Mit 18 abhauen, gibt es noch etwas zu beachten?
Hallo alle miteinander.
Ich rätsel seit Stunden an einer Frage herum. Meine beste Freundin hat sich vorgenommen sobald sie 18 wird heimlich von zuhause abzuhauen, da sie Zuhause unter starker seelischer Gewalt und Freiheitsberaubung auf höchst Niveau lebt.
Ursprünglich war es die Idee von mir und ihrem Freund. Wir haben ihr zuerst die Idee mit dem Jugendamt vorgeschlagen, jedoch hat sie panische Angst vor ihren Eltern bzw. deren Handlungen die darauf folgen könnten und lehnt das Angebot deshalb ab.
Deswegen würde nur das abhauen mit 18 in Frage für sie kommen. Sie würde so oder so in 2 Monaten volljährig werden weshalb, sie es ihr zutraut zu verkraften.
Wir haben schon alle möglichen Dinge dewegen Besprochen. Die Finanzierung von ihren Eltern aufgrund der Unterkunftsplicht, da sie noch 3 Jahre Ausbildung vor sich hat. Sie würde bei ihrem Freund eine Zeit lang wohnen da sein Standort für ihre Eltern unbekannt ist und sie in eine Großstadt ziehen würde ca. 20km mindestens entfernt. Sie würde die Schule wechseln um nicht gefunden zu werden und mit mir den Kontaktabbruch vor simulieren, damit ihre Eltern mich vor möglichen Belästigungen auslassen, da wor sozusagen nur 100m voneinander entfernt wohnen.
Kurz, sie würde jeglichen Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und ein neues Leben leben wollen. Mehr Informationen zu ihrer Situation in meiner anderen Frage.
Zum Thema Polizei, würden wir diese in der selben Nacht ihrers 18Geb. dort hinfahren und Bescheid geben das eine mögliche Vermisstenanzeige auf ihren Namen erstattet werden kann (von den Eltern aus).
Weitere Verwaltungssachen wie:
Neuer Wohnort würden wir dann bei der Stadtverwaltung registrieren. Dazu noch eine Frage: Darf die Stadtverwaltung ihren neuen Wohnort weiter geben, bzw. ihre Daten weitergeben, sprich Datenschutz?
Ich würde mich ungemein freuen wenn ihr noch hinzufügen könnt was wir übersehen oder vergessen haben.
LG Azzu
7 Antworten
An Ihrer Stelle würde ich Beweise sammeln - Tonbandaufnahme - und dann heimlich zum Jugendamt. Wenn sie selber nicht hin kann, dann geht einer von Euch.
Wenn sie sich so gut verstehen, werden die Eltern nicht freiwillig zahlen. Das bedeutet Klagen, das dauert und man brauch schon eine Adresse. Sicherlich gibt es da auch Möglichkeiten. Wenn die Eltern so fanatisch sind ist 20 KM sicherlich auch nicht viel. Sollte es eine Clan-Familie sein würde ich 100 KM in Erwägung ziehen.
Ich glaube - ohne Erfahrungen in der Sache direkt zu haben - es wäre viel einfacher über das Jugendamt. Da wird man doch irgendwie anonym vor fassen können.
Aber ein Jugendlicher unter dem "Schutz" des Amtes hat es bestimmt einfacher als ein Erwachsener. Das mit den Anträgen und den notwendigen Begründungen ist dann bestimmt viel einfacher.
An Ihrer Stelle würde ich eine Art Tagebuch führen, die belegt, dass die Situation für sie unerträglich ist und was genau vorgefallen ist.
Stellt Euch mal vor, sie zieht aus, hat kein Geld und bekommt auch keines, weil die Eltern sagen Du kannst doch bei uns wohnen.
Ggf. gibt es ja vielleicht auch noch Frauenhäuser.
Aber das Ding ist riesig und bei den Behörden dauert die Sachen, teils Jahre. Wenn man Jugendlicher ist geht es einfacher und schneller.
Also fragt bitte:
- Vorfälle dokumentieren
- Professionelle Hilfe holen (Jugendamt).
- und dann weiter sehen
Vielleicht kann man auch hier helfen oder Rat geben: https://www.telefonseelsorge.de/
Aber bist Du erstmal erwachsen wird es mit Anträgen etc alles komplizierter. Es gibt viele Sachen die man in Deutschland bekommen soll, aber häufig gibt es auch Hürden oder auch eben mal kein Geld.
Beim Bafög muss man auch das EInkommen der Eltern nachweisen, was ist wenn die sich weigern Auskunft zu geben. Das kann alles kompliziert werden. Kann muss nicht!
Ich würde an Ihrer Stelle schnellstmöglich beim Jugendamt vor fassen, ob und was geht. Das ist vermutlich einfacher.
und ich hoffe, das ist Ernst gemeint, nur weil jemand mal angeschrien wird oder den Umgang mit einem Freund verweigert, wird man kaum einschreiten.
Vielleicht bekommt man auch hier Hilfe: https://www.zwangsheirat.de/beratung-fp/beratungsstellen-vor-ort
Es gab ja neulich mal diesen Film über die Tochter einer solchen Familie, die am Ende erschossen wurde, weil sie schande über die Familie gebracht hat. Da sollte man sich genau überlegen was man tut und wie weit man wegzieht.
Hier ggf. noch eine Anlaufstelle: https://www.zwangsheirat.de/beratung-fp/beratungsstellen-vor-ort
Eine von diesen drei oder vielleicht auch alle drei kennen sich da besser aus als wir hier. Also bitte professionelle Hilfe nutzen.
Gut das Ihr da seit und Ihr helft, Ihr habt meinen Respekt.
Dann würde ich es hier probieren: https://www.zwangsheirat.de/beratung-fp/beratungsstellen-vor-ort
und wenn Sie sich selbst umbringen will, weil Ihr Vater den Freund umbringen will - frei formuliert - dann dürfte das Kindeswohl gefährdet sein.
Notfalls könnte Sie sich - bitte nochmal erkundigen - sich selbst einweisen lassen und dann das Jugendamt einschalten. Kann aber nicht sagen, ob das so geht müsst Ihr Euch nochmal informieren. https://www.angst-verstehen.de/einweisung-in-die-psychiatrie/
Drücke die Daumen, dass alles gut wird und das Ihr alle Gesund daraus kommt !
Sie will keinen Kontakt, die Eltern dürfen nicht wissen wo sie wohnt, aber Geld will sie haben. Wie soll das denn bitte funktionieren ?
Was für abhauen? Mit 18 kann sie ganz normal von zuhause ausziehen. Und falls sie Schiss wegen den Eltern hat sollen halt paar Umzugshelfer vor Ort sein als Zeugen bzw Sicherheit. Die Eltern können die Adresse nirgends erfragen. Ich würde mich schonmal um die Abzweigung ihres Kindergelds kümmern sodass es an sie ausgezahlt wird. Finanzen sollten auch kein Problem sein, bin auch mitten in der Ausbildung ausgezogen, und die war schulisch. Also ggf wegen BAFöG nachfragen, da bekommt sie mehr wenn sie auszieht.
Schlaue Eltern stellen die Zahlung ein und warten, bis das Kind eine Klage einreicht. Man sieht sich dann vor Gericht ; .- )
Sie kann keinen Unterhalt beanspruchen ohne Preis zu geben, wo sie wohnt und wo/was sie arbeitet. Vor Gericht/ beim Anwalt muss sie dieses beweisen.
Davon abgesehen muss sie beweisen das sie Zuhause keinen Platz mehr hat, sonst bekommt sie vom Amt keinerlei finanzielle Unterstützung für eine Unterkunft. Diese wird nur in Ausnahmefällen unter 25 Jahren gewährt. Sonst muss sie zusehen das sie die Miete & Essen komplett selber bezahlt.
Ihr muss klar sein, das sie ohne einen Anwalt nichts ausrichten kann.
Wir haben uns vorgenommen ggf. die Schulsozialarbeiter mit einzubinden. Da sie nur in der Schule hatte sich Hilfe zu holen. Dabei würden wir zwei verschiedene Sozis einbeziehen die, doe letzten zwei Jahre sie betreut haben.
Arbeiten tut sie nicht, sondern absolviert im Moment eine Ausbildung. Mit preisgeben meine ich nicht die Beamten sondern ihre Eltern. Da dies sonst ggf. ihre Sicherheit gefärden könnte. Wir haben uns schon jetzt vorgenommen zur Beratungsstelle zugehen und uns dort auch mehr dabei zu erkundigen. Falls wir es nicht schaffen ihr den Unterhalt von den Eltern finanzieren zu lassen, würde sie die BaföG beantragen.
Auch die Eltern werden die Anschrift bekommen, wie ich schon sagte. Ganz "verschwinden" kann sie nur, wenn sie von den Eltern nichts mehr haben will. Solange sie Unterhalt haben will, kriegen die Eltern auch die Adresse über den Anwalt. Ist leider so... kenne ich aus eigener Erfahrung. DAvon mal abgesehen, sind die Eltern nicht pauschal dazu verpflichtet zu zahlen. Nur wenn sie beweisen kann, das sie ihren Unterhalt nicht selber finanzieren kann UND die Eltern genug verdienen um sich den Unterhalt leisten zu können. Denn auch den Eltern steht eine gewisse Freigrenze im Monat zu. Liegen sie darunter... können sie nicht zahlen und sie geht leer aus.
Ja diese Frage ist ernst gemeint. Ihr Problem ist das sie psychisch fertig gemacht wird und ihr täglich Drohungen gemacht werden. Das wurde die Jahre bei ihr so schlimm das sie derzeit unter ihrem Kopfkissen ein Skalpell immer parat hat um sich selbst zu ritzen.
Ihr Freund wird ihr wegen seiner Nationalität verboten (von ihm weiß nur ihre Mutter zurzeit was, weshalb sie noch mehr Angst hat das wenn ihr Vater es erfährt, sie von ihm ggf. zu Tod geschlagen wird. Dazu wird ihr vorgeschrieben wen sie heiraten darf.
Das mit dem Jugendamt haben wir auch schon in Betracht bezogen, bzw. wir haben schon bei Yasemin angerufen, an ihrer Stelle. Haben jedoch dort nur begrenzt Auskunft bekommen weil sie sich dort persönlich melden muss, was bei ihr zurzeit bedingt auszuführen ist, da sie eben rund um die Uhr beobachtet wird.
Um ihre Situation Zuhause zu schildern hätten wir zwei versch. Sozialarbeitern die sie über die letzten zwei Jahren sie betreut haben (ohne das Wissen ihrer Eltern).
Zu der ganzen Situation haben wir auch schon bei der Polizei nach Rat gefragt, da es am Samstag so schlimm wurde das sie über den Balkon rausspringen wollte das mitten in der Nacht. Die Polizei meinte sie sollte am Besten bis zu ihrem 18 Geburtstag warten da dieser in 2 Monaten ist und dann selbst gehen. Aber wie Sie schon verwähnt haben wird das mit dem Geld schwieriger was ich ihr bei ihr auch schon erwähnt habe. Nur kommt dann wieder ihre Angst vor ihren Eltern und ob sie nicht doch ihr während der Zeit ihr etwas schlimmes antun werden, da das mit dem Jugendamt eine ganze Weile dauern würde.
Das mit dem Dokumentieren würde ich ihr dann Mitteilen da sie keine Gespräche aufnehmen kann, da sie nun bis zum Schulanfang es verboten hat aufgrund ihres "Freundes" (weil sie ihn in ihrer Wohnnähe gesehen hat).
Aber danke für den Rat!