Muss man in einer Beziehung Kompromisse eingehen?
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11 Antworten
Ja klar, sonst würde man ja dauernd streiten. Es kommt in jeder Partnerschaft zu Unstimmigkeiten und es wäre ja auch schlimm, wenn die Leute immer einer Meinung wären.
Ohne Kompromisse ist es keine "Beziehung mit einem Miteinander", sondern ein "Nebeneinander her, in dem jeder sein Ding durchzieht".
Solche Zweckgemeinschaften funktionieren meistens nicht dauerhaft.
Ich habe darüber jetzt erst nachdenken müssen ...
Ich stimme dir durchaus ein gutes Stück weit zu! In einer guten/funktionierenden Beziehung sollte niemand alle Ideen/Wünsche/Träume begraben müssen - das ist eigentlich klar. Aber ich glaube dennoch, ganz ohne Kompromisse geht es auch nicht, wenn man mehr nebeneinander lebt als miteinander.
Klar gibt es Punkte, an denen Kompromisse auch einfach nicht möglich sind - wie bei der Frage: "Schaffen wir uns ein gemeinsames Kind an - ja? Nein? Vielleicht? Wenn ja, wann?"
Ein bisschen Kind geht nun einmal nicht, also wird man sich da einigen müssen - oder eben getrennte Wege gehen, denn da kann nicht einfach jeder "sein Ding" machen. Entweder einer verzichtet - einer gibt nach und willigt ein, ein Kind in die Welt zu setzen, welches er gar nicht will - oder man trennt sich. Da sein Ding innerhalb der Beziehung durchzuziehen, erscheint mir unmöglich.
Auch was berufliche Entscheidungen angeht, die das gemeinsame Leben betreffen, geht es m.M.n nicht ohne Absprachen und eben auch geggebenenfalls einen Kompromiss.
Wenn meine Freundin ein Sabbatjahr machen will, ist das sicher möglich - aber es muss abgesprochen werden, da ich dann mehr Lasten tragen muss in dieser Zeit, als wenn sie mitarbeitet.
Käme sie morgen nach Hause und würde mir sagen: "Du Schatz, ich arbeite nur noch bis Monatsende, dann mache ich ein Jahr Pause! Hab' in der Firma schon alles geklärt!" fände ich es nicht ganz so lustig, wenn sie ihr Ding ohne Absprache mit mir durchzieht.
Von daher: ich stimme dir zu, dass man nicht alles aufgeben sollte, wenn man in einer Beziehung ist. Denn das würde irgendwann auch unglücklich machen und die Beziehung belasten. Aber ganz nebeneinander her ist meiner Meinung nach ebenfalls kontraproduktiv.
Gegeneinander - da hast du uneingeschränkt Recht! Das kann nicht lange gutgehen. Man kann gemeinsam an einem Tau ziehen! Jedenfalls dann, wenn es in die gleiche Richtung geht - aber nicht, wenn jeder an einem anderen Ende vom Seil steht.
Das meine ich ja mit dem "Unser Ding", die Gemeinsamkeiten, über die man sich einigen muss, wenn auch nur mit Kompromissen. Aber "Mein Ding" und "Dein Ding" brauchen auch etwas Platz, um zufrieden und gelassen an "Unser Ding" zu gehen.
Kompromisse vor allem bei den Erwartungen. Kein Mensch ist so, wie es sich jemand anderes als Ideal vorstellt. Wenn man die Unterschiede anerkennt und sich gegenseitig viel Freiraum läßt, ist das Zusammenleben kein großes Problem.
Man muss im Leben immer Kompromisse eingehen - eine Beziehung ist davon nicht ausgeschlossen! :-)
Wie soll denn überhaupt irgendeine positive zwischenmenschliche Beziehung ohne Kompromisse funktionieren? Besonders eine Liebesbeziehung? Ohne Kompromisse läuft nichts.
Aber Nebeneinander ist immer noch besser als Gegeneinander. Nur Kompromisse hieße, dass jeder den Anderen daran hindert, sein Ding durchzuziehen. Das schafft Unzufriedenheit, die einer Beziehung auch nicht förderlich ist. Ich glaube, es braucht ein Dreierlei: mein Ding, dein Ding und unser Ding.