Monarchie besser als Demokratie?

26 Antworten

Die Monarchie wurde (überall) ursprünglich als Wahlmonarchie eingeführt. In so einem Fall kann man durchaus versuchen einen guten König zu wählen.

Im Laufe der Zeit, teils recht schnell, haben die Könige dann versucht ihre Nachfolger selber zu bestimmen. Meist war das einer ihrer Söhne, woraus dann recht bald Erbmonarchien (Dynastien) wurden.

Wenn man einen König wählt, dann kann man versuchen den nach seinen Fähigkeiten und seinem Charakter Bestgeeigneten zu ernennen.

Wenn das aber ausschließlich der älteste Sohn eines Monarchen ist, dann stehen weder seine Fähigkeiten, noch sein Charakter zur Debatte. Es ist reiner Zufall, ob der neue König die gleichen Fähigkeiten wie sein Groß- oder Urgroßvater besitzt. Man bekommt eine zufällige Auswahl von Königen - meistens irgendwo Durchschnitt, manchmal Idioten und wenn doch mal einer genial ist, dann besteht die Gefahr, daß er zugleich an Größenwahn leidet. Wie beispielsweise Friedrich II von Hohenzollern, der den 7-jährigen Krieg nur deshalb nicht verloren hat, weil die russische Zarin starb und der Thronfolger ein Preußen-Fan war. Und so etwas setzt für die Nachfolger die falschen Prämissen: "Viel Feind - viel Ehr!"

Ich meine, daß in der Antike Gründe bestanden einer Aristokratie/Monarchie den Vorzug zu geben, weil die Bildung der Durchschnittsbevölkerung einfach nicht vorhanden war. Über was soll ein uninformierter Bürger abstimmen.

Athen und später Rom haben aber gezeigt, daß man auch als Demokratie erfolgreich sein konnte (auch wenn das nach heutigem Standard eher Aristokratien waren).

Nach dem Ende des Weströmischen Reiches waren demokratische Strukturen in Europa definitiv unmöglich. Es war alles total konfus und der normale Bürger konnte weder lesen noch schreiben.

Das änderte sich ab Erfindung der Druckerpresse sehr schnell - die aristokratischen Strukturen haben teils aus Tradition und natürlich weil sie die (militärische) Macht hatten, noch einige Jahrhunderte länger überlebt als notwendig.

Kommen wir mal in die Gegenwart und nehmen an, daß in Berlin ein König die Regierung ernennen und auch wieder absetzen könnte. Was läßt dich glauben, daß er eine positive Regierung ernennen würde? Die Präsidenten der Weimarer Republik hatten mehr Macht als die meisten konstitutionellen Könige und was hat Hindenburg gemacht? Richtig: er hat Hitler zum Kanzler ernannt!

Aber betrachten wir mal die Situation des Volkes. Da sie ohnehin nichts zu sagen haben, warum sollen sich die Bürger dann engagieren?

Wenn das um sich greift, was über mehrere Generationen sehr wahrscheinlich wäre, dann würde ihr Interesse sich mehr und mehr auf ihr kleines, privates Reich fixieren. Der Staat würde von wenigen gelenkt, die man als Oligarchen bezeichnen muß und der allgemeine Fortschritt würde stetig zurückgehen.

Den Politikern ist das Volk nicht immer egal. Der Großteil der Berufspolitiker hierzulande hat sich diesen Beruf glücklicherweise ausgesucht, um sich für das Volk und die eigenen Überzeugungen einzusetzen. So treffen ganz viele verschiedene Meinungen in einer Art „demokratischem Wettrennen“ aufeinander, und die beliebtesten Meinungen machen dann das Rennen. Ein Monarch setzt sich auch für seine Überzeugungen ein, aber es gibt eben dann nur diese eine Überzeugung. Mag sein, dass du einen Monarch gut finden würdest, der sich für deine Ideale stark macht. Er könnte aber genauso gut ein Extremist oder ein Tyrann sein. Jeder denkt, dass er sich selbst „für das Volk einsetzt“, wie du das schreibst. Kommunisten wie Kapitalisten, Liberale wie Autoritäre, Linke wie Rechte. Aber das muss nicht zwangsweise die Mehrheitsmeinung sein.

LG

Bei einer Monarchie wird man ja quasi in diese "Machtposition" reingeboren und muss nicht wirklich was dafür getan haben..
die Monarchie erinnert mich etwas an den Absolutismus.. die Demokratie hat den Vorteil, dass sie nur mittels der ausbalancierten Staatsgewalten funktioniert (legislative, executive, judikative) dadurch haben eben Parteien wie die CDU/CSU keine absolute Macht und Herrschaft über das Volk..
Ich finde persönlich die konstitutionelle Monarchie eine gute und standhafte Staatsform

Ich denke , du meinst einen regierenden Monarchen und keinen Monarchen einer konstitutionellen Monarchie, die ja auch eine Demokratie ist. Und wo der Monarch nicht viel zu sagen hat. Außer Bänder durchzuschneiden und zu winken.

Na ja, bei einem schlechten Präsidenten, kanzler... ist es so, dass man den in einer Demokratie loswerden kann. 

Kennzeichen der Monarchie ist es aber, dass, wenn der König einmal auf dem Thron sitzt, er dort pappt. Wenn er dann abgesetzt wird, wird mit ihm gleich die ganze Monarchie entfernt. Siehe franz. Revolution.

Wenn man einen sehr fähigen guten König/in hat, mag das passen. Aber bei einer Monarchie weiß man das nie so genau. Der nächste König wird ja nicht gewählt - dann wäre es keine Monarchie - sondern er wird es sozusagen durch Erbe. Und da waren jede Menge völlig unfähiger Erben drunter. Wilhelm II war so einer.

Und dann gab es in Wien den Kaiser Ferdinand. 1800 schieß mich tot.  Er war der Vorgänger vom Franzl. Er war geistig äußert minderbemittelt, aber halt der Erbe. Und so wurde er Kaiser. Er wurde mal gefragt, wie ihm das Amt denn gefiele und er antwortete: "Ach, das Regieren ist leicht, wenn nur das Unterschreiben nicht wäre."  Er hat dann immerhin irgendwann soviel Verstand besessen, von selbst abzudanken und dem Franzl - dem Typ von Sisy - Platz zu machen.

Von daher:  ich selbst bin durchaus ein Fan der englisch Royals. Sie würden mir fehlen.  So spannend und so folkloristisch. Trooping the Colour und die schicken Bärenfellmützen, und das Theater um Diana, William und Kate...das macht mir schon Spaß, mitzuerleben. Ich guck auch immer die Hochzeiten im Fernsehen.

Aber als Regierung? Ne!!!

Du gibst es als gegebene Tatsache, dass "den ganzen Politikern [...] das Volk egal ist." Das ist eine Behauptung von DIR!

Ich halte die Demokratie für die bessere Staatsform, da sie dem Volk Mitbestimmung gewährt. Das mag nicht immer nach dem Willen des Einzelnen sein, da Demokratie nach dem Mehrheitsprinzip funktioniert. In einer Monarchie wäre ein Einzelner für die Belange zuständig - selbst wenn er nur das Beste für den Staat (und nicht für sich selbst) will - wer gibt diesem Menschen das Recht zu entscheiden, was für mich als Untertan das Beste ist?