Meinung über „Vom Winde verweht“?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Meisterwerk 70%
Gut 20%
Sehr gut 10%
In Ordnung 0%
naja 0%
Nicht gut 0%
Kenn ich nicht 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Meisterwerk

Filmisch gesehen in meinen Augen durchaus ein Meisterwerk, wenn man auf diese Monumental-Geschichten steht... auch eine sehr gute Umsetzung des Romanstoffes (man kann ja die Dialoge teilweise eins zu eins im Buch wiederfinden) und dazu auch noch sehr gut besetzt und im deutschen gut synchronisiert.
Der Film ist sehr lang, aber nicht langweilig, die Musik ist herausragend und ich persönlich finde es besonders angenehm, dass tatsächlich auch auf 'zeitgenössische' Musik zurückgegriffen wird und die in einzelnen Themen verarbeitet wird... oder einfach kurz eingespielt wird.

Allerdings: Nachdem ich das Buch letztens wieder gelesen habe ist mir doch aufgefallen, wie viel besser die Literarische Vorlage von der Tiefe ihrer Charaktere her ist. Das kann man dem Film nicht zum Vorwurf machen (der ist und bleibt einer der besten Filme, die ich jemals gesehen habe), ich wollte es nur anmerken.

Da du es getaggt hast: Natürlich ist der Film 'rassistisch'. Sowas bleibt nicht aus, wenn man die Seite des Sezessionskrieges darstellt, die gegen die Abschaffung der Sklaverei war. Oder allgemein so ein Thema wie Sklaverei mit reinbringt, denn auch die Darstellung von z.B. Onkel Tom in Onkel Toms Hütte ist im Endeffekt reiner Rassismus.

Zu dem Roman muss man halt sagen: Er stellt die Perspektive einer rassistischen Gesellschaft in einer Rassistischen Zeit dar. Wenn sich dieser Perspektive, die die Charaktere aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Gesinnung zwangsweise einnehmen, bewusst ist und nicht alles ungefiltert aufnimmt, sondern reflektiert betrachtet, dann bietet der Roman eine wirklich tolle Darstellung von Sezessionskrieg und Reconstruction Ära der Südstaaten, dem damaligen Stimmungs und Meinungsbild und der Veränderungen, die die Gesellschaftsschicht, der unsere Figuren angehören durchmachen mussten. Insbesondere die Jahre des Kriegs und seine Nebenwirkungen wie Teuerungen, Knappheit von Luxusgütern, Lebensmitteln, Medizinischem Bedarf etc. etc. aber auch dieses fanatisch verblendete Klammern an den Sieg der 'gerechten Sache' sind in meinen Augen richtig gut dargestellt (und ich muss immer Schmunzeln, wenn ich, insbesondere hinsichtlich der ideologischen Verblendung, parallelen zum aktuellen Ukraine Konflikt erkenne).

Kurz gesagt: Sehr guter Roman, gerade wenn man sich mal mit der Zeit auseinandergesetzt hat, der Film hat ganz viel davon natürlich nicht mitnehmen KÖNNEN. Dadurch geht ein für mich faszinierender Teil des Romans verloren, was aber der Storyline des Filmes keinen wirklichen Abbruch tut. Da springen wir halt im wesentlichen von Lees Sieben Tage Schlachten zu Gettysburg und dann zu Shermans Marsch zum Meer.
Doch wenn ich mir den Sezessionskrieg in allen Einzelheiten anschauen will, dann greife ich auf meine 11 Stunden Doku dazu zurück und das ist auch nicht der Auftrag von 'Vom Winde verweht', der ja in erster Linie der Unterhaltung dient und dienen soll. Und das tut er.
Das tut er in meinen Augen deutlich besser als die meisten modernen Filme.

Sehr gut

Für die damalige Zeit sehr gut verfilmt.Die Schauspieler waren super.
Die Fortsetzung "Scarlett" ist auch sehr gut geschrieben und verfilmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Meisterwerk

Das ist allemale ein Meisterwerk. Und trotz seiner epischen Länge kein bisschen langatmig.