Mond stand in Norditalien nachts senkrecht über uns. Das habe ich noch nie gesehen. Wie kommt das?

7 Antworten

Die Erdachse ist gegen die Umlaufbahn der Erde um die Sonne um 23,5 Grad geneigt. Daher kommen die Jahreszeiten, speziell die Tatsache, dass die Sonne im Sommer hoch steht um im Winter niedrig.

Die Bahn des Mondes um die Erde ist gegen die Bahn der Erde um die Sonne kaum geneigt, nur um ca. 5 Grad. Und bei Vollmond steht der Mond der Sonne gegenüber. Daher steht der Vollmond im Winter hoch und im Sommer niedrig.

Also hast du richtig beobachtet, dass der Vollmond recht hoch am Himmel war, aber für den Zenit reicht das in Norditalien trotzdem nicht, auch im günstigsten Fall nicht. Mal die 23,5 Grad und die genannten 5,5 Grad zusammengenommen darfst du dafür höchstens 29 Grad von Äquator weg sein.

... der Mond ist rotationsgebunden. Das bedeutet, dass er für eine Umdrehung um seine Achse genauso lange braucht, wie für einen Durchgang von Vollmond zu Vollmond. Er zeigt uns also immer die gleiche Seite.

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Verschiedene Einflussfaktoren sorgen jedoch dafür, dass Im Laufe der Zeit 59 Prozent der Mondoberfläche beobachtet werden können. Damit lassen sich in diesem Verlauf besonders Formationen, die auf der Vorderseite und Rand des Mondes liegen, besser beobachten. Weiterhin werden Formationen auf der Rückseite sichtbar.

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Durch diese Unregelmäßigkeiten der Bahn ist es auch möglich das er mal scheinbar im Zenit steht. Die Libration in selenografischer Breite entsteht durch zwei Abweichungen. Zum einem ist die Mondbahn gegen die Ekliptik um 5 Grad geneigt. Der zweite Einflussfaktor ist die Neigung des Mondes von 1,3 Grad gegenüber seiner eigenen Achse.

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Woher ich das weiß:Recherche
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ShimaG  27.12.2023, 21:44

Coole Sachen, aber das beantwortet glaube ich überhaupt nicht die Frage des FS, oder?

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ThomasJNewton  27.12.2023, 23:07
@ShimaG

Ein bisschen schon, wenn man genau liest und nachdenkt.
Aber dann bräuchte man nicht zu fragen.

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Die Mondbahn ist nicht fest! Der Mond befindet sich mal über und mal unter der BahnEbene der Erde um die Sonne. Dadurch gibt es nur ca. eine Mond- und eine Sonnenfinsternis pro Jahr (und die sind nicht immer total!).

Ansonsten entstehen ja auch die Jahreszeiten durch die mit 23° schief stehende Erdachse, deren Ausrichtung im Vergleich zum PlanetenSystem ziemlich fest steht (aber auch etwas eiert und einen eigenen, sehr langen Zyklus hat).

Insgesamt ergibt sich, dass auch der 'Zenit' des Mondes variiert. Bei uns auf der Nordhalbkugel steht der Vollmond im Winter besonders hoch und im Sommer besonders ist er als Neumond besonders hoch.

Also, ich weiß jetzt nicht, wie das in deinem speziellen Fall war.

Insgesamt ist es aber so, dass der Mond immer irgendwo genau senkrecht über jemandem steht, und diese Position wandert halt. Kann doch sein, dass der bei euch zu diesem Zeitpunkt senkrecht über auch stand.

Der Vollmond kann übrigens nur bei einer totalen Mondfinsternis senkrecht über die stehen.

Edit: Schau mal hier: https://www.timeanddate.com/astronomy/moon/light.html da kannst du nachschauen, wo Sonne oder Mond senkrecht stehen. Und ja, um 23:10 gestern Abend stand der Mond fast senkrecht über Italien.

Spikeman197  27.12.2023, 19:32

Das mit der Mondfinsternis ist schon mal falsch!

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Spikeman197  27.12.2023, 20:45
@ShimaG

Weil es für die ganze Nachtseite eine Mondfinsternis gibt, wenn sich der Mond im Kernschatten der Erde befindet!

Auch für Sonnenfinsternisse gilt das nicht! Die können quasi überall auf der Erde passieren. Die sieht man nur im Kernschatten des Mondes. Sonne, Mond und der Kernschatten bilden zwar eine Gerade, aber die steht nicht unbedingt senkrecht am Himmel.

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ShimaG  27.12.2023, 21:43
@Spikeman197

Naja, ich schreibe ja "der Vollmond steht senkrecht über dir". Damit steht die Sonne senkrecht unter dir, also ist die Erde im Lichtweg - Vollmond bekommt kein Licht. Mondfinsternis.

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Spikeman197  27.12.2023, 21:45
@ShimaG

Du könntest einfach einsehen, dass Du falsch liegst!

Die HALBE Erde kann ne Mondfinsternis sehen, aber nur ein kleiner Bereich hat dabei den Mond genau senkrecht über sich,...senkrecht zur gekrümmten Erdoberfläche!

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ShimaG  27.12.2023, 21:48
@Spikeman197

Ich formuliere das mal um: "Wenn der Vollmond senkrecht über dir steht..." - das ist bei mir eine Voraussetzung. Das es viele andere Situationen geben kann, ist mir klar, ich habe mir aber die des Fragestellers ausgesucht - der Mond steht im Zenit.

Du hast natürlich Recht, dass das nicht die einzige Situation ist, in der eine Mondfinsternis beobachtet werden kann, aber darum ging es mir gar nicht.

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Spikeman197  27.12.2023, 21:49
@ShimaG

Statt zuzugeben, dass Du du... bist, definierst Du also 'senkrecht über Dir' um....Klar!

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ShimaG  27.12.2023, 21:51
@Spikeman197

Das kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen. Da das aber für den FS vermutlich nicht mehr so erhellend ist, schlage ich vor, dass wir das einfach auf sich beruhen lassen.

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Artheon 
Fragesteller
 27.12.2023, 19:35

Cool, vielen Dank, vor allem für die Quelle

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Hallo,

der Mond hält sich in der Nähe der scheinbaren Sonnenbahn, der Ekliptik auf.

Verläuft diese im Winter recht flach am Taghimmel, verläuft sie nachts um diese Jahreszeit sehr hoch (im Sommer ist es umgekehrt). Der Mond steht also in der Nähe einer Bahn, die im Winter nachts so hoch am Himmel steht wie sie es tagsüber im Sommer tut.

Da Italien südlicher liegt als Deutschland, steht dort auch die Ekliptik höher als bei uns. Dazu kommt, daß die Mondbahn um bis zu 5,5° von der Ekliptik abweichen kann, so daß der Mond im Winter nachts sogar noch höher am Himmel stehen kann als die Sonne mittags im Sommer.

So kann er durchaus aufgrund des südlichen Beobachtungsortes und der Jahreszeit und dem Verlauf der Mondbahn in Zenitnähe kommen.

Herzliche Grüße,

Willy

Artheon 
Fragesteller
 27.12.2023, 19:37

Cool, super, danke.

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