Muss ein Lehrer dem Schüler etwas erklären wenn der Schüler fragt?
Wie in der Frage, muss der Lehrer das machen. (Österreich)
6 Antworten
Eine pauschale Aussage dazu gibt es nicht.
Natürlich macht es einen Unterschied ob der Lehrer das schon mal erklärt hat oder nicht. Wenn der Schüler beispielsweise nicht aufgepasst hat oder nicht anwesend war, muss der Lehrer das grundsätzlich nicht noch einmal erklären.
Viele machen es natürlich trotzdem, aber einen Rechtsanspruch darauf gibt es selbstverständlich nicht.
Dann ist der Sinn vom Lehrer aber verfehlt, wenn er die etwas nicht erklärt. Ich gehe davon aus, dass gemeint ist, dass er generell etwas erklärt als nur einmal etwas dazu zu sagen.
Nein.
Etwas weniger pauschal beantwortet:
Wenn ein Schüler zum Beispiel zum x. Mal das selbe fragt und der Lehrer dadurch mit dem Stoff nicht voran kommt, muss er er nicht erklären.
Wenn ein Schüler etwas fragt, was aktuell noch kein Thema ist, muss der Lehrer es auch nicht erklären.
Wenn ein Schüler etwas fachfremdes/privates fragt, muss es auch nicht erklärt werden.
...
- Auf Scherzfragen muss der Lehrer nicht eingehen.
- Wenn ein Schüler während der Prüfung nach der richtigen Antwort fragt, auch nicht.
- Wenn der Schüler die Frage schriftlich vor sich hat, muss der Lehrer sie nicht vorlesen.
- Die Schüler sollen auch eine gewisse Zeit einen Auftrag bearbeiten können, ohne ständig Fragen zu stellen. Das wird in der Lehre auch erwartet.
Du meinst, der Auftrag muss klar sein. - Das reicht leider oft nicht. Die Schüler müssten den Auftrag auch noch lesen.
Mag sein, aber die Lehrer sollten auch Mal schauen, eindeutige Fragen zu stellen. Und auch dann hat der Lehrer zu antworten, sofern die Antwort nicht einen Teil der Lösung beinhaltet.
Die Schule soll auf die Lehre vorbereiten. In der (Bank-)Lehre meines Sohnes lief das so ab: Die gaben ihm ein Buch über Informatik in englischer Sprache. Sie sagten ihm, da drin sei das Computerprogramm erklärt, das er beherrschen müsse. Danach hatte während 3 Monaten niemand mehr Zeit, ihm Fragen zu beantworten.
In der Schule wird verlangt, dass die Schüler mit einem klaren Auftrag eine halbe Stunde in ihrem Buch weiter arbeiten können, so wie sie dies schon seit zwei Wochen hätten tun sollen,. Wenn der Lehrer dann nicht ständig auf Abruf bereit ist, Fragen zu beantworten, schreien sie, der Lehrer sei doch dafür angestellt, Fragen zu beantworten.
Nein, ist er nicht. Der Lehrer ist dafür angestellt, die Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten. Das beinhaltet auch, den Schülern die Erfahrung mitzugeben, dass es schwieriger ist, eine Aufgabe zu lösen, wenn man beim Erteilen der Aufgabe über das Wochenende schwatzt. - Denn das Schwatzen ist ja meistens der Grund, weshalb die Schüler dann die Aufgabe nicht lösen können. Der zweithäufigste Grund ist, dass sie die Aufgabe schon gar nicht gelesen haben.
Was sollen die Schüler machen, wenn sie nicht drauskommen, aber keine Fragen stellen können? - Sie sollen mal in ihrem Heft und in ihrem Buch zurückblättern und schauen, wie die Aufgaben gingen, die sie schon gelöst haben. Denn das ist der dritthäufigste Grund, weshalb die Schüler nicht drauskommen: Sie haben die Hausaufgaben nicht gemacht und haben deshalb alles wieder vergessen, was sie eine Woche davor noch wussten.
Mit diesem Zurückblättern und die schon gelösten Aufgaben noch einmal Machen kann man meistens sehr gut eine halbe Stunde lang sehr sinnvoll arbeiten. Und dann hat der Lehrer ja auch wieder Zeit, Fragen zu beantworten. Erfahrungsgemäss ist dies dann aber meistens gar nicht mehr nötig.
Alles was du schreibst setzt voraus, dass es an den Schülern liegt. Was, wenn das Lehrmaterial fehlerhaft ist und der Lehrer nichts erklärt? Es ist der Sinn des Lehrers es dir beizubringen. Sonst kann man dem Schüler auch einfach ein Buch geben und gut ist. Das Buch erklärt auch keine Fragen. Wenn dann etwas unverständlich ist, und nicht das Gewünschte raus kommt, muss es deshalb nicht zwangsläufig an den Schülern liegen. Und wundern braucht man sich dann auch nicht.
Ich habe nie erlebt, dass ein Lehrer gar keine Fragen beantwortet hat. Im Studium habe ich das bei einem von vielleicht zwanzig Professoren erlebt, dass er keine Fragen beantwortet hat. Was ich aber ständig erlebe, ist, dass Schüler wie oben beschrieben ständig fragen, ohne überhaupt zuerst nachzudenken.
Die Schüler sollen lernen, Bücher zu lesen und aus ihren Büchern das nötige Wissen herauszusuchen. Das ist anstrengend. Deshalb fragen sie oft lieber den Lehrer. Sie lernen aber nicht, Bücher zu verwenden, wenn der Lehrer ihnen immer alles erzählt und vorliest.
Natürlich sollen die Lehrer gewisse Dinge erklären. Aber er soll nicht alles erklären. So wie ein Vater sein Kind natürlich manchmal tragen soll. Aber eben nicht immer.
Ich habe das erlebt. Und mit schlechtem Unterrichtsmaterial in Kombination ist das mehr als tödlich für einen. Umlernen ist viel Aufwendiger und alles zusamen suchen auch. Wäre nicht passiert, wenn der Lehrer einfach ein paar aufklärende Worte dafür gefunden hätte. Man muss Dinge auch nicht immer verkomplizieren, wenn es die Möglichkeit gibt es einfacher zu machen. Es muss ja nicht jeder das Rad immer neu erfinden.
kann, er kann die Frage auch wortlos zurück in die Klasse "spiegeln". Dort wird sie dann von Mitschülern oft beantwortet. So nimmt er etwas die Lehrerzentriertheit raus.
Lehrer*innen sollten es auf jeden Fall. Das ist der Job, oder.
nein, der Job eines Lehrers ist der Schülerin, dem Schüler etwas beizubringen.
Wer es gut kann, führt den/die Fragende mit Hinweisen, Gegenfragen auf die Spur, um die Frage selbst zu beantworten.
Oder indem man eine Frage beantwortet, ist halt immer noch besser als es gar nicht zu tun
Das setzt aber auch voraus, dass die Fragen eindeutig gestellt sind und keine Fragen offen lassen.