Mit Autismus Eltern schlagen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein das ist nicht ok. Er kann das zwar nicht steuern, deswegen muss man es akzeptieren wenn er diese Ausraster hat aber ihn danach überhaupt nicht dafür zu bestrafen ist kontraproduktiv. Er muss ja irgendwie schon lernen, dass Menschen hauen nicht ok ist. Nicht, dass er das nachher noch bei völlig Fremden macht. In dem Fall juckt es nämlich dann keinen mehr ob er Autist ist oder nicht.

Mit Bestrafung meine ich jetzt nicht dass man zurück schlägt oder so, aber zum Beispiel dann mal den Rest des Tages Fernsehverbot oder sowas.

Wie wäre es denn mit einer Verhaltenstherapie? Oder hat er sowas schon? Er braucht ein Druckventil, einen Ersatz für das Hauen wenn er den Drang dazu hat. Ich glaube aber nicht, dass Eltern ausreichend informiert sind um in diese Prozesse in seinem Kopf nachhaltig einzugreifen

gothl0ser 
Fragesteller
 05.05.2023, 13:58

Also er hat bereits Therapie, ja. Es wird auch besser, mein Problem dabei ist nur, dass ihm nichtmal gesagt wird, dass es falsch ist, nur, dass er nichts dafür kann. Das ist halt- ja, wie du auch sagtest, kontraproduntiv, vor allem für später.

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kiniro  05.05.2023, 16:20
@gothl0ser

Was ist das denn für eine Therapie und bist du bei den Therapiestunden dabei, dass du weißt, was da gesagt wird?

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gothl0ser 
Fragesteller
 05.05.2023, 16:23
@kiniro

Einfache Psychotherapie, und nebenbei noch Psychiaterbehandlung. Ich meinte damit, dass ihm das nicht gesagt wird übrigens die Reaktion meiner Eltern, entschuldige, wenn das falsch rüberkam. ^^"

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kiniro  05.05.2023, 16:19

Fernsehverbot? Absolut unlogisch.

Werden die schon verteilten Schläge damit wieder rückgängig gemacht? - Nein.
Aber das ist typisch für Leute, die auf Erziehung stehen.

Auch ist mit einem Fernsehverbot nicht geklärt, weshalb nicht geschlagen werden sollte.
Es löst auch nicht den / die Auslöser dafür.
Zum Problem kommt nur eine überflüssige Bestrafung, die eventuell weitere Frustration nach sich ziehen könnte.

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Cheeks508  05.05.2023, 16:22
@kiniro

Schreib doch einfach deine eigene Antwort wenn du es besser weißt und geh mir nicht auf die Eier. Mein Gott warum muss man immer allen Menschen so negativ gegenübertreten wtf ehrlich

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kiniro  05.05.2023, 16:24
@Cheeks508

Hab ich schon längst gemacht.
Einfach ein wenig scrollen, dann wirst du meine Antwort entdecken.

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  • Man "gibt sich" nicht "der Diagnose hin" --- schon garnicht als Kind (das noch nicht weiß was los ist).

Natürlich ists nicht richtig "alles durchgehen zu lassen". Aber: Es ist kein "Hach ich hab keine Lust mich zu benehmen"-Verhalten sondern eine Beeinträchtigung, durch die persönliche Filter (die man eben als Mensch hat um Situationen/ Verhalten etc wahrzunehmen und einzuschätzen) anders funktionieren als bei anderen Leuten.

Man müsste also erst mal lernen (durch professionelle Hilfe und evtl unterstützende Medikamente (je nach dem ob noch was zusätzliches mit dranhängt) damit umzugehen, um dennoch so gut wie möglich im Alltag klar kommen zu können.

Und da wären Eltern eben auch verantwortlich. Quasi Hilfen finden die einem als Eltern und dem betroffenen Kind Hilfen geben um zu lernen damit umzugehen.

Mit 10 beginnt für viele Kinder schon die Vorstufe zur Pubertät.
Da zeigen sich zur - normalen Veränderung des Gehirns - noch die Anzeichen eines neurodivergenten Gehirns.
Das zusammen verstärkte die Anzeichen des Autismus.

Wann tritt der sog. "Wutanfall" auf?
Ich denke vielmehr, dass es ein Meltdown ist, der auf unwissende Außenstehende wie ein Wutanfall wirkt.
Aber absolut nicht miteinander vergleichbar ist.

Ein Wutanfall ist meist die Folge von etwas, das nicht so klappte wie gewünscht oder es wird sich extrem über eine andere Person geärgert.
Ein Meltdown kommt nach einem Overload, bei dem das Gehirn durch zu viele Sinneseindrücke (die es nicht filtern konnte) überladen wurde.

Dass dein Bruder sich gewisse Dinge eher bei der Mutter traut, ist eine Beziehungssache.
Zu ihr hat er eine stärkere Bindung zur Mutter und ein stärkeres Vertrauen als in den Vater.

Du kannst es gerne absurd finden, aber es ist Sache deiner Mutter, hier ihre(!) Grenze zu zeigen.
Sie kann ihm erklären, dass sie nicht geschlagen werden will und ihm Alternativen anbieten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Natürlich ist es nicht gut und man kann auch nicht alles auf den Autismus schieben. Aber in der Tat ist es möglich, dass er Probleme hat das zu kontrollieren. Man muss Wege suchen, die Situation nicht so weit ausarten zu lassen.

Wenn er es einfach so tut: Nein

Wenn er sich in einen "Wutanfall" befindet: vielleicht schon. Dieser ist nämlich wahrscheinlich ein "Meltdown". In einem Meltdown hat er sogut wie keine Kontrolle über sich. Viele Autisten schlagen sich selbst oder Dinge um sich rum. Ein Meltdown ist wenn sein Gehirn in eine Art "Notfallmodus" geht. Dies kann bei vielen Dingen, meist bezogen auf seine Symptome, ausgelöst werden.

Wenn er einfach so eure Eltern schlägt ist das keinesfalls okay. Falls es sich um solche "Meltdowns" handelt, ist dies zwar nicht schön, aber es ist nicht seine Schuld. Versucht ggf eine sichere Lösung mit der alle zufrieden sind zu finden für diese Situationen