den Royalisten spielte das natürlich in die Karten, die für Katholizismus und stabile Verhältnisse wagen. Der Sturz Robespierres hat dadurch eher die Revolution gerettet bzw. eher dafür gesorgt, dass sich die Revolution noch vier weitere Jahre weiter schleppen konnte.

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Anhand der Berichte von Überlebenden und der Untersuchungen des Wracks lässt sich der genaue Hergang des Unterganges ziemlich gut herleiten. Der Forschungsstand wurde im Film sehr gut abgebildet. Gerade die Detailliebe im Film finde ich wirklich unglaublich. Ein paar Beispiele: Ida Strauß lehnte ein Platz im Rettungsboot ab, weil sie mit ihrem Mann zusammen gelebt habe und auch mit ihm gemeinsam sterbe werde. Daraufhin wurde ihrem Mann Isidor angeboten sich mit Ida zusammen in das Rettungsboot zu setzten, weil er ja schon besonders alt sei. Daraufhin meinte Isidor, sein Leben sei nicht mehr als das eines anderen und die beiden warteten in Liegestühlen an Deck auf den Tod. Das Ehepaar wurde in dem Film verewigt, wie es umarmend auf einem Bett liegt, das bereits von Wasser unterspült wird. Der Schiffsbäcker verteilte an Deck Brote an die Menschen in den Rettungsbooten und trank sehr viel Alkohol. Dadurch konnte er länger als die anderen im eiskalten Wasser überleben und wurde Stunden später kerngesund gerettet. Er ist im Film kurz vor dem Untergang am Heck zu sehen, wie er ein tiefen Zug aus einer Schnapsflasche nimmt. Auch der Offizier, der zuerst zwei Passagiere und dann sich selbst erschießt, das an Deck spielende Orchester, der Pfarrer, der am Heck der Titanic Gebete spricht, die nur halb vollen Rettungsboote und das mysteriöse Schiff, was plötzlich am Horizont auftaucht und genauso so schnell wieder verschwindet, sind durch Zeugenaussagen belegt. Und es gibt noch viele weitere Details zu entdecken. Der Film ist also sehr historisch gehalten.

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Zehn Jahre nach Revolution waren die Meisten ziemlich ernüchtert von der Revolution. Die anfänglichen Sozialreformen kamen gut an, aber die republikanischen Regierungen waren genauso unfähig wie früher der König darin die andauernde Wirtschafts- und Finanzkrise zu lösen. Dazu kam eine zutiefst antireligiöse Politik, die gerade in den stark katholisch geprägten Provinz verabscheut wurde, staatliche Willkür, Terror, Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände. Viele Politiker nutzten ihre Ämter zur persönlichen Bereicherung oder führten einen seltsamen neuen Kalender ein anstatt wirklich Lösungen zu schaffen. Gleichzeitig war die Regierung sehr schwach und die Parlamente wurden durch andauernde Fraktionsstreitigkeiten gelähmt. Wahlmanipulationen, Putschversuche und Verhaftungen, Deportationen oder sogar Hinrichtungen demokratisch gewählter Abgeordneter waren an der Tagesordnung. Nur etwa ein Achtel der Bevölkerung war am Ende der Revolution überhaupt wahlberechtigt und immer mehr junge Männer mussten im Krieg für die Revolution, für die es sich im Grunde nicht mehr zu kämpfen lohnte, ihr Leben lassen. Bezeichnend für die Situation in Frankreich 1799 ist, dass bei Napoleons Putsch selbst politisch sehr aktiven Pariser Arbeitsviertel völlig ruhig blieben und keiner der Abgeordneten im Rat der Fünfhundert bereit die Regierung auch nur mit einem Taschenmesser zu verteidigen. Napoleon hingegen wirkte wie der einzige Hoffnungsschimmer in dieser Situation. Er galt als ein genialer General, der in Italien unglaubliche Siege errungen hatte und Frankreich den Frieden gebracht hatte und als ein junger, unverbrauchter Unabhängiger, der über den zerstrittenen Parteien stand und wusste was er wollte und wie er es umsetzten konnte. Nach einer solchen schillernden Führungspersönlichkeit sehnten sich die Leute und sie hatten auch kein Problem damit Napoleon fasst schon diktatorische Macht zu überlassen, zumal seine Regierung schon in den ersten Monaten tatsächlich beachtliche Erfolge erzielte.

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In England zum Beispiel wurde bereits relativ die konstitutionelle Monarchie mit einem Parlament eingeführt, in Frankreich hingegen beharrte der König sehr lange auf seine absolute Machtstellung. Dazu kam ein hohes Bevölkerungswachstum mit einhergehender Armut, eine hohe Steuerlast und eine heftige Hungersnot kurz vor der Revolution.

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Interessante Frage. Ich würde verneinen. An den Demokratien in Rom und Griechenland haben überwiegend gut situierte Bürger der Oberschicht teilgenommen. Ich denke diese wären auch ohne Sklaverei in der Lage gewesen genügend Diener zu bezahlen, um genügend Zeit für Politik zu haben.

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Bedeutend an Adenauers Kanzlerschaft waren sicherlich der Lastenausgleich von 1952, der für viele Jahrzehnte eine Gesellschaft mit relativ geringen Einkommensungleichheiten möglich machte, die Rentenreform von 1957, welche das Rentensystem bis heute als eine Art „Generationenvertrag“ organisiert, die Anwerbung von Gastarbeiten, die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen, die enge Anbindung an den Westen inklusive NATO- und EWG-Beitritt (die EWG war der Vorgänger der EU), Wiederaufbau der Bundeswehr und starkes Bekenntnis zum Existenzrecht Israels.

Bedeutend an Brandts Kanzlerschaft war vor allem die Einführung des BAföG, sein Kniefall vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos, was eine wichtige symbolische Geste in Bezug auf die Deutsche Schuld im Zweiten Weltkrieg darstellte, die Akzeptierung der Deutschen Nachkriegsgrenzen und die Annäherung an die DDR inklusive gegenseitiger Anerkennung und eines Transitabkommen, welches wieder Reisen zwischen Berlin und dem Rest der BRD ermöglichte.

Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten

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Das Bild zeigt stellvertretend einen von zahlreichen Clubs, in denen vor allem das gebildete Bürgertum in der Zeit nach den Napoleonischen Kriegen (ab 1815) traf und über Politik diskutierte. Sie forderten vielfach die nationale Einheit Deutschland, Demokratie und Bürgerrechte Die Regierungen und Herrscher der zahlreichen kleineren und größeren Staaten aus denen Deutschland zu dieser Zeit bestand fürchteten in einem demokratisch-freiheitlichen Nationalstaat ihren Macht, ihre Autorität und ihre Eigenständigkeit einzubüßen. Um die immer stärker werdende Nationalbewegung aufzuhalten, fassten die Einzelstaaten die sogenannten Karlsbader Beschlüsse. Die besagten:

  1. Die Meinungsfreiheit wird abgeschafft
  2. Studentenverbindungen und Turnvereine werden verboten (beides waren Keimzellen der Bewegung)
  3. Die Pressefreiheit wird abgeschafft
  4. Professoren, die solche Ideen vertreten, dürfen nicht mehr unterrichten.

Durch die Karlsbader Beschlüsse wurde Politik kaum noch öffentlich diskutiert; Spitzel waren überall. Als Symbol dessen tragen die Anwesenden Knebel. Die Karikatur zieht die Beschlüsse ins lächerliche, indem die Anwesenden gemeinsam darüber nachdenken (sie dürfen ja nicht mehr miteinander sprechen), wie lange sie überhaupt noch denken dürfen. Der Karikaturist will damit sagen: der Staat greift durch seine Verbote bereits so stark in die Rechte des einzelnen ein, da könnte er doch gleich glatt das denken verbieten.

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