Motivationstief- was tun(Medizinstudium)?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Heyho,

um rauszufinden wie du dein Motivationstief überwinden kannst ist es wichtig erstmal herauszufinden was genau dich blockiert. Was Prograstination angeht gibt es verschiedene Arten, mit denen man unterschiedlich umgehen muss.

1. Die idealistische Prograstination: Wenn man sich Ziele steckt, die so hoch sind, dass sie eigentlich nicht realistisch erreichbar sind. Damit setzt du dir selber ein Szenario in dem du nur verlieren kannst - im besten Fall erreichst du deine Erwartungen, aber in jedem anderen Fall schaffst du nicht was du dir vorgenommen hast. Hier ist es wichtig sich von diesen idealistischen Zielen zu verabschieden (auch wenn es schwerfällt) und sich realistische Ziele zu setzen. Gibt es vielleicht einen Kurs, den du aufs nächste Semester verschieben kannst? Oder kannst du deine Vorstdllungen von deinem Notenschnitt etwas zurückschrauen?

2. Die Angst Prograstination: Wenn du Angst vor einer Sache hast, dann fragt sich dein Hirn gerne mal: "Warum tuen wir uns das eigentlich an? Wie wärs wenn wir das einfach nicht machen!" Da es sich hier um ein emotionales Problem handelt, kann man es nicht wirklich mit Logik lösen, sondern damit Verständnis für die eigenen Gefühle zu zeigen und sich selbst so zur Seite zu stehen wie man einem Freund in der Situation zur Seite stehen würde. Nicht wie ein Richter, der hart urteilt, sondern wie ein Trainer, der Verständnis für die Schwierigkeiten hat und einen motiviert.

3. Die Überforderungsprograstination: Wenn du ein Ziel hast (zum Beispiel das Semester zu bestehen) aber keine Ahnung wie du da überhaupt hinkommen sollst. In dem Fall hilft es hinten anzufangen und die Aufgabe in möglichst viele kleine Aufgaben aufzuteilen.

Und nicht vergessen: Du bist wichtig und dass es dir gut geht und du dich nicht übernimmst ist auch! Dass man sein Studium nun in Regelstudienzeit oder mit den besten Noten abschließt, ist es nicht wert, dass sich dabei kaputt zu machen. Es bringt nichts sich mental dafür zu geißeln, dass man mal nicht alles so schafft wie geplant, damit kämpfst du nur gegen deine eigenen Emotionen an und das hilft nie. Es ist ok schwierigkeiten zu haben. Es ist ok nicht weiter zu kommen. Es ist ok überfordert zu sein! Verständnis und Aktzeptanz für sich selberist oft schon der erste Schritt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
StillerSchatten 
Fragesteller
 23.11.2020, 20:40

Vielen Dank für die Antwort, echt hilfreich:)

Angenommen es handelt sich bei mir um 2)...die Angst-Prokrastination...was hilft da dann bei der Überwindung?

Wenn ich meinen Gefühlen gegenüber Verständnis zeige, löst das nur noch mehr Verzweiflung aus...und ich steigere mich da total rein...

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Spiegelfechter  23.11.2020, 21:27
@StillerSchatten

Also erstmal ist es wichtig zu verstehen, dass diese Art der Prograstination ein Schutzmechanismus ist, der dich davor bewahren möchte dich emotional belastenden Situationen auszusetzen. Der erste Schritt ist erstmal zu versuchen die Gefühle zu identifizieren, die du vermeiden möchtest. Wenn dir das schwerfällt, dann überleg dir welche Situationen du vermeiden möchtest und wie sich jemand anders in so einer Situation fühlen würde. Hast du das gemacht geht es vor allem darum auf einem emotionalen Level zu arbeiten. So wie ein Trainer, der deine Schwierigkeiten kennt und dich motiviert es zu probieren und zu üben.

In deinem Kommentar klingt es als wäre deine Gefühle sehr stark. An "seinem Inneren zu arbeiten" ist alles andere als einfach und deshalb kann es hilfreich sein sich professionelle Unterstützung zu holen.

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Schönen Gruß von meiner Frau, die Ärztin ist: "Das ging uns allen so, dass wir uns manchmal überlastet fühlten. Medizin ist ein anspruchsvolles Studium. Setz´dich hin und fang´ an zu arbeiten. Es gibt keine andere Lösung."

Tabealee  25.11.2020, 02:59

Ich würde mal behaupten mit das Anspruchsvollste! Wenn Du wirklich Ärztin werden willst, musst Du da leider durch! Ansonsten solltest Du was Anderes machen.

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