meine freunde wollen mich nicht mehr dabeihaben?

1 Antwort

Ein menschliches Problem ist, daß wir erwarten, daß sich andere so verhalten, wie wir es uns wünschen. Es ist ratsam, sehr früh zu realisieren, daß man sich selbst auch nicht immer so verhält, wie andere es von uns erwarten. Aber woher wissen wir denn, was andere wollen oder auch nicht? Des Rätsels Lösung ist einfach: Miteinander reden!

Ich habe zwei Töchter großgezogen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die ältere hatte/hat ständig Freunde/Bekannte um sich herum, die andere fast keine. Wo lag der Unterschied? Nach mehreren herben Enttäuschungen (die Täuschung fand ein Ende), änderte die ältere Tochter ihr Verhalten und artikulierte fortan laut und deutlich, was sie wollte und was sie nicht wollte. Sie zog konsequent ihre Grenzen und nahm auch in Kauf, daß sich einige verabschiedeten. Die, die sie heute Freunde oder Bekannte nennt, schätzen es, immer zu wissen, woran sie sind, weil Tochter offen und ehrlich mit ihnen umgeht.

Die jüngere hielt den Mund und hoffte, daß die anderen ihre Gedanken/Wünsche/Erwartungen lesen/erraten würden. Was natürlich nicht geschah. Noch heute hat die jüngere Schwester Probleme, ihre Grenzen zu ziehen, weil sie sich einfach nicht überwinden kann, Ablehnung und Auseinandersetzung in Kauf zu nehmen.

So, wie Dir nicht jeder Mensch sympathisch/angenehm sein kann, so haben eben auch andere ihre Probleme mit Dir und lehnen Dich ab. Das nennt sich Leben! Man muß nicht mit jedem Gutfreund sein. Wer nur einen einzigen Menschen in seinem Leben "Freund" nennt, der kann sich glücklich schätzen, denn die meisten erleben niemals wahre Freundschaft.

Die Frage ist jetzt, was erwartest Du selbst von Dir?