Mikrofon zur Geräusch-Aufnahme
Liebe Recording-Spezialisten.
Zum Erstellen von Drum-Beats (was ich gern tue) ist es oft sehr nützlich und witzig Geräusche aus dem alltag wie das Geschirrscheppern oder das Kratzen eines Bleistifts beim Schreiben einzufügen.
Daher habe ich vor, mir ein hochwertiges, aber nicht ALLZU teures Mikrofon zuzulegen. Ich habe keinen Schimmer wie hoch ich den Preis ansetzen muss, aber ich wäre bereit bis zu 150 EUR auszugeben.
- Was bekomme ich für dieses Geld? Irgendwelche Empfehlungen?
- Eignen sich bestimmte Mikrofon-Typen besser für die Aufnahme von, AUCH SEHR LEISEN, Geräuschen oder spielt das eine untergeordnete Rolle?
- Wie nimmt man mit einem Mikrofon auf? Brauche ich eine computer-software? Oder ein bestimmtes "Aufnahmegerät"?
Hoffe auf viele nützliche Hinweise. Danke im Voraus an alle!
3 Antworten
Ich kann dir Studio-Mikrofone der Marke Samson empfehlen (leicht so unter Amazon zu finden). Die liegen in etwa in der von dir genannten Preisklasse.. hab mir selbst erst vor einem guten Monat eines gekauft (für Gesangsaufnahmen, nimmt aber auch allerlei andere Geräusche gut auf) und bin super zufrieden damit!
Als Aufnahme-Software kann ich dir die Freeware Audacity ans Herz legen (mit Lame-Codec, falls du die Datein dann in .mp3 Format speichern willst) - kann alles was man braucht
Kaufe dir doch einfach ein Pocket-Recorder, wie zum Beispiel den Zoom H1.
Den habe ich immer dabei und benutze ihn überall um Geräusche, Stimmungen oder Ideen auf zunehmen. Den hast du immer dabei und kannst sammeln ohne Ende.
Zuhause in an deinem PC lädst du einfach die Wav-Datei in dein Musikprogramm oder Sampler und dann geht der Spaß los.
Einfach an der Bahnschranke, den vorbei fahrenden Zug aufnehmen. Zurecht schneiden; durch EQ, Filter, Delay und vieleicht gate jagen...wie geil...ha
LG Shifty
Hi, Generell gibt es für jede "Richtung" von Klängen bestimmte Mikrofone, so nimmt man zum Beispiel für hohe Töne Kondensatormikrofone, für Tiefe Dynamische Mikrofone (oft auch Kondensatormikros).
Um Dir das ganze mal zu erklären:
Ein Dynamisches Mikrofon funktioniert umgekehrt wie ein Lautsprecher. Da hast Du eine Membran, an der ist eine Drahtspule befestigt und diese ist von einem Magneten umgeben. Wenn Du jetzt in das Mikro sprichst, bringen die Schallwellen, die auf die Membran treffen diese zum Schwingen, die an der Membran befestigten Spule bewegt sich in dem Magnet und es entsteht Strom (In diesem Falle ist er ein elektrisches Signal) Diese Konstruktion nennt man Dynamo. Die Spule hat natürlich ein (verglichen mir der Membran) großes Eigengewicht, daher ist die Membran träger als bei Kondensatormikros, und kann dadurch weniger schnell und schwächer schwingen. Dass sie schwächer schwingt hat zur Folge, dass das Signal leiser ist als bei Kondensatormikros, d.h., dass Du entweder näher an die Geräuschquelle musst oder eine lautere brauchst.
Ein Kondensatormikrofon hat auch eine Membran. Diese ist elektrisch geladen. Unter ihr befindet sich eine Metallplatte, diese ist mit der auch geladen. Welche von beiden positiv und welche negativ, weiß ich leider nicht ;) Zwischen den beiden Platten herrscht eine elektrische Spannung. Diese Konstruktion nennt man Kondensator. Wenn Du jetzt die Membran zum Schwingen bringst, verändert sich der Abstand zwischen den Platten und demzufolge auch die Werte der Spannung, Ladung,.. So entsteht das Signal bei Kondensatormikros. Dadurch dass die Membran so wenig Eigengewicht hat, kann sie schneller und stärker schwingen, demzufolge kannst Du damit auch höhere Töne und Geräusche von weiter weg aufnehmen. In der Fachsprache sagt man: "Kondensatormikros sind empfindlicher als Dynamische."
Also nochmal zusammengefasst:
Dynamisch:
+billiger
+keine Phantomspeisung (Stromversorgung) nötig, da die den Strom selbst produzieren
+/- weniger empfindlich; übersteuern (verzerren) bei lauten Signalen weniger schnell
-schwächer in den höhen
-weniger flexibel
Kondensator:
+flexibler
+bessere Höhen
+/-empfindlicher
-Phantomspeisung nötig
-teurer
Man unterscheidet auch noch in Großmembran und Kleinmembranmikrofone. Das ist einfacher. Großmembranmikrofone haben einen höheren Pegel (lauter), rauschen aber mehr, bei den Kleinmembranmikros ist es umgekehrt.
Ich würde Dir ein Großmembran Kondensatrormikrofon empfehlen. Du musst allerdings bedenken, dass sich nicht in alle Kondensatormikros eine Batterie einlegen lässt (in die meisten Kleinmembraner schon); einige musst Du Phantomspeisen. Wenn Du Dir ein SUB Mikrofon kaufst, musst Du Dir da keine Sorgen machen, aber für XLR Mikros (XLR ist der Standard Mikrofonanschluss) brauchst Du dann ein USB Audio Interface oder gleich ein externes Aufnahmegerät (Z.b. Zoom R8, R16, R24, H4n)
Ich würde Dir ein Rode NT1-a ans Herz legen, das kostet neu etwa 180€, leg entweder noch 30€ drauf oder schau mal bei ebay (ist übrigens das rauschärmste Mikrofon der Welt ;)). Für das NT1a bräuchtest Du halt noch ein Interface, das sind auch nochmal 50€ (billigere würde ich nicht empfehlen, dir rauschen zu sehr oder haben einen unausgewogenen Klang.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen, wenn Du Fragen hast dann frag :D
LG
Mo
Um au deine 3.Frage nochmal einzugehen: Mit dem Aufnahmegerät nimmst Du direkt auf. Mi einem Interface oder USB Mirko krigst Du das Mikro an den PC, da brauchst Du dann halt ein Aufnahmeprogramm wie Audacity (Freeware) oder Adobe Audition (400€)