Mora Garberg oder Böker Outdoorsman?

4 Antworten

Tatsächlich das Böker Outdoorsman.

  • Der Stahl ist bei Beiden der gleiche (Sandvik 12c27).
  • Die Griffe sind in beiden Fällen Spritzplastik.
  • Beide haben Kunststoffscheiden (die vom Böker klappert aber weniger, da sie nicht aus Hartplastik ist)
  • Aber die Klingengeometrie ist beim Böker einfach universeller einsetzbar.

Ein Skandi-Anschliff (und dann noch so ein niedriger = "steiler" wie der bei Mora) ist "nicht das Gelbe vom Ei". Er ist eigentlich nur für eine Sache richtig gut zu gebrauchen, und das ist schnitzen.
Wenn mal ein Stück der Schneide ausbricht oder das Messer wirklich stumpf wird, dann muss man bei einem Skandi (um die Schneideigenschaften wieder genauso hin zu bekommen wie sie waren) die kompletten Schrägen abschleifen. Das ist deutlich aufwändiger, da hier viel mehr Materialabtrag erfolgen muss.

Der typische "Anfängerfehler" (der aber leider oft gemacht wird) dem Skandi beim Nachschleifen eine kleine Schneidfase in einem anderen Winkel zu verpassen ist keine Alternative, da man damit nur alle Nachteile aufsummiert und den einzigen Vorteil einer Skandiklinge (die direkt zur Schneide zusammenlaufenden Schrägen) entfernt. Dann hat man von der Schneide her auch nichts Anderes als jedes andere Messer auch, nur mit dem zusätzlichen Nachteil des "Spaltkeils" den so eine schnell breiter werdende Klinge mit sich bringt.

Beim Böker Outdoorsman hat man einen Hohlschliff mit Schneidfase. Der ist, auch wenn man weiter in das Schnittgut hinein schneidet, deutlich schneidfreudiger, da er das Schnittgut nicht so stark spaltet, wenn die Klinge tiefer in das Schnittgut eindringt. Denn die klinge bleibt auch über der Schneide weiterhin schlanker und steigt erst allmählicher in der Dicke an. Und beim Nachschleifen ist man viel schneller durch, da man nur die vergleichsweise kleine Schneidfase nachschleift.

Wenn man unbedingt einen Skandi haben möchte, dann gibt es auch da deutlich bessere Alternativen, bei denen die Schrägen auch deutlich höher gezogen sind und bei denen die Klinge zum Rücken hin wieder schmaler wird (so genannter rhombischer Schliff), so wie z.B. bei diesen traditionellen Puukos hier.

Und wenn ich unbedingt bei einem Skandi in einem günstigen Preissegment bleiben will und so ein Messer haben möchte, dann wäre aus meiner Sicht das Condor Terrasaur eine gute Alternative zum Mora.

 

Unter dem Strich: Wenn ich zwischen den beiden wählen muss, dann das Böker Outdoorsman.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

Sind beide gut. Wären mir aber beide eine Nummer zu klein. Kommt halt auf den Einsatzzweck an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dies und das...

Scheint mir beides übertrieben, zumindest reicht mir seit Jahren das Companion aus.

Hultafors GK. Zwar kein Full Tang, aber dennoch fast unkaputtbar und du bekommst 10 Stück für den Preis eines Morakniv Garberg.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für Messer und sammele Messer.