Eltern wollen mich wegschicken. Was tun?

5 Antworten

dass wenn das nochmal passiert ich ins Jugendamt muss. 

Weißt du, genau das wäre sogar das Beste für dich. Oder zumindest wäre es besser, als weiterhin mit solchen Eltern zu tun zu haben, findest du nicht auch? Sie akzeptieren dein neurodiverses Gehirn nicht, sie wollen dir keine Unterstützung bieten, sie schlagen dich sogar und beschimpfen dich - Das ist nicht nur nicht in Ordnung, für dich wahrscheinlich auch traumatisierend und moralisch verwerflich, sondern auch noch gegen das Gesetz. Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.

Wenn du sagst, da hast durch diese Schläge auch blaue Flecken, wäre es wohl an der Zeit, das einem Arzt mitzuteilen oder zumindest erstmal mit einem Vertrauenslehrer o.Ä. zu sprechen. Irgendjemandem musst du es erzählen, der dir da raus helfen kann. Denn wenn das so weiter geht - und irgendetwas sagt mir, das wird es - wirst du zu deinen Lebtagen nicht mehr glücklich werden.

Deine Eltern sind maßlos überfordert und das sage ich nicht, um sie in Schutz zu nehmen. Eher, weil ich denke, dass sie sich gar nicht wirklich mit dir, mit deinem Autismus, auseinandersetzen wollen.

Meine Therapeutin hat gesagt gegen diese Meltdowns kann man zwar Tricks entwickeln aber man kann sie nicht stoppen. 

Und genau das ist eben inkorrekt.

Natürlich kann man nicht jeden Meltdown stoppen, aber man kann sie auf alle Fälle stark minimieren.

Überlege mal, weshalb du diese Meltdowns bekommst. Autistische Meltdowns entstehen meistens durch den sogenannten "Sensory Overload" - durch zu viele Reize -, oder auch durch beispielsweise spontane Planänderungen. Sie passieren, wenn wir komplett überfordert sind.

Meltdowns können auch passieren, weil wir beispielsweise mit einer neuen Veränderung klarkommen müssen. Das kann etwas relativ Kleines, aber auch etwas sehr Großes sein.

Oder haben die Meltdowns ganz andere Auslöser?

Du musst sie definitiv nicht durchleben. Die allermeisten Meltdowns sind vermeidbar. Meltdowns sind nichts Natürliches für uns Autisten, aber sie werden als etwas Natürliches angesehen, da nicht wenige von uns sie so oft haben, dass man denken könnte, jeder mit Autismus hätte Meltdowns und das wäre für uns etwas völlig Normales. Ist es aber nicht. Ich habe auch nicht jeden Tag Meltdowns. (Vielleicht im Schnitt einmal im Monat.) Autistische Meltdowns sind unberechenbar, angsteinflößend (für einen selbst und Außenstehende), unkontrollierbar und sehr, sehr anstrengend. Die meisten Meltdowns kommen daher, dass wir in einer Gesellschaft/Welt leben, die fast nur an neurotypische Menschen denkt und kaum an Neurodiverse. Unsere sensorischen Grenzen werden selten eingehalten.

Meine Antwort war womöglich nicht sonderlich hilfreich, aber ich kann dir vergewissern: Insofern deine Eltern sich nicht möglichst schnell wieder fassen und wirklich gewillt sind, über Autismus zu lernen (am besten von dir und anderen Autisten), sehe ich schwarz. Das wird nicht gut enden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Ich denke dich „wegzugeben“ wäre das Beste für dich. Deine Eltern sind überfordert und können nicht wirklich mit deiner Erkrankung umgehen.

kiniro  19.05.2023, 15:08

Nenne Autismus nicht Erkrankung.

Beim Rest stimme ich dir zu.

0

Was du machen kannst? Leider nichts. Wenn deine Eltern mit deiner Erkrankung überfordert sind und dem Jugendamt mitteilen, dass sie sich nicht mehr in der Lage sehen, dich zu betreuen, dann kannst du das nicht verhindern. Es ist sehr traurig, aber sieh es als Chance, in ein Umfeld zu kommen, wo man dich respektvoll behandelt und deine Krankheit ernst nimmt.

kiniro  19.05.2023, 15:09

Verflucht nochmal! Autismus = Neurologische Störung.

0

Wenn das so stimmt, was du da erzählst, dann kannst du doch eigentlich froh sein da rauszukommen. Deine Eltern sind ganz einfach kriminelle Schläger und dumme Rüpel mit nichts im Kopf sind sie auch noch.

Vorneweg - da es so manche Leute hier einfach nicht kapieren wollen: Autismus ist keine Erkrankung.
Egal, wie oft das einige hier immer wieder vom Stapel lassen.

Ich kann verstehen, dass es schwierig ist, weil ja von Beginn an eine gewisse Abhängig von den Eltern besteht.
Aber willst du dich weiterhin so respektlos behandeln lassen?
Möchtest du ins Unterbewusstsein eingegraben bekommen, dass dein Autismus am Verhalten deiner Eltern schuld ist?

Deine Eltern scheinen die letzten über 22 Jahre gepennt zu haben, was das Recht bezüglich Umgang mit Kindern anbelangt.

Vielleicht wäre betreutes Wohnen durchs Jugendamt noch nicht einmal das Schlechteste für dich.

Zumindest ist die Art, wie deine Eltern mit dir umgehen, schlechter.

Ich vermute mal, dass sie auch keine Hilfe / Unterstützung von außen wollen, weil das doch peinlich sein könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema