Muss man fürs Wanderreiten reiten können?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wanderritt ist im Internet manchmal auch sehr schwammig beschrieben.
Wirkliche Wanderritte sind für mich auf jeden Fall Mehr-Tages-Ritte. Die würde ich jetzt einem Reitanfänger auch nicht wirklich empfehlen.
Zum einen sind und bleiben Pferde Fluchttiere und es kann auf jeden Ritt immer und überall irgendwas passieren, bei dem sich die Tiere erschrecken und durchgehen. Und auch erfahrene Reiter sind schon oft genug von einem durchgehenden Pferd gefallen. Sorry, wenn ich das so drastisch formuliere, aber ich sehe das halt so (insbesondere bei unbekannten Pferden, die man noch nicht so einschätzen kann).
Zum anderen wird ein Anfänger das auch konditionell nicht gut durchhalten. Nach vier oder fünf Stunden im Sattel schmerzt der Allerwerteste und die Beine und man ist nicht wirklich noch in der Lage, die Bewegung des Pferdes "mitzugehen".
Und reiten heißt nicht nur " Das Pferd trägt mich" sondern eben auch "Ich muss auch was dafür tun!"
Und ich wäre auch maulig, wenn ich mich in so einer Gruppe wiederfinden würde und wir nur Schritt reiten könnten, weil ein Anfänger dabei ist.

Aber, die Anbieter dafür sind extrem unterschiedlich. Manche verlangen Reitererfahrung, manche gucken erst mal vorher auf dem Reitplatz, wie sich derjenige verhält und wieder anderen ist es völlig egal.
Ich persönlich würde mich als Anfänger, der mal reiten möchte, vorher beim Anbieter erkundigen und mir den Stall mal angucken. Da merkt man dann schon, wie auf einen selbst eingegangen wird. Gibt es zum Beispiel reine Anfängergruppen oder Einzelritte?
Eine Runde auf dem Platz sollte Pflicht sein, damit der Anbieter erst mal das reiten des Anfängers einschätzen kann. Und man selbst kann ein paar Übungen mit dem Pferd probieren (unter Anleitung des "Anbieters ") um sich und das Pferd erst mal einzuschätzen.
Dann kann man in Begleitung mal eine Runde raus gehen, evtl. mit Sicherungsseil (also Besitzer/Anbieter hat das Pferd zusätzlich an der Leine) ein bis 2 Stunden spazieren reiten. Im Schritt. Trab und Galopp wären für einen Anfänger tabu.

Dass die Pferde vernünftig gehalten werden, wird ein Anfänger mit wenig "Pferde-Ahnung" wahrscheinlich kaum einschätzen können.
Aber knochige Pferde, bei denen die Knochen so raus stehen, mit stumpfem Fell und siffigen Augen sollten jeden vernünftigen Menschen zum Nachdenken anregen.

Vielleicht findest Du ja den richtigen Anbieter. Viel Spaß dabei und Vorsicht, reiten macht extrem süchtig 😂

Hallo JosselinePichu,

ob man reiten können muss, kommt auf den Stall drauf an. Wenn sich ein Stall auf "Wanderreiten" spezialisiert hat, wird vermutlich das Können nicht hinterfragt. Wer einigermaßen sportlich ist und deshalb auch sein Gleichgewicht im Griff hat, kann sich am Pferd halten. Ob es in diesem Fall Spaß macht, kann man erst hinterher beurteilen, weil es ganz stark von der Person abhängt, die den Ritt führt.

Kinder unter mind 12 (schätz ich jetzt mal) werden bei solchen Ritten nicht gerne gesehen. Oder sie werden auf ein Handpferd gesetzt. D.h., dass das Pferd von einem erfahrenen Reiter zusätzlich an die Hand genommen wird und der Reiter nur oben bleiben muss.

Viel mehr kann man als Nichtreiter, egal in welchem Alter, ohnehin nicht tun;-)

Voraussetzung ist, dass du keine Angst hast, denn in diesem Fall machst du dich steif und der Absturz ist vorprogrammiert. Möglichst alle Bewegungen des Pferdes mitgehen, dann ist es für Reiter und Pferd angenehmer.

Viel Spaß, wenn du dich dafür entscheidest!

Ich würde dir raten, keinen Wanderritt zu buchen, wenn du Anfänger bist und nicht viel Erfahrung besitzt. Ein Ein Tages ritt ist kein Wanderritt,sondern Tagesritt, längere Touren verlangen Fitness von Mensch und Tier. Hat man 0 Erfarung und saß noch nie (viel) auf dem Pferd, artet das sehr schnell in Muskelkater aus und ermüdet auch mehr, als man denkt,- je nachdem wie die Pferde sind und die Situation kann es auch teilweise gefährlich werden, wenn man müde ist passt man nicht mehr so gut auf, was dann auch noch dazu kommt.

Bin öfters auf zwei Tages-Ritten unterwegs und kenne einige die aktiv reiten aber nur 1-2x die Woche und die sind abends total fertig und irgendwo froh,wenn der Ritt vorbei ist.

Klar,ist es eine tolle Erfahrung, aber meiner Meinung nach sicherer wenn man Erfarung hat, dann kann man auch besser das alles genießen als wenn man dauerhaft darauf achten muss, halbwegs gerade im Sattel sitzen zu beliben, Abstand zu halten, Kommandos zu befolgen und weiter zu geben etc.

Nein, man muss lediglich imstande sein, längere Zeit auf einem Pferd zu sitzen (das kann sogar ich und ich kann nicht reiten) und bei sehr steilen Strecken in der Lage sein, das Pferd zu führen.

Dann steigt man nämlich dem Pferd zuliebe ab, deshalb Wanderreiten.

lg Lilo

Man sollte älter als 12 Jahre sein, aber das bist Du ja sicherlich.

Nein, die meisten Anbieter sehen nur das Geld. Für den ungewohnten Neu-Wanderreiter, kann es zur Qual werden. Muskulaturen, die sonst kaum beansprucht werden, werden beim Reiten gefordert. Ohne gehörigen Muskelkater und Unsicherheit geht das nicht ab.

Am schlechtesten geht es den Pferden. Sie können gut passive Lasten aushalten, jedoch sind das Nichtreiter nicht. Eine Last, die ihnen ständig in den Rücken fällt macht sie kaputt, so wie Schulpferde frühzeitig verschleißen. Auch das hochsensible Pferdemaul wird gequält. Überwiegend werden nicht angepasste Sättel verwendet, was zusätliches Leid verursacht.

Gewissenhafte Wanderrittanbieter versichern sich über die Eignung der Interessenten und prüfen sie. Auch ist die gesamte Ausstattung gepflegt und angepasst. Für Laien nicht einschätzbar.

Wollte mal aus reinem Interesse an den Tieren und wie das abläuft so eine Wanderung gebucht. Mir wurde es ko.... übel und habe dann abgelehnt. Ungepflegte (schlechte Hufe, schlechtes Fell, schlechter Geruch) stoisch blickende Tiere mit genauso ungepflegeten Zubehör. Das muss nicht überall so sein und es gibt sicher auch gute Anbieter. 

Mit Pferden verwachsen, ist Reitunterricht für mich schon grenzwertig fürs Tier. Aber tagtäglich ungeübte Touris auf dem Rücken zum Vergnügen derer, ist Tierquälerei. Verschenkt man Qual anderer? Befrage Dein Gewissen.

In diese Kategorie ordnen sich Delfinarien & Co.