MFT Objektiv: Sigma & Ronin SC vs Tamron 70-200 f2.8?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Sigma 16 f1.4 und DJI Ronin SC 67%
Tamron 70-200 f2.8 mit Viltrox Adapter 33%

2 Antworten

Hallo

  • das Feiyu Tech G6+ für 1kg Last kostet ab 180€. Das Ronin SC kann nicht wesentlich mehr ausser eben bis 2kg Last handhaben und man kann die Modulbausteine des Ronin S verwenden (Motorzoom, Motorfocus, Motorblende)
  • für "Landschaften" braucht man kein 16/1.4 dazu reicht das 12-60. Mit dem Sigma kann man auch Landschaften fotografieren/filmen aber der Einsatzschwerpunkt ist eher Indoor, Portrait, Reportage. Ronin SC und 16/1.4 braucht man für Videoeinsätze und kann "Cinelike" Stile erzeugen. Für Timleapse reichen billigere Motorlösungen man kann sich zb was aus Fischer Technik oder mit Lego Mindstorm mit Messebautechnik basteln. Mein erste Filmkamerafahrt in Zeitraffer hatte eine Lego Eisenbahn als Basis mit einer Minolta XL401 und jeder Menge Klebeband.
  • das Tamron SP 70-200/2.8 Makro (G0) ist in der Canon Version mit einem mittelschnellen DC Motor bestückt damit muss man bei "Sportfotografie" und Wildlife wissen was man macht bzw "Arbeiten", manuel focusieren oder die Motive ansitzen. Auf jeden Fall ist die Optik zu langsam um für denn Lumix Autofocus schnell zu funktionieren und mit dem Adapter wird das sicher auch nicht besser. Die mFT Kameras focusieren nicht wie DSLR mit "durchfahren" des Focusbereich. Bei mFT wird 2 mal "gesprungen" (Aktuell mit maximal 240 Hz Takrate) und aus denn beiden Bildern (also Hyperfocal zu Mittelnah) errechnet der Prozessor denn 3ten Sprung zum Zielfocus. mFT kann das mit denn richtigen Optiken unter 0,1er Sekunde bzw bei Video 30 mal pro Sekunde in denn "Videobildlücken" wenn der Sensor für das TFT und denn AF ausgelesen wird.
  • Punkt ist mFT kann unterschiedliche AF Modi aber ist nur mit Stepper Motoren oder USM Motoren richtig schnell und treffsicher.
  • das Tamron SP 70-200/2.8 USD VC (G1) hat einen schnellen AF Antrieb ist aber gebraucht immer noch über der 600€ Grenze.
  • Speedbooster/Focal Reducer sind als Hinterlinsenkonverter meist Qualitätsverschlechternd qualitativ hochwertige Linsensätze kosten Geld
  • Adapterlösungen recherchiert man vorher in der Scene zb, bei "Kollegen", in Fotoclubs, auf Markenforen, auf Messen oder im Fachhandel welcher die Adapter verkauft und geht danach in die "Evaluation"
  • das Tamron 70-200/2.8 Makro hat an einer EOS5DS um 2200LP/BH Auflösung in der Mitte, das bedeutet an mFT mit 16MP bleiben da vermutlich um 1200LP/BH Übrig. Das ist in etwa das Auflösungsniveau einer Lumix FZ300. Und die FZ300 hat einen sauschnellen Autofocus und das bei 600mm/KB Telereichweite.

Also mal Kurzfassung:

Lumix 45-200 OIS II (350€), Lumix FZ300 (375€), Lumix FZ1000 (525€) oder Lumix 100-300 II (550€) für Sport und Wildlife.

Der Viltroxadapter macht nur mit STM oder USM Optiken Sinn und ist eher für Video tauglich. Meines wissens funktioniert die Sigma 50-140/2.8 HSM (OS) und die Sigma 70-200/2.8 HSM recht gut an mFT weil diese Optiken schon als FT Versionen gebaut wurden. Die 50-150 HSM kann man schon für unter 300€ gebraucht kaufen beim 70-200 sind die Kurse ab 400€. Die 50-150 haben recht hohe Auflösungen und kommen an FT/MFT Telezooms ran, bei denn 70-200/2.8 war Sigma bisher das Schlusslicht der Klasse bzw die erste Optik Generation haben einen Bildqualitätsabfall ab 150-180mm

FlyingTree123 
Fragesteller
 25.07.2019, 16:35

Hallo IXXIac, erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Deiner Argumentation konnte ich entnehmen, dass sich die Kombination von dem Tamron 70-200 mit dem Viltrox Adapter an einer MFT Kamera nicht lohnt (zumindest nicht im Punkt Bildqualität in Relation zum Preis).

Eine Überlegung wäre es, sich das Canon EF 70-200 f4.0 USM für knapp 350€ gebraucht mit dem Viltrox Adapter zu kaufen. Hier würde ich dann auf einem MFT Sensor eine Offenblende von 2.8 erreichen. Bei der Wildlife Fotografie wäre es mir wichtig, dass sich mit dem Objektiv ein gewisses Bokeh erzeugen lässt - da macht Blende 2.8 (Canon EF 70-200 f4.0 USM) im Vergleich zu Blende 5.6 (Lumix 45-200 OIS II, Lumix 100-300 II) schon einen erheblichen Unterschied. Würde sich daher die Kombination Canon EF 70-200 f4.0 USM (350€) und Viltrox Adapter (180€) rentieren?

Und noch kurz ein Nachtrag zum Gimbal: Ich hatte bis vor Kurzem einen DJI Osmo Mobile 2, dort hat mir besonders das Active Tracking, die Hyperlapse- und Motion-Lapse Modi gefallen. Jedoch kam ich schnell an die Grenzen einer Smartphone Kamera, weswegen ich den Kauf eines DSLM Gimbal erwäge. (Hier wäre der DJI Ronin SC mit Active Tracking 3.0 und diversen Motion-Lapse und Hyperlapse Modi für 350€ ideal.)

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IXXIac  27.07.2019, 19:40
@FlyingTree123

Hallo

1200LP/BH waren vor 10 Jahren noch "Spitzenwerte" für Kameras mit 12MP das ist eigentlich genug Auflösung für DIN A2 (40x60cm) Farb Fineprint, bei Monochrom wird man wohl bei DIN A3 an mögliche Grenzen kommen, zumindest bei der Pixelpeepfraktion oder Profis welche eine Lupe am Hals baummeln haben. "Auflösungsmangel" ist auch nicht ein "Mangel" sondern die Abbildungsfehler der Optiken und das Problem der Sensoren und der Bildinterpolation dahinter sind die sichtbaren Qualitätsbremsen. 

Das Tamron SP 70-200 LD Makro ist auch eine gute Optik mit hoher Bildqualität, chremigen Bokeh und dazu noch Superleicht und kompakt für die Klasse. Andere Kleinbildoptiken der Klasse werden an mFT auch nur um 1200-1400LP/BH Auflösung liefern weil mFT ist nun mal "Virtelformat". FT/mFT basiert darauf dass man seit 20 Jahren dazu in der Lage ist Optiken mit doppelter bis dreifacher Auflösung von Kleinbild günstig in Grosserie herstellen zu können. Das ist aber ein Job denn Mikroskopbauer umsetzen können weil diese sind rumfiddelen im 1/10000 Toleranzereich bei Grosserie gewohnt. Dagegen sind APS/C und Kleinbildoptiken fast schon "Wurfpassung" und man wundert sich immer wieder wie gut die Vollplastikbauweise der Canon Kit Klasse funktioniert. Dafür stellt Canon so um 6Mio Kit Optiken im Jahr her also alle 4 Sekunden fällt eine Optik von einem Montageband.

Aber der Autofocus der Tamron DC Motorversionen ist eben eher träge und langsam, man kann damit durchaus Sportfotografie machen oder auch Birden/Wildlife umsetzen aber das geht nicht auf Knopfdruck und die Optik ist nicht in 1/10 bis 1/3 Sekunde scharf gestellt wie aktuelle mFT Technik mit 240Hz Verstelltakt. Die Optik braucht eher 1 Sekunde, bei wenig Licht evtl. auch mal eine Minute. Sprich wenn man nur das Knöpfchen drücken will und erwartet dass die Kamera denn Rest dann passend hinzaubert ist diese Optik schon mal ein Fehlkauf und der Adapter macht das nicht besser. Mit der Optik an mFT Manuel zügig focusieren ist machbar aber extrem umständlich ausser man hat einen hochauflösenden TFT und Focus Peaking. Ist dann aber immer noch "Arbeit" man muss am Focusring drehen das führt bei ungeübten zu Muskelkater oder gar Sehenscheindenentzündungen ebenso können die 70-200/2.8 ausgezoomt extrem Frontlastig werden und das kann schon in Hanteltraining ausarten. Der grosse Verkaufserfolg von mFT basiert auf dem geringen Gewicht im Supertelebereich dabei hat das billige 100-300 OIS II mehr Tempo akls eine EF 100-400L II und das bei nur 10% weniger Auflösung bei 20MP Sensoren als Vergleichswert.

Mit USM/HSM/USD/VCM/AFS Optiken dürfte sich das Thema Autofocus um 0,5 Sekunden abspielen vor allem geht damit auch einigermassen AF-C Funktionalität.

Sicher ist das 70-200/2.8 mit Focal Reducer als 50-140/2 eine interesannte Sache vor allem im Portraitbereich wo Auflösung und AF Geschwindigkeit auch mittelkassig sein können. Sport/Wildlife mit einem Focalreducer wird wohl zu Ansitzpostionen führen wo man alles unter Kontrolle hat vor allem die Streulichtsituation und denn Bildhintergrund. Amateure sind immer der Meinung dass die Kameratechnik die Arbeit macht und diese müssten nur "Profitechnik" kaufen und werden dann Bilder wie Profis machen. Profikameras ersparen nicht die "Arbeit" an sich sidn eben nur tauglichere Werkzeuge als Amateurkameras

"Bokeh" ist ein komplexes Thema das oft mit Freistellung verwechselt wird. Auflösung, Bokeh und Freistellung hängen zusammen aber Freistellung ensteht sowieso bei langen Telemotiven. Das Bokeh dabei hängt von vielen Faktoren ab aber es ist eben nicht so das "viel" Lichtstärke dann "viel" Bildqualität oder gar "viel" Bokeh bedeutet weil Bokeh ist eine Qualität und kein Qantität. Und Bokeh unterliegt Modeströmungen bzw sind Geschmacksfragen. Man kann mit denn Lumix Prosumer Bridges und Kit Telezooms durchaus freistellen wenn man "defocusiert" sogar fast so gut wie bei Kleinbild mit 0815 Auto(doof)focus und die Optiken haben auch Bokeh. Bei Lumix orientiert man sich beim Bokeh an Leica aber bei denn günstigen Kit Optiken gibt es wenig Bokeh beim 35-100/2.8 oder 50-200/2.8-4 gibt es brauchbares Bokeh.

Im mFT System gibt es einige "Bokehmonster" wie zb das günstige Olympus 45/1.8 welches auf Beautyshots bei Offenblende ausgelegt wurde das Lumix 42,5/1.7 ist dagegen eher Neutral bis nüchtern mit dem Bokeh eines Hektor. Bei Canon wäre das der Vergleich EF 85/1.8 gegen EF 100/2. 

Es gibt viele die sehen keinen Unterscheid zwischen Olympus 45 und Lumix 42,5 und es gibt auch viele die sehen keinen Unterschied zwischen Canon EF 85/1.8 und EF 100/2.

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IXXIac  27.07.2019, 19:49
@IXXIac

Punkt ist Bokeh bzw das Bouquet einer Optik ist komplex aber man kann das Bokeh einer Optik erlernen/verstehen und dann Visualisieren. Früher hatten Fotografen nur 3-4 Optiken und meist Festbrennweiten da war das recht simpel und die Fotografen haben sich Optiken mit zu ihrem Stil passenden Bokeh gesucht (oder auch bauen lassen) bzw haben einfach die Optik genommen welche am "Besten" war das Bokeh war ein "Abfallprodukt" der verwendeten Optik. Ein Tessar hat im Prinzip immer das selbe Bokeh und ein völlig anderes als ein Triplet, Sonnar oder Planar. Die Hersteller haben dann noch eine Markentypische Feinanpassung vorgenommen bei Leica, Zeiss, Pentax, Olympus gibt es eine durchgehende Bokehlinie seit über 70 Jahren.

Bei Leitz sehen Summicrons immer wie Summicrons aus, selbst wenn die Optiken unterschiedliche Konstruktionen für unterschiedliche Formate aus unterschiedlichen Epochen sind. Das gilt für Elmar, Summilux, Hektor,,, die Objektivbezeichnungen beschreiben das Bouquet. Das mft Lumix/Leica 25/1.4 Summilux (vermutlich bei Minolta/Konica entwickelt/gebaut) hat im Prinzip das selbe Bokeh wie das Leica 50/1.4 Summilux für Leica M, Leica R, Leica S oder Leica SL. Wenn man Leica Fotograf ist und das Leica System "versteht" bzw im Kopf visualisieren kann dann nimmt man das zum Motiv passende Bokeh. Und noch schöner ist das Lumix 20/1.7 ist offiziell keine Leica Optik aber Lumix wollte wohl unbedingt das in Japan so beliebte 40/2 Summicron für mFT im Look kopieren und das 14/2.5 könnte man durchaus als Elmarit durchgehen lassen. 

Das Ronin SC ist erst vor wenigen Tagen lanciert worden und eine abgespekte S Version. Ich kenne noch keine Evaluation oder Test um nachzusehen was alles abgespeckt wurde. In dem Segment bzw der Preisklasse gibt es aber schon 2-3 etablierte Lösungen das Feiyu 6+ gibt es schon 2 Jahre und wird vom HAPA Service vertrieben und hatte mal denn Listenpreis von 400€. Vor allem kann das Feiyu im Prinzip das selbe wie das Ronin SC bzw DJI hat wohl das Ronin mehr oder weniger direkt von Feiyu kopiert oder auch nur dort eingekauft. 

Punkt ist die beiden Typen sind "vergleichbar" ausgestattet das Feiyu 6+ ist robust (Actioncamtauglich) und kostet in etwa die Hälfte ist aber nicht für schwere Kombinationen oder Kopflastiges.

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Sigma 16 f1.4 und DJI Ronin SC

Aktuell ist Landschaft dein Thema, von daher würde ich zuerst das Sigma 16 mm kaufen.

Das Telezoom kommt, wenn du Sport und Wildlife zu deinem Thema machen wirst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR
FlyingTree123 
Fragesteller
 24.07.2019, 17:35

Ja, das liegt auf der Hand. Aber wäre es durch das Tamron nicht ein Einstieg in die Sport- und Wildlife Fotografie?

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habakuk63  24.07.2019, 17:44
@FlyingTree123

Du kannst nicht alles machen und das zeitgleich und gut. Wähle ein Thema und erarbeite dir in diesem Thema eine Expertise. Von allem ein bisschen und nichts richtig, ist die schlechteste Wahl die du treffen kannst.

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FlyingTree123 
Fragesteller
 24.07.2019, 17:49
@habakuk63

Hmm - da hast du wohl Recht. Wäre denn der Gimbal eine sinnvolle Erweiterung in deinen Augen? Oder lieber das Geld für weitere Objektive sparen?

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