Nach Reitunfall zurück aufs Pferd?
Hallo ihr lieben!
Ich hatte vor mehreren Monaten einen schweren Reitunfall,ich bin mit meinem Pferd gestürzt und hatte mehrere Rippen und mein Bein gebrochen.Ihm ist zum Glück nichts passiert.
Ich durfte nun ca.5 Monate nicht reiten,hatte aber Physiotherapie und bin seid ca.4 Wochen fast täglich mit meinem Wallach spazieren gegangen.
Während ich nicht gehen konnte bzw. im Krankenhaus lag haben mein RL und eine Freundin ihn bewegt,natürlich auch die letzten Wochen als ich mit ihm Spazieren war.
Nun darf ich bald wieder mit dem Reiten anfangen,merke aber dass ich zugegebenermaßen ein wenig unsicher bin.
Ich bin zwar schon öfter gefallen und lag auch schon im KH,bin hinterher aber einfach immer wieder ohne Angst aufgestiegen.Aber diesmal war es einfach anders,da wir wie gesagt zusammen gestürzt sind und ich da wirklich Panik bekommen habe.
Ich würde mich ja draufsetzen,so schlimm ist es nicht,aber meiner ist vom Wesen her eh schon sehr skeptisch und auch hektisch,weshalb er einfach einen Reiter benötigt der ihm Sicherheit vermittelt,und nicht einen der mit weichen Knien und einem flauen Gefühl im Bauch aufsteigt.Also versteht mich nicht falsch,ich liebe ihn wirklich über alles und wir kommen auch sehr gut miteinander aus,aber er ist einfach kein Pferd dem man vollkommen vertrauen kann.Ich war immer eher sehr entspannt mit sowas,und so ziemlich das Gegenteil zum Angstreiter,aber irgendwie ist davon nicht mehr viel übrig.
Nun meine Frage:Denkt ihr es macht Sinn ihn schon jetzt wieder zu reiten? Ich habe tatsächlich nur bei ihm bedenken,auf dem sehr braven Pferd meiner Freundin saß ich heute schon drauf.Denn natürlich möchte ich ihn wieder reiten,nur kann ich mir nicht vorstellen dass ich sicherer werde wenn ich noch länger warte.Habt ihr Tipps gegen die Unsicherheit?
9 Antworten
Fange langsam an- der Schock sitzt vermutlich noch in den Knochen :) So etwas zu verarbeiten kann durchaus einige Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. Gib dir die Zeit die du brauchst.
Wenn du darfst, dann reite doch erstmal das brave Pferd deiner Freundin. Oder, wenn du dir das zutraust, lass dich auf deinem Wallach einfach mal ein paar Runden im Schritt führen, später dann vllt auch mal longieren wenn du etwas sicherer bist. Da bricht man sich auch als versierter Reiter keinen Zacken aus der Krone.
Wichtig ist: Tue nur Dinge, bei denen du dich noch wohlfühlst!
Ist der Moment erreicht, an dem du Angst bekommst, ist es keine Schande abzusteigen und was anderes zu machen.
Das wird schon noch, gib dir Zeit :)
Hey, ich kenne das Problem.
Ich hatte vor einigen Jahren leider auch einen sehr schweren Reitunfall und war danach einfach auch irgendwie blockiert.
Mittlerweile würde ich definitiv dazu raten, erst nir weiterhin spazieren zu gehen und mot ihm vom Bodenaus zu arbeiten.
Wenn du dich dann wieder „sicherer“ mit ihm fühlst und ihn wieder reiten möchtest, würde es denke ich Sinn machen, erstmal jemanden mit an den Stall zu nehmen.
Derjenige kann dich dann erstmal parallel führen, das wird dir vermutlich ein sichereres Gefühl geben.
Bitte nichts überstürzen, dass macht es nämlich definitiv nur noch schlimmer
setz dich auf dein pferd bitte erst wieder drauf, wenn du in der lage bist, die ursache deiner vielen, teils auch schweren stürze abzustellen.
dazu gehört dein pferd zunächst mal in professionellen beritt und du auf ein gut ausgebildetes, zuverlässiges pferd, auf dem du elastizität, sicherheit und problemlösungen erlernst.
du musst auch unbedingt einen sturztrainingskursus absolvieren.
dein inneres teilt dir sehr folgerichtig mit, dass du, wenn du weiterreitest wie bisher, beim nächsten schweren sturz ums leben kommen kannst.
dann musst du das in der frage auch kommunizieren.
ich bin wer weiss wie oft von meinem pony geklatscht, einmal ist er auf mich draufgefallen und einmal haben wir uns im galopp im wald überschlagen.
im krankenhaus war ich nur nach einem eher banalen reitunfall, bei dem ich mit dem daumen im trab volles pfund gegen den hohlen metallstiel eines verkehrsschildes geschlagen bin, weil wir uns über die richtung nicht einig werden konnte. daumen war gebrochen. hat sich aber erst beim zweiten röntgen nach 3 monaten herausgestellt, als es schief zusammengewachsen war.
dass sonst nichts weiter passiert ist, liegt auch daran, dass in den 7 jahren, die ich davor voltigiert habe, 3-4x im jahr sturztraining war.
beim reitunterricht auf grosspferden bin ich übrigens nicht ein einziges mal runtergefallen. und ich hatte NIE einen der braven unterrichtstrottel unterm sattel.
von daher - sturztraining und entsprechenden unterricht.
dein kopf ist völlig sorglos, dein instinkt warnt dich jedoch. also sorge dafür, dass dein instinkt dich nicht mehr warnen muss.
Ich bin sattelfest,wenn du das anzweifeln solltest.Auf meinem Pony waren die Stürze Dummheit,auf meinem jetzigen Pferd einfach Pech.
Ich würde Deine Freundin fragen, ob sie mal mit dir in den Stall kommt, und du ihn dann normal fürs Reiten fertig machst, sie sich dann einen Strick oder eine Longe schnappt, dich entweder führt oder eben longiert, wodurch du vllt ein bisschen Sicherheit bekommst.
Mach's anders rum. Mach Bodenarbeit, freu Dich an ihm, geh spazieren, ... was immer Dir einfällt und Du grade kannst. Und drauf steigen tust, wenn Dein Herz es mehr will als Dir die Sorge einfällt. Das wird Dich immer fest machen und wenn Du fest bist, ist das Pferd spannig. Dann ist das Risiko größer. Und wenn Du dann aufsteigst, lass ihm am hingegebenen Zügel Schritt gehen, bis Du vor lauter Genuss übersprudelst. Dann wird ganz plötzlich Reiten wieder völlig normal sein.
Danke für deinen sicher lieb gemeinten Kommentar,aber ich glaube du hast das alles als schlimmer interpretiert als es ist.Erschrecken kann sich jedes Pferd,Stürzen demnach auch,und runterfallen tut man auch mal.Im Übrigen bin ich von ihm erst einmal runtergefallen,einmal mit ihm gestürzt und zweimal von meinem Pony,aber das war damals nochmal was anderes ;-)