Miele Waschmaschine Hochwasser, ist das noch reparierbar?
Guten Abend liebe Freunde,
im Frühjahr letzten Jahres gab es bei uns in der Umgebung Hochwasser… alle Keller sind wie unserer übergelaufen. Da hat’s die Miele Waschmaschine auch getroffen und das Wasser ist 2-3cm in die Elektronik reingekommen (siehe Bilder)… Miele Monteur kam und der Kostenvoranschlag war über 1000€, 1-2 Bekannte (Elektriker) gefragt und die meinten fürn Appel undn Ei kann man die Teile selbst tauschen. Da ich kein Elektriker bin, wage ich mich nicht gerne an sowas und bin doch vorsichtig.
Vorfall ist 1,5 Jahre her, stehendes Wasser zusammen mit Monteur ausgekippt, seitdem ne neue Beko Waschmaschine im Betrieb.
Nun die Frage, lohnt es sich das zu reparieren bzw stimmt es was die Bekannten dazu sagen? Hat jemand evtl. die gleichen Erfahrungen wie wir gemacht?
Vielen Dank und beste Grüße
4 Antworten
Das Problem ist die Korrosion.
Ist das gerade passiert, kann man den Dreck mit sauberem Wasser heraus spühlen, dann mit destilliertem Wasser nachspülen. Wenn man das dann umgehend trocknet, ist alles "wie neu". Tatsächlich werden Leiterplatten nach dem bestücken und löten in der Fabrik auch mit Wasser und Seife gewaschen, dann sauber gespült und schließlich getrocknet.
Jetzt nach all der Zeit sind die Klemmen und Leiterbahnen der Platinen korrodiert. Das ist dann sehr aufwändig zu reparieren und das lohnt sich nicht!
Also bleibt nur noch alle betroffenen Kabelbäume und Komponenten zu tauschen. Und die Einzeitteile sind ein vielfaches Teurer als beim Bau der Maschine. Damit können zu viele Ersatzteile den Neupreis der Maschine schnell übersteigen - und dazu kommt ja noch teure Arbeitszeit.
Hätte man da sofort, also nach spätestens einem Tag gehandelt, wäre das nur ein bisschen Arbeit und ein Kanister AquaDest gewesen. Aber so - am besten vergiss es!
Grundsätzlich erschließt sich mir diese Haltung nicht, verdreckte Geräte pauschal in den Sondermüll zu stopfen, statt sie zu säubern.
Das schlimmst-verdreckte Gerät, das ich mal repariert hatte, war ein großer Frequenzumrichter (Industrie), der mit Schokolade geflutet worden war (heiß und fettig...). Den festen Kram wieder vom Kühlkörper zu entfernen....
Solange diese Geräte nicht unter Spannung/ in Betrieb waren beim Fluten, wüsste ich auch nicht, welcher elektrische Defekt dort hätte eintreten können. Klar muss der Siff raus, wo immer er auch sein mag. Klar kann die Mechanik durch Korrosion Schaden genommen haben. Aber Wasser gehört nun mal zum Elixier solcher Geräte...
Dass meist der Reinigungsaufwand unverhältnismäßig bei üblichen Stundenlöhnen erscheint, ist eine andere Sache.
In den Katastrophen-Bildern der geschädigten Menschen sieht man immer wieder, dass von Helfern alles, was mal feucht geworden war, entsorgt wird. Vom Fahrrad (!) bis zu Haushaltsgeräten. Da werden bei Ebay Geräte im schlimmeren Zustand für viel Geld vertickt.
Was ist an diesen Gerätschaften denn wasserlöslich? Der Schmutz. Ok, wenn da nicht gerade das Heizöl pur drin steht, können es auch kaum Kohlenwasserstoffe sein, die dort Schäden angerichtet haben.
Ganz ehrlich: mehr Schaden anrichten durch Wasser bei der Reinigung kannst du nicht. Es ist wohl eher eine Fleißarbeit.
Nein, ich arbeite nicht für eine Versicherung. Die zahlen ja ohnehin nicht, da gibt es viel blödere Ausreden. Beim Vertragsabschluss dagegen sind sie alle sehr eifrig....
Wen es interessiert:
Aus dem Schürmann-Bau in Bonn haben wir einen Mittelspannungstrafo (offene Wicklungen), der über 1 Jahr unter Wasser war (Rhein!), mit Wasser gesäubert, getrocknet und ins Prüffeld gestellt. Der Kern war oberflächlich partiell angerostet, wo der Lack nicht ausreichte.
Dieser 20kV- Trafo in offener Bauweise (!) hat die Neuwerte aus dem Prüffeld aus der Fertigung problemlos erreicht.
Das ist natürlich richtig. Aber das Problem hier ist, dass das Ding dann "Jahrelang" herum gestanden hat.
Wie ich schrieb, wenn man das sofort bearbeitet, ist da nicht viel dran zu machen und man hat das Ding mit wenig Aufwand entweder konserviert für eine ordentliche Reparatur oder sogar vollständig wiederhergestellt.
Mit abgesoffener Technik ist das so eine Sache. Solange das feucht bleibt, passiert nicht viel. Aber wenn man das Ding dann einfach so nass lässt und nur ins trockene stellt, dann geht viel kaputt. Schau Dir mal Bergungstaucher oder Flugzeugunfalluntersuchungen an. Die füllen eine Box mit sauberem Wasser oder dem Wasser in dem das Fundstück drin war und packen das da ein bis ein Experte sich drum kümmern kann.
Würde man einen Flugschreiber einfach so in einen Karton packen und verschicken, kommt das Ding mit viel mehr Schäden an und kann sogar dadurch völlig unbrauchbar werden.
unkontrolliertes Trocknen führt nun mal zu Schäden.
Der Trafo den ihr da geborgen habt hat eine mechanisch beweglichen Teile. Da ist nach dem sauber machen und trocknen nichts mehr zu machen. Wäre der aber über das Jahr mehrmals vom Rhein geflutet worden und dann wieder an der Luft, dann wäre das Ding komplett hinüber.
Ich finde das auch traurig was da im Ahrtahl gemacht wurde. Man hätte da am besten einen "Wilden Schrottplatz" auf gemacht und dann gucken können was man ganz oder in Teilen noch verwenden kann. Nur leider ist so was gesetzlich nicht zulässig und das hätte dann Plünderer angezogen.
Bei Elektrogeräten kommt noch hinzu ob die danach noch sicher betrieben werden können. Das muss ja erst mal ein Fachmann feststellen und bestätigen. Und wer würde dann für Folgeschäden - insbesondere Personenschäden oder sogar Todesfälle - gerade stehen?
So traurig das auch ist, wegwerfen und neu kaufen ist immer noch besser als einen Todesfall durch Stromschlag zu riskieren.
Klar, unsereins kann sehr gut einschätzen was gefährlich ist und was nicht, aber das kann der Laie nicht und wir können unseren Kopf dafür ja auch nicht hin halten.
Ich war damals im Kreis Euskirchen Unterwegs um die Glasfaserverteiler vor dem kaputt gehen zu retten und die meisten konnten dann erst mal bis zu einer ordentlichen Reparatur bzw. Überprüfung weiter laufen. Wenn man sofort handelt, während das Wasser noch abläuft, kann man sehr viel retten. Wenn man aber lange wartet, dann ist das zu spät.
Eigentlich übernimmt die Versicherung sowas. Das da unten ist die Motorsteuerung, kostet neu über 250€
Wenn‘s den Motor auch getroffen hat.. Wenn das ne W1 ist, sind das ca 360€ die allein der Invertermotor kostet. Hinzu kommt die Steuerung, evtl Kabelbaum und die Kosten vom KD.
Wenn‘s die Versicherung nicht übernimmt hol ne neue. 1000€ für ne neue macht mehr Sinn als 1000€ für ne Reparatur eines gebrauchten Gerätes
Die WMV960 WPS? Ja also das wird dann sehr teuer, Motor 360,21€, Kabelbaum 40,71€, Invertersteuerung 133,41€. Wenn dann die Dosiereinheit noch was abbekommen hat, was gut möglich ist bei 3 cm, nochmal Dosierpumpe 1 (143,89€) und die 2. für 150,37€
Hallo
Wenn das Wasser auch den Motor erwischt hat kannst du die Reparatur vergessen.
Meistens sind aber solche Schäden versichert
Gruß HobbyTfz
Hallo Hobbytfz, das Wasser gelang lediglich an die Stellen wo ich in den Bildern meinen Finger „reingetaucht“ habe. Seitdem haben wir die Maschine nicht mehr angemacht. Versicherung hat nur schlappe 150€ gegeben.
Kann man von den Bildern sehen ob der Motor ebenfalls betroffen ist?
Aus der Ferne kann ich nicht wissen wie hoch das Wasser stand
@Speckwampe537 Zu der Waschmaschine, das ist die W1 Powerwash 2.0 & TwinDos XL