N-Wort im Geschichtsunterricht?
Hallo! Heute hatten wir das Thema Amerika und dessen Sklaverei. Dabei hat mein Lehrer das Wort N-Sklaven verwendet um uns zu erklären, wie man diese damals genannt hat. Daraufhin hat sich eine Mitschülerin (weiß) beschwert, da dass Wort rassistisch sei. Ich finde es legitim, da es zur Aufklärung dient.
Was denkt ihr?
Ergänzung: Mein Lehrer meinte danach auch, dass deshalb Bewegungen wie BLM sehr wichtig sind
Das Ergebnis basiert auf 65 Abstimmungen
32 Antworten
Wie du sagst, es diente der Aufklärung und hat in diesem Fall niemandem geschadet. Da der Lehrer das Wort nur benutzt hat, um euch zu erklären, wie es damals zuging, ist es legitim.
Für mich hört es ein bisschen komisch an, dieses Wort von Nicht-Schwarzen zu hören, weil wir den Begriff N-Wort haben. Na dann warum würde man ein sehr pejoratives Wort nutzen, wenn er* es anders ausdrücken kann?
Natürlich finde ich es nicht problematisch, wenn man es nicht als Beleidigung nutzt. Diesen Fall auch nicht.
Aber wenn man es erklärt wird, was es bedeutet und wie starkes Wort es ist und er* es weiterhin nutzt, sagt es viele Dinge über ihn*.
Ein Wort kann niemals rassistisch sein. Ein Wort ist ein Wort. Erst durch die Verwendung in einem belasteten Kontext wird es zum rassistisschen Instrument. Kurzum: jedes Wort hat genau die Bedeutig, die ihm gebe. Und wenn ich Worte vermeide, denen andere eine negative Bedeutung geben, übernehme ich dann nicht die Sichtweise, dass etwas Negatives daran ist?
Lass Dir Deine Sprache nicht von den Bessermenschen verbiegen! Das hat etwas von Denkverboten und "Neusprech" (Orwell, 1984). Es ist Deine Sprache!
By the way: die amerikanischen Schwarzen benutzen untereinander die Bezeichnung "N1gger". Das ist mal gar nicht negativ. Versuche das mal als Weißer.
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Cool! GF filter das Wort "N1gger" tatsächlich aus. Aber "Kaffer" geht durch. Man glaubt es nicht.
Es kommt drauf an.
Zu sagen 'man bezeichnete xy damals als N...' ist vollkommen legitim. Zu sagen 'damals wurde abgegrenzt zwischen den Ne*** und den Ni**** wobei die Ne*** eine priveligierte Schicht unter den Sklaven darstellten und durchaus auch stolz auf diesen Status waren' ist ebenfalls legitim, auch wenn sie solchen selbsternannzen Social Justice Rittern vermutlich ebenfalls nicht in den Kram passt.
Kurzum: Wenn er im Weiteren verlauf nicht dauerhaft von den Ne***, sondern ggf. von den 'Sklaven' gesprochen hat, dann ist doch alles okay.
Ach ja... und zum Thema Rassismusdebatte und überzogene political correctness... zeig ihr vielleicht mal dieses Video. Das fand ich WIRKLICH klasse und auch SUPER von der Erläuterung her:
Ich denke das ist der deutschen Mentalität geschuldet. Wir glauben nämlich immer, dass nur wir alles richtig machen. Gerne schreiben wir auch anderen Ländern vor, was sie alles falsch machen.
Wieso hört man die Menschen dort nicht erstmal an, gibt sicher einen Grund, wieso sie es so machen.
Nein, für uns ist das pauschal falsch. "Muss man richtig! machen".
Ja gendern verstehe ich auch nicht. Gibt es überhaupt ein Land, was das genauso betreibt wie wir? Ich weiß nicht mal wie man richtig und konsequent gendert. 🤷♂ Habe auch noch keine Frau erwischt, die sich falsch angesprochen gefühlt hat.
Ähnlich wie oben, fragt die Menschen doch mal? Wollt Ihr das wirklich? Brauchen wir das? Ich glaube die Mehrheit würde es ablehnen, weil man es sowieso nicht versteht. Welchen Nutzen habe ich überhaupt davon?
Gut der Duden freut sich über eine neue Auflage.
Zu sagen 'damals wurde abgegrenzt zwischen den Ne*** und den Ni**** wobei die Ne*** eine priveligierte Schicht unter den Sklaven darstellten und durchaus auch stolz auf diesen Status waren' ist ebenfalls legitim [...]
Was diesen Stolz der privilegierten Sklaven angeht, empfehle ich den Kommentar von Malcolm X. https://www.qwant.com/?q=malcolm+x+field+house+negro
Selbstverständlich. Dinge müssen benannt werden. Und es ging im Unterricht ja gerade um Rassismus. Wenn man über polnische Städte vor 1945 spricht, sagt man ja auch Breslau oder Allenstein. Auch wenn die Orte heute natürlich Wrocław bzw. Olsztyn heißen.
Sehr schöner Beitrag, wirklich kluger Mensch.