Kein Meltdown trotz autismus?

5 Antworten

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Ich glaube, das kann man schlecht mit "ja" oder "nein" beantworten. Wie du bereits selbst geschrieben hast, gibt es verschiedene Autisten und genau so gibt es auch verschiedene Situationen und Lebensabschnitte.

Bei mir - ich bin Autistin - ist es zum Beispiel so, dass ich seit Jahren selten Meltdowns habe, weil ich aktiv versuche, mich aus Situationen, welche in mir einen auslösen könnten, herauszuhalten.

Früher - als ich klein war, in der Schule etc. - hatte ich häufiger Meltdowns, weil ich in einem Umfeld war, welches keine Rücksicht auf meine Grenzen nahm.

Jetzt ist es so, dass ich Meltdowns bekomme, wenn ich sehr traurig bin, mich meine Emotionen und Gedanken erschlagen. (Ob das allerdings wirklich ein Meltdown ist, oder doch nur eine heftige Reaktion - weinen, mich kratzen, schlagen, umherschaukeln, an den Haaren reißen - auf meinen Frust und meine Trauer, kann ich dir nicht sagen.)

Ein Meltdown wird dadurch ausgelöst, dass ein Autist die auf sich einprasselnden Sinneseindrücke nicht filtern kann - Was neurotypische Menschen ja für gewöhnlich können. Nach einem Meltdown, kann ein Shutdown erfolgen. Ein Schutzreflex.

Ich kann mir vorstellen, dass Autisten, welche in einem Umfeld aufwuchsen, das früh auf deren Autismus Rücksicht genommen hat und welche Tricks (z.B Stimming) anwenden (dürfen), diese Meltdowns - zumindest für eine gewisse Zeit ihres Lebens - minimieren können.

Auch ist jeder Autist unterschiedlich stark belastbar. Ich reagiere empfindlich auf laute Geräusche, aber nicht bei jedem vorbeifahrendem LKW bekomme ich einen Meltdown. Ehrlich gesagt bekomme ich bei fast gar keinen Geräuschen einen Meltdown, aber es ist nichtsdestotrotz schmerzhaft bzw. löst in mir nicht selten sogar eine körperliche Reaktion aus. Bei mir wären das wohl eher mehrere Dinge, die mich überfordern, auf einmal und solchen Situationen war ich früher viel mehr ausgeliefert.

Stimming bewahrt viele Autistem vor dem Meltdown. Das kann alles sein. Von unauffälligem Stimming, bishin zu auffälligem. Deshalb ist es für Autisten sehr wichtig, dass man ihnen (bzw. uns) das nicht verbietet und es ihnen (bzw. uns) nicht abtrainieren will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
Reinkanation  05.04.2022, 20:46

Doch, auf die Frage ob alle Autisten Meltdowns haben kann man ziemlich leicht mit Nein antworten

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Zane174  31.08.2023, 20:00

Ich hatte heute einen meltdown in meinem Praktikum bekommen und nun hab ich irgendwie Angst da morgen wieder hinzugehen ich will nicht das es nochmal passiert es ist morgen mein letzter Tag und ich möchte echt keinen schlechten Eindruck jetzt hinterlassen der mein Zeugnis beeinflusst es lief so gut bisher ich bin richtig sauer auf mich heute weil ich mich so hilflos gefühlt habe und schon seit ein paar Monaten keinen hatte nun fühl ich mich einfach nur richtig schlapp und kaputt und könnte vor Wut die Wand schlagen ich konnte es einfach nicht verhindern es war so viel auf einmal das ich riesen "Panik" bekommen habe. Ich weiß einfach nicht wie man mit so Situationen richtig umgeht

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Zitruseulchen  31.08.2023, 20:21
@Zane174

Das hört sich wirklich nicht gut an. Aber auf dich selbst sauer zu sein ist nicht die Lösung. Du kannst nun wirklich nichts dafür.

Wissen sie denn dort von deinem Autismus? Hast du Tricks und Hilfsmittel, wie du Meltdowns vermeiden kannst?

War heute einfach nur ein besonders schlechter Tag oder ist das bei euch im Praktikum normal?

Ich frage mich nämlich gerade, ob du die Meltdowns bislang nicht doch viel eher unterdrückt hast, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.

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Zane174  01.09.2023, 06:06
@Zitruseulchen

Ja die wissen davon Tricks oder Hilfsmittel hab ich nicht. War gestern schlechter Tag mir ging's grundauf schon schlecht und dann so ne ganz üble Aufgabe bekommen und ständig raste ein Gabelstapler am Fenster vorbei. Mit dem unterdrücken kann echt sein ich fresse oft alles in mich rein und versuche so lange durchzuhalten bis ich platze

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Ich denke, dass sich Meltdowns in unterschiedlichen Stärken zeigen.

Manche bekommen ihre erst zuhause und andere in abgeschwächter Form, dass es Außenstehenden nicht bewusst wird.

Je jünger - umso heftiger. Was dann leider mit dem ätzenden Begriff Trotzphase betitelt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Nein natürlich nicht alle

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ne, ich habe keine mehr

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Asperger Autist

Ich kann dir Typs geben, wie du dir Meltdown verursachen kannst. Vorsicht: Du kannst deine Arbeit wegen Meltdown verlieren, und aus deiner Schule entlassen werden.

  • Wähle eine Kanal am Fernseher oder Rundfunk, wo regelmäßig viel über den Krieg geredet wird.
  • Niemals warmes Essen.
  • Zu wenig schlafen.
  • Deine Interesse nicht betrieben.
  • Deiner Tagesordnung außer Acht lassen.
  • Viel mit Nichtautisten zusammen sein.

Nach einiger Wochen bekommst du ein Meltdown.

Acera  06.09.2022, 19:32

😂

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