Muss man gut in Mathe sein, um ein guter Programmierer bzw. Hacker zu sein?

4 Antworten

Jein. Erstens einmal ist "Hacker" kein Beruf, nicht einmal eine Tätigkeit. Früher (als ich noch nach Ausbildungen fragte) war das jeder, der eine Tastatur bediente - insbesondere nach der Adler-such-Methode mit einem Finger. Später war das jeder, der etwas gehackt hat (egal ob ein Spiel, heute eher "Cracker", oder einen Zugangsschutz oder sonst etwas). Dieses Umgehen eines Zugangsschutzes erfolgte oft live, also ohne Programmkode. Später wurde dann jeder Programmierer Hacker, weil das cooler klang. Und inzwischen ist "cool" auch schon ein veralteter Ausdruck.

Mathe besteht aus vielen Dingen. Vektor- und Matrizenrechnung begegnet einem in bestimmten Bereichen (z.B. Robotik, Video) sehr häufig. Auch Ableitungen etc. sind in diesen Bereichen eher Tagesgeschäft - es sei denn, man programmiert so high-level, dass man sich darum nicht kümmert.

Abstraktes Denken benötigt man dringend - und das geht häufig mit einer zumindest mittleren mathematischen Begabung einher, also mit Mathe 5 wird es schwieriger. Andererseits: Was heißt "gut"? Ich war Mathe mündlich der beste und schriftlich fast der Schlechteste, weil ich mit weigerte, Formeln auswendig zu lernen, die ich IMMER (außer in einer Klassenarbeit) nachschlagen konnte. Andere kamen mit dem Typ Lehrer nicht zurecht, ohne damals schon selbst zu merken, dass ihr Problem nicht "Mathe", sondern dessen Art zu lehren war. Trotzdem gibt eine Note natürlich häufig erste Hinweise - nicht immer ist der Lehrer Schuld, eigentlich sogar eher selten.

Schließlich wäre noch zu klären, was Du Dir unter "Programmierer" vorstellst, nachdem da schon dieser komische Begriff "Hacker" auftauchte. Willst Du Low-Level den Microcode eines Prozessors erstellen oder noch niedriger dessen Transistoren verschalten, um ein Rechenwerk zu bauen? Oder High-Level eine schöne Grafik, zwei Ideen und einige Bibliotheken zu einem Spiel verknüpfen? Oder die Logik eines Stellwerks der deutschen Bahn entwickeln, in dem Züge vor Zusammenstößen geschützt werden? Oder einen Autopiloten mit Kollisionserkennung für ein Flugzeug oder Auto entwickeln? Oder von einem Cola-Automaten eher die grafische animierende Oberfläche oder die unknackbare, aber unsichtbare Bezahleinheit? Willst Du wirklich programmieren oder Anforderungen schreiben oder eine Software- oder auch Hardware-Architektur zur Lösung einer Aufgabe erstellen oder aber Programme testen? Oder lieber alles auf einmal (und ggf. nichts richtig)? Oder willst Du "hacken" - dann stellt sich die Frage nach "white hat" oder "black hat".

Zum Programmieren an sich (wobei "Programmierer" kein richtiger Beruf ist, so Sachen wie (App-)Entwickler, Software-Tester, IT-Projektmanager etc. schon eher):

Je nachdem, was du machst, kann Mathe völlig irrelevant sein. Wenn du beispielsweise eine Notizen-App entwickelst oder einen Datei-Explorer (gibt es wie Sand am Meer), kommst du wohl mit den 4 Grundrechenarten und ggf. noch dem Dreisatz gut hin.

Wenn es aber um komplexere Systeme geht, braucht man schon Mathe oder zumindest gutes logisches Denken. (man denke beispielsweise an einen Scanner und eine Ebenenprojektion, eine Unterstützer-Software im Finanzwesen, Evaluierungsfunktionen für alles Mögliche.

In der Spiele-Entwicklung sind oftmals komplexe physikalische Prozesse und Formeln wichtig - Mathematik unabdingbar.

Zum Hacken: Alles, was nur im Entferntesten mit Sicherheit zu tun hat, hat mit Mathe zu tun. Von Verschlüsselungsalgorithmen bishin zu Schlüsseln, Überläufen (ein großes Einfallstor für Sicherheitslücken) etc.

Wenn du allerdings "niederschwelliges Hacken" meinst (ohne das jetzt zu verteufeln), das geht ganz einfach, da gibt's Programme für, die das automatisch machen - aber das kann jeder.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Software-Entwicklung (Java Enterprise)

Youtube.com/Tomzalat
Er hat da ein Video zu