Montessori oder Staatliche Fos?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man sollte sich bei den Privatschulen klarmachen, dass diese ein Angebot für einen ganz speziellen Kreis darstellen. Praktisch alle derartigen Schulen arbeiten mit erhöhtem Personalaufwand und müssen deshalb Schulgeld verlangen. Dies ist eine weitere Einschränkung in Bezug auf die Sozialstruktur der Schüler. Diese Sozialstruktur stellt also eine Abweichung von der Sozialstruktur der öffentlichen staatlichen Schulen dar. Auch die Art des Unterrichts ist dementsprechend etwas anders. Schüler die eine umfassendere Hilfe benötigen als die, die die staatlichen Schulen bieten können, sind deshalb möglicherweise gut beraten mit der Empfehlung eine derartige Schule zu besuchen. Der Wegfall dieser zusätzlichen Förderung wird dann nach dem Abitur beim Studium entsprechend intensiv empfunden. Als Nachteil muß neben den Kosten auch der meist längere Schulweg und die meist fehlende soziale Anbindung an gleichaltrige Schüler der heimischen Nachbarschaft in Kauf genommen werden. Da die Lehrer-Schüler-Beziehung bei den privaten Schulen intensiver ist, werden möglicherweise auch Bewertungen "wohlwollender" und weniger auf Grund der gesellschaftlichen Wertvorstellung gegeben.

Ich mußte in ministeriellem Auftrag zweimal die Überwachung des Mathematikabiturs einer Steinerschule übernehmen. Das zweite Mal auf ausgesprochenen Wunsch der Schule. Die Zulassung zum Abitur erfolgte bei dieser Schule nach der Leistungseinschätzung der Schüler durch die Schule. Die Vorauswahl der Abiturienten war deshalb selektiver als an meiner Stammschule. Die Durchschnitte im Abitur waren ähnlich. Auffallend war, dass die Zahl der extremen Bewertungen sowohl in positiver als auch in negativer Richtung an meiner Stammschule größer war.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Staatliche FoS ist eine sichere Sache. Absoluter Standard.

Montessori weicht davon ab, benötigt also wesentlich mehr Hintergrundrecherche, um herauszufinden, welchen Vorteil das gegenüber staatlicher FoS haben soll. Ich bezweifle, dass es einen gibt.

Du bist alt genug, um dich mit regulären Unterrichtsmethoden und -strukturen vernünftig bilden zu können (letztlich kannst du eine solche Frage ausformulieren etc.).

Ich würde ohne zu zögern die staatliche FoS nehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 6 Jahren Arbeitsvermittler & Sozialpädagoge
Aequaliz  06.12.2023, 11:23

Nachtrag: Es ist auch möglich, dass spätere Arbeitgeber (Ausbildung) Montessori ablehnen und das als esoterischen Quatsch abstempeln

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