Mondbewegungen?

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Hallo,

für die Mondbewegung, die wir während der Nachtstunden wahrnehmen, spielen zwei Faktoren die Hauptrolle:

Einmal die Rotation der Erde um sich selbst, die bekanntlich etwa 24 Stunden für eine Umdrehung benötigt. Da wir selbst diese Rotation nicht spüren, sieht es für uns so aus, als stünde die Erde still und als würden sich Sonne, Mond, Planeten und Sterne um die Erde drehen. Dabei ziehen sie scheinbar Kreise um den Punkt am Himmelgewölbe, den eine gedachte Verlängerung der Erdachse schneiden würde (Himmelsnordpol in unseren Breiten, den Himmelssüdpol können wir von hier aus nicht sehen).

Je näher ein Himmelsobjekt sich an diesem Himmelsnordpol befindet, desto kleiner sind diese Kreise.

Ist der Abstand größer als der Abstand des Himmelsnordpols zum Horizont, gehen die Sterne und ihre Kollegen zwischenzeitlich unter, um dann wieder aufzutauchen.

Unter gehen sie westlich vom Nordpunkt, auf gehen sie östlich davon.

Je weiter sie sich vom Himmelsnordpol befinden, desto weiter im Osten gehen sie auf und desto weiter im Westen unter.

In unseren Breiten steht der Himmelnordpol in einer Höhe von etwa 51° über dem Horizont, weswegen die Bahnen der Himmelskörper gegenüber der Horizontlinie schräg erscheinen. So kommt es, daß auch der aufgehende Mond wie die Sonne, die Planeten und die Sterne beim Aufgang an Höhe gewinnt, im Süden am höchsten steht, danach wieder an Höhe verliert. Dabei wandert er stetig von Ost nach West (scheinbar, denn in Wirklichkeit ist es die Erde, die sich dreht.).

Der Mond hat aber auch eine Eigenbewegung, das ist der zweite Faktor. In etwa vier Wochen umrundet er einmal die Erde - und zwar von West nach Ost. So kommt es, daß er gegenüber den Fixsternen, deren Eigenbewegung für uns mit normalen Mitteln nicht wahrnehmbar ist, scheinbar zurückbleibt. Wenn Du den Mond mit einem Fernglas oder auch mit bloßem Auge beobachtest und Dir seine Stellung in bezug zu einem hellen Stern einprägst, merkst Du, daß sich diese Stellung merklich verändert. Diese Veränderung ist die Bewegung des Mondes selbst, die wir im Vergleich mit den weit entfernten Fixsternen beobachten können.

Da die Mondbahn gegenüber der Äquatorebene verdreht ist, taucht der Mond mal höher im Süden auf, mal niedriger. Im Winter steigt er höher über den Horizont, im Sommer bleibt er niedriger - er verhält sich also umgekehrt wie die Sonne, die im Sommer am höchsten am Himmel steht.

Für die Phasen des Mondes ist auch seine Eigenbewegung verantwortlich, denn dadurch ändert sich ständig seine Stellung zur Sonne. Mal steht er ihr gegenüber (Vollmond), mal steht er in ihrer Richtung (Neumond), mal steht er rechts oder links von ihr (abnehmender/ zunehmender Mond).

Die Bewegung der Erde um die Sonne spielt hierbei für das, was ein normaler Beobachter ohne besondere Ausrüstung wahrnehmen kann, nur eine untergeordnete Rolle, weil der Mond diese Bewegung mitmacht.

Während der paar Stunden, in denen Du den Mond nachts beobachtest, merkst Du davon praktisch nichts, noch weniger von der Kreiselbewegung der Erdachse (Präzession) und deren Schwankungen (Nutation).

Herzliche Grüße,

Willy

Der Mond dreht sich um die Erde, die sich selbst dreht und diese ist auch noch in ihrer Achse geneigt - das, was Du beschreibst, kommt dann dabei raus.