Müsste man als Gerüstbauer nicht mehr als Mindestlohn verdienen?


06.11.2020, 11:47

Kein Wunder daß Ostdeutsche Bauarbeiter als asoziale, Säufer, oder verarmte gestalten gelten...

5 Antworten

Ich gebe Dir Recht, Gerüstbauer ist eine gefährliche und körperlich sehr belastende Arbeit. Warum Dein Bruder dort als HELFER - und nicht als gelernter (!) Gerüstbauer nur den Mindestlohn verdient ist doch offensichtlich =

Solange es Leute gibt die diese Arbeit für den Mindestlohn ausführen hat es der Arbeitgeber doch nicht nötig mehr zu zahlen. Will jemand mehr ist er draußen und der Nächste ersetzt ihn - für den Mindestlohn.

Ich habe einst in einer Hamburger Malerfirma als Geselle gearbeitet die auch Gerüstbau machte. Und als zu wenige Gerüstbauer einsetzbar waren fragte mich mein Chef ob ich da aushelfen würde. Das tat ich - für 4 Monate. Und ich bekam auf meinen Gesellenlohn eine Gerüstbauzulage, ich habe in dieser Zeit als Neuling und Helfer DEUTLICH mehr verdient als die fest angestellten Gerüstbauer. So und nicht anders !

Die Vergütung auf dem Bau ist generell eine Frechheit! Dazu Überstunden, nur weil es z.b. einem verrückten Ladenbesitzer nicht schnell genug geht, mit dem eröffnen!

Man arbeitet schwer körperlich, errichtet für alle anderen ein Dach über den Kopf, und muss sich so ausbeuten lassen!

Handwerker sind genauso gleichzusetzen wie Mediziner.......denn ohne Handwerker keine Krankenhäuser! Genauso Bauern und Bäcker!

Und jeder will ein Dach übern Kopf....und was zu essen wollen sie alle.....

Und bevor sinnfreie Konsumgüter hergestellt werden können, müssen auch erstmal Fabriken von "Handwerkern" errichtet werden! Und all die veganen Lebensmittel....müssen auch von jemand angebaut und geerntet werden! :D

ReturnOfTheKing 
Fragesteller
 06.11.2020, 11:53

In Ostdeutschland kann es auch passieren daß du weniger verdienst als Mindestlohn, Polen arbeiten voll für 5 Euro die Stunde

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verreisterNutzer  06.11.2020, 12:02
@ReturnOfTheKing

Deswegen war ich ja wiederum in der Schweiz mal tätig. Was ja auch nicht sinn und zweck ist.

Das ist aber eben das Problem in unserem Land: Merkel = Germany Last und Trump = America First

....und alle schimpfen auf den Trump, der sich um seine Wirtschaft kümmert, und Zuwanderung unterbinden will. Er hat noch nichtmal Kriege angefangen, wie all seine Vorgänger.

Und Merkel? ...versenkt Milliarden ins Ausland, holt Fremde ins Land, die sich hier ausbeuten lassen. Klar arbeiten die für Hungerlöhne, haben aber immer noch viel mehr als in ihrer Heimat! Ein Deutscher, der dann keine Lust hat, für Hungerlohn zu arbeiten, wird abgestraft mit Sanktionen!

Statt in Problemstaaten zu helfen, deren Wirtschaft aufzubauen, damit die gar keinen Grund haben abzuhauen, und um faire Löhne in unserem Land zu sorgen!

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Der Lohn ist definitiv zu wenig für den knochenjob das stimmt.

Deshalb bin ich vor vielen Jahren auch gewechselt.

Für den Chef ist man nur ein Packesel.

Grüße

Die Gerüstbauer haben einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag, der auch noch allgemeinverbindlich ist. Er gilt also für alle gleich. Gerüstbauhelfer (das ist die unterste Stufe) haben einen Stundenlohn von 14,16 €,

ReturnOfTheKing 
Fragesteller
 06.11.2020, 11:55

Er ist aber kein Helfer und verdient mindestenslohn. Bei Helfer ist klar das die nich sonderlich was kriegen

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napoloni  06.11.2020, 12:59

Du liegst falsch.

https://www.sokageruest.de/fileadmin/downloads/9_tarifvertraege/440_TV_Mindestlohn_vom_16Sep2020.pdf

Der Rahmentarifvertrag mag verbindlich sein, aber darin sind die Lohnsätze nicht aufgeführt. Deshalb bedarf es ja auch des gesondert geregelten Branchen-Mindestlohns. Und DER ist allgemeinverbindlich.

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napoloni  06.11.2020, 13:40
@brennspiritus

Hast du einen Link, der über die Allgemeinverbindlichkeit des Manteltarifs berichtet?

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Der Mindestlohn bei den Gerüstbauern beträgt 12,20 und ist nicht zu verwechseln mit dem gesetzlichen Mindestlohn.

Ausgebildet ist dein Bruder nicht?

ReturnOfTheKing 
Fragesteller
 06.11.2020, 11:58

Nein er ist Gerüstbauhelfer

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napoloni  06.11.2020, 12:02
@ReturnOfTheKing

Gelernt hat er es natürlich einfacher. Ich weiß nicht wie fit er in seinem Job ist (neben dem Know-How muss man sich ja auch körperlich anpassen, das dauert sicherlich viele Monate, wenn nicht Jahre). Wenn er eine gewisse Leistungsfähigkeit erreicht, kann er sich bestimmt einen besseren Lohn einhandeln oder den Arbeitgeber wechseln.

Grundsätzlich haben Gerüstbauer in Verhandlungen und auf dem Arbeitsmarkt gute Karten, weil es immer weniger geeignete Fackkräfte gibt und die Leute auf den Gerüsten immer älter werden. :o)

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verreisterNutzer  06.11.2020, 12:05
@ReturnOfTheKing

Gerüstbauhelfer...hahahaha....wird aber eingesetzt wie ein ausgebildeter, weil die faulen anderen Egoisten, den dann vorschieben. Ich kenn das alles. Das ist ein Kreislauf.

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napoloni  06.11.2020, 12:11
@verreisterNutzer

Das ist Quatsch. So ein Gerüst muss standfest sein, den gesetzlichen Regeln entsprechen, den richtigen Abstand vom Gebäude haben, es müssen Vordächer, Erker und Gedöns berücksichtigt werden, der Aufbau muss koordiniert sein, und es darf niemand gefährdet werden. Der Helfer ist wahrscheinlich körperlich noch nicht so trainiert, steht vielleicht wackelig auf oberen Lagen, gefährdet vielleicht sich oder andere, da sitzen die Handgriffe noch nicht so und jemand muss nachschauen, was er da geschraubt hat. Da können die Gesellen den Helfer nicht vorschieben. Gleichwohl wird er vielleicht mehr beim Entladen zu tun haben als der Durchschnittsgeselle.

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verreisterNutzer  06.11.2020, 12:20
@napoloni

ne das is kein Quatsch..das ist die Realität...was Du schreibst ist korrekt aber nicht überall zutreffend. Eine Anfänger muss man aktiv einarbeiten, und nicht uneffektiv abladen lassen...abladen macht jeder mal. Aber ja es ist anfänglich normal, das be-und entladen, so lernt derjenige die einzelnen Teile des Gerüstest. Nur schlechte Gerüstbaufirmen, mit Egoisten, machen immer das gleiche. Ich bin zwar vom Innenausbau, und als ich früher noch tätig war als Vorarbeiter, konnte ich das gut beobachten direkt Vorort. Ich hatte meine Quereinsteiger auch immer aktiv eingearbeitet, anstatt irgendwas schleppen zu lassen! Nur so begünstigt man ein faires und gutes Arbeits- und Kollegenklima.....indem alle das gleiche machen, und keiner zu etwas verdonnert wird!

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brennspiritus  06.11.2020, 12:39

Stimmt nicht, ich hab eben in den Tarifvertrag reingesehen

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