Motorrad, Runterschalten
Hallo, ich habe gerade gelesen, dass man so runterschalten sollte: ca. 60km/h und 4 Gang. Dann kommt eine Rote Ampel. Kupplung ziehen, in 3.Gang schalten leicht gas geben, Kupplung ziehen, in 2.Gang schalten leicht gas geben (natürlich erst runterschalten in 2.Gang wenn man nicht mehr zu schnell für den Gang ist). Bremsen, Kupplung ziehen, in 1 Gang schalten . Warum sollte man dazwischen leicht gas geben? Ich habe heute meine 5 Fahrstunde (ich mach A1) und da hab ich immer so runtergeschalten: ca. 60km/h und 4 Gang. Dann kommt rote Ampel. Kupplung ziehen in 3.Gang schalten, rollen lassen vllt. leicht bremsen. Kupplung bleibt die ganze Zeit gezogen. Dann in 2. Gang schalten und kurz vor der Ampel leicht Bremsen und in 1.Gang. Was ist da jetzt besser weil, ich will ja zum stehen kommen und nicht immer dazwischen noch gas geben. In der Fahrschule wurde mir das auch so erklärt, dass man Kupplung ziehen soll und kann dann gleich bei ca. 30km/h vom 3ten in den 2ten und dann in den 1ten schalten. Ohne dazwischen noch gas zu geben also warum sollte man leicht gas geben? macht doch garkein Sinn. Auch wenn die Kupplung vllt. kaputt geht.
2 Antworten
du musst beim motorrad vorgas zum runterschalten geben wenn du bei höheren drehzahlen runter schaltest. gibst du kein vorgas, dann blockiert das hinterrad kurz, was natürlich kein vernünftiges fahren ergibt.
in der fahrschule wirst du so niedertourig schalten, dass da nichts blockiert. willst du jedoch die volle leistung des motors nutzen können, musst du ihn um die nenndrehzahl, bei der er die höchste leistung hat, halten. die nenndrehzahl liegt grob ca. 1000 umdrehungen unter dem beginn des roten bereiches. das heisst dann, z.b., dass du den motor zwischen 8000 und 10000 umdrehungen halten musst, falls die nenndrehzahl bei 9000 liegen sollte und du volle leistung nutzen willst.
ohne vorgas kann man ein motorrad nicht artgerecht bewegen.
zum stufenweisen runter schalten: um immer volle kontrolle zu jeder zeit über ein fahrzeug zu haben, muss man zu jeder zeit den passenden gang zur geschwindigkeit eingelegt haben. das gilt genau so für einen pkw oder lkw. deshalb schaltet der erfahrene fahrer immer alle gänge nacheinander runter, anstatt auszukuppeln bei 60 und anzuhalten im hohen gang.
annokrat
In diesem Tipp ist wahrscheinlich gemeint das du die Gänge nicht bei gezogener Kuplung schaltest sondern nach den Gangwechseln auch wirklich einkuppelst also den Gang tasächlich schaltest. So kannst du nämlich das Bremsmoment des Motors nutzen und musst in den meisten Faällen wenn du die Ampel rechtzeitig siehst nicht mehr oder nur noch wenig wirklich mit der Bremse bremsen.
Das mit dem Gas ist der umgekehrte Vorgang wie beim Hochschalten. Bevor du hochschaltest nimmst du Gas weg weil der höhere Gang bei gleicher Rad- Drehzahl eine niedrigere Motordrehzahl hat. Beim zurückschalten ist es genau umgekehrt deshalb musst du etwas Gas geben damit der Unterschied zwischen Rad- bzw Getriebedrehzahl und Motordrehzahl nicht zu groß ist. Denn sonst musst du diese Differenz komplett mit der Kupplung auffangen und du bremmst nicht über den Motor sondern über die Kupplung was man ja auch nicht will.
So hat man es früher übrigens auch bei den Autos gelernt, dass man wenn man auf eine Kreuzung oder Ampel zufährt zurückschaltet um über die Motorbremse zu bremsen. Da man früher noch keine Bremskraftverstärker hatte, war bzw ist (bei Oldtimern) das auch bitter nötig.
Da man bei den heutigen Autos mit wenig Kraftaufwand eine hohe Bremskraft aufbringen kann lehrt man heute Auszukuppeln und zu bremsen. Beim Motorrad kann die Motorbremse aber durchaus noch sinnvoll sein da durch das geringe Gewicht die Motorbremsleistung recht hoch ist.
Gruß
Chris