Motorroller/ Moped oder Motorrad gefährlicher?

11 Antworten

Über Statistiken lässt sich genauso trefflich streiten, wie über das perfekte Innenstadt-Fortbewegungsmittel. Roller haben sicherlich einen Vorteil darin, dass sie extrem wendig sind, benötigen nur wenig Platz zum Parken und sind auch ziemlich sparsam. Negativ auslegen kann man allerdings die schlecht sichtbare Sillhouette, das bisher von mir wahrgenommene schlechte Benehmen im Verkehr (subjektiv), verhältnismäßig leichter Diebstahl möglich und die oft vernachlässigte Schutzbekleidung ("ist ja nur ein Roller, kann ja nix passieren").

Letztlich muss jeder für sich entscheiden, welches Fortbewegungsmittel persönlich am sinnvollsten ist. Für manche mag das beispielsweise auch ein E-Scooter sein.

Woher ich das weiß:Hobby – 2 Triumph Trident 900 und 2 Simson S51 B2-4

Die einzige definitive Aussage ist die:

Aufgrund der idiotischen Geschwindigkeitsbegrenzung von 45 km/h werden 50er sogar innerorts dauernd von Pkw und sogar Lkw überholt.

Jeder solcher Überholvorgang bedeutet für den Zweiradfahrer akute Lebensgefahr. Wenn das Mehrspurfahrzeug plötzlich nach innen zieht und "die Tür zuschlägt", kann der Kraftradfahrer praktisch nichts machen und wird unweigerlich abfliegen.

Zumindest dieses Risiko fällt bereits auf 125ern deutlich geringer aus, weil die praktisch überall mitschwimmen können und wesentlich seltener überholt werden.

Wenn man allerdings auf einem schnelleren Fahrzeug einen Unfall hat, fällt der statistisch gesehen oft schwerer aus, eben wegen der höheren Geschwindigkeit.

Das letztere ist so ziemlich der einzige harte Fakt, den zumindest die öffentlich zum Download angebotenen Bundes-Unfallstatistiken herzugeben scheinen.

Um Aussagen über das Risiko einzelner Fahrzeugarten zu treffen, ist nämlich die Zahl der Verunglückten - mindestrens - auf den jeweiligen Fahrzeugbestand zu beziehen. Das ist bei Kleinkrafträdern schwierig, da deren Bestandsermittlung vom KBA 2018 "zeitweise" ausgesetzt und seither nicht wieder fortgesetzt wurde. Die letzte Unfallstatistik mit Kkr-Bestandszahlen ist also von 2017, schon fünf Jahre alt.

https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/MCRFileNodeServlet/DEHeft_derivate_00063197/5462408177004_korr28102021.pdf

Idealerweise müsste man vielleicht sogar noch die Fahrleistung mit einbeziehen, denn wer viel fährt, hat natürlich größere Chancen auf einen Unfall. Aber hey... Aber nur allein zwischen den verschiedenen Zweiradgattungen zu differenzieren ist mit dieser Statistik bereits unmöglich, weil einerseits Motorräder und 125er in den gleichen Topf geworfen werden ("Motorräder mit amtlichem Kennzeichen") und andererseits die Kleinkrafträder in den gleichen Topf mit deren Beifahrern sowie mit Mofas und dergleichen (nämlich alle mit Versicherungskennzeichen). Frag mich nicht, wieso.

Es gab es statistisch 68 Verunglückte und ein Todesopfer je 10.000 Motorräder einschließlich 125er. Bei den "Krafträdern mit Versicherungskennzeichen" waren es 69 Verunglückte und 0,3 Todesopfer auf 10.000. Für die Unterscheidung zwischen 125ern, 50ern und Mofas ist diese Statistik leider wertlos und die späteren sind noch wertloser.

pbheu  27.06.2022, 16:11

interessant ist auch, dass mittlerweile die hohe anzahl der ü60jährigen dafür sorgt, dass die motorradunfälle wieder zunehmen. früher haben vor allem die anfänger um 18 jahre herum die schweren stürze gebaut.

leider ist das "von der pike auf lernen" mit kleinen maschinen und die langsame steigerung vor allem des gewichts nicht mehr wirklich angesagt. die führerscheinprüfung überprüft nur das in der fahrschule auswendiggelernte verkehrsregelgeforderte verhalten, das fahrkönnen wird nicht ansatzweise betrachtet.

die meisten unfälle passieren, weil menschen noch nie schräglage geübt haben und dann mit 20° in den gegenverkehr rauschen, wenn sie mal von einer kurve überrascht werden. mit 45° wären sie da einfach durchgerollt, so sind sie tot. und als grund angegeben wird dann im unfallbericht "überhöhte geschwindigkeit"...

die leute können nicht mehr schalten, nicht bremsen und keine kurvenlinie fahren. ersteres brauchen sie nicht mehr, mit der 1000er und 180 PS ist immer leistung da, unterstützt durch fly by wire, bremsen macht das ABS und kurven umgeht man auf der autobahn. man muss sich nicht wundern. selbst auf rennstreckentrainings kann man mit einer 400er oder mit einer 250er zweitakter viel spass haben.

die gesichter sind immer unbezahlbar, wenn man überholt...

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Von Statistiken halte ich nicht viel. Die kann man immer so hinbiegen, dass es am besten passt.

Fakt: ein Roller ist gegenüber Moped / Motorrad für den Fahrer gefährlicher.

Kleine Reifen: schlechteres Haindling, man legt sich viel eher auf die Backen

Die Sitzposition lässt einen beim Frontalcrash immer schlecht aussehen, weil man beim Abflug mit den Knien an der Verkleidung hängen bleibt.

Ungefährlich ist gar nix an Zweirädern, das ist klar, aber mit einem Roller bin ich potentiell eher in einen Unfall verwickelt und habe bauartbedingt die schlechteren Karten, diesen einigermaßen gut zu überstehen.

Hi,

Ich mag Motorrader mehr, weil bei den Rollern hatte ich meist das Problem, dass ich zu groß bin und meine Knie am Lenker anstoßen. Zur Not ginge es, wäre im notfall halt besser als nichts halt.

Beim Motorrad hast du größere Reifen, was das fahrhalten merklich angenehmer macht und du hast mehr Motorleistung, in der Regel. Und du hast auf dem Motorrad bzw auf dem 2rad in der Regel im Stadtverkehr zwei Möglichkeiten dich aus einer eventuellen Gefahren Situation zu bringen. Entweder Gas geben oder bremsen, und bremsen ist manchmal ein gewissen Risiko auf einem 2 Rad. Gas geben ist dann manchmal echt die bessere Lösung, und dann sollte natürlich auch was kommen. Deswegen wäre hier ein Roller nicht beliebt, nur bevorher ich garnichts habe, würde natürlich auch einen Roller nehmen aber solange ich mir das aussuchen kann, dann lieber ein richtiges Mopped.

Hallo jkbms,

Unfälle mit motorisierten Zweirädern können ab 30 km/h trotz Schutzkleidung tödlich enden.

Unabhängig davon, ob es ein Mofa, Roller, Leichtkraftrad, E-Bike, Pedelac oder Motorrad ist.

Wenn du nur in Städten fahren willst reichen 45 km/h eigentlich aus. Roller sind auch für solche Strecken gemacht, Motorräder nicht. Außerdem sind Roller deutlich günstiger im Unterhalt.

Ich empfehle dir entweder einen Roller oder ein motorisiertes Fahrrad. Alles andere macht für dich - unabhängig von den Unfallstatistiken - keinen Sinn!

emesvau

Woher ich das weiß:Hobby
pbheu  27.06.2022, 12:15

45km/h sind bullshit, das reicht auf keinen fall, weil man unter allen umständen von jedem anderen verkehrsteilnehmer überholt wird, koste es was es wolle.
damit ist man verkehrshindernis und wird auch als solches behandelt.

man ist auch tot, wenn man vom rennrad fällt und pech hat.

geschwindigkeit oder motorleistung ist nichts böses, sie kann einen auch retten. und die fahreigenschaften eines rollers sind nicht auf sicherheit optimiert, er wurde erfunden, um mit dem fallschirm abgeworfen werden zu können und neben sich selbst auch noch eine munitionskiste zu transportieren. deswegen hat er den bequemen durchstieg, einen labbeerigen rahmen, winzige räderchen und winzige bremschen.

nicht falsch verstehen: roller gefallen mir durchaus, ich kann den kult darin gut nachvollziehen. fahren aber würde ich nicht mit so einem ding nicht.

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