Mein Kaninchen lässt das andere Kaninchen nicht aus dem Käfig
Hallo,
wir haben 2 weibliche Kaninchen und haben Sie seit gestern wieder vergesellschaftet. Wir mussten sie zeitweise trennen. Jetzt lässt das eine Kaninchen das andere aber nicht mehr aus dem Käfig. Wir haben eine großes Gehege von 8 m² mit Gehegegittern abgesteckt und darin steht ein Käfig, der immer offen ist. Als Rückzugsort.
Wir haben jetzt extra einen Fressnapf mit in den Käfig gestellt und der andere steht im "Auslauf". Weil das Kaninchen das nicht aus dem Käfig kommen konnte, konnte auch nicht fressen gehen.
Habt ihr einen Rat was wir tun könnten oder wisst ihr ob das am Anfang einer Vergesellschaftung normal ist?
Gruß zschlumpf
5 Antworten
Definitiv das Gitter vom Käfig ab! Es sollte keinerlei Stellen im Gehege geben, an denen sie sich bedrängen können!
Wenn dein Gehege 8 m² groß ist, also dauerhaft, Tag und Nacht, kannst du die Gruppe super um zwei Kastraten erweitern, das bringt zumeist Ruhe zwischen zwei Weiber.
Du musst dazu keins der Weibchen abgeben bei dem Platzangebot.
Mach das Gitter ab, das ist völlig unnötig und nichts weiter als eine Gefahrenquelle. Jedes Häuschen oder was auch immer sollte aus diesem Grund immer mindestens ZWEI Ausgänge haben. Bei mir dienen diese Käfigschalen nur noch als Klo. Rückzugsorte sind Häuschen.
NUR Unterschlüpfe/Häuser mit zwei großen Öffnungen verwenden, am besten gegenüberliegend. Jeder Unterschlupf mit nur einer Öffnung wird zur Falle, wenn ein Angriff erfolgt, das kann lebensgefährlich werden! Und bei Käfigen ist aufgrund der horizontalen Gitter auch noch eine sehr große Gefahr von Beinbrüchen etc., wenn ein Kaninchen im Gitter hängen bleibt. Man braucht übrigens eh keinen Käfig, wenn man ein Gehege hat, nimmt nur Platz weg, bedeutet generell Verletzungsgefahr und bringt nichts Positives. Man kann zwar die Unterschale als Klo im Gehege lassen, aber kleine Katzenklos sind viel einfacher zu reinigen. Dann noch eine geeignete Heuraufe besorgen (siehe auch diebrain/de) und einen Wassernapf reinstellen (was eh viel besser ist als Tränken). Schau dich einfach mal um bei diebrain/de, da findest du sehr schöne Beispiele für Einrichtungen.
Als Unterschlupf mit zwei großen, gegenüberliegenden Öffnungen eignen sich auch unbedruckte Pappkartons.
An Stelle des Käfigs einfach einen großen umgedrehten Karton anbieten. Der Clou sind die 2 Ausgänge. Ich denke mit dem alten Käfig lässt sich das nicht machen. Mit dem 2./3. Ausgang bekommt die Kleine quasi einen 2.Schlüssel für die Wohnung. Kaninchenbauten haben auch immer einen oder mehrere zusätzliche Ausgänge. Man weiß ja nie, wer gerade vor der Haupttür rumlungert.
Am Anfang ist das Verhalten normal:) Ihr müsst nur gucken, dass auch beide etwas fressen können, grade jetzt wenn es kalt wird, ist das sehr wichtig. Wenn die Kaninchen drinnen leben, müsste es ja auch kein Problem sein, die zwei eventuell zu trennen. Und wenn die beiden Zicken draussen leben, und ihr in einer Katzen-Gegend wohnt, sollte die Stärkere die Kleine eigentlich auch beschützen^^ Wenn ihr im Laufe der Zeit feststellt, dass sie sich trotz allem nicht vertragen, solltet ihr zum Tierarzt gehen. Dann habt ihr 3 Möglichkeiten: 1. Es gibt pflanzliche Mittel, kleine Kügelchen, die den Tieren jedoch nicht gut schmecken, es wird also eine Tortur, falls ihr diese verschrieben bekommt ;) Die 2. Möglichkeit: Kastration. Es würde auf jeden Fall helfen, sollte aber nur notwendig sein, wenn ihr keines der beiden Mädels abgeben wollt und sie sich immer noch nicht verstehen... Ansonsten ist das ganze Gekeife und Gezicke normal:)
Das war/ist bei unseren Mädels genauso, nur haben wir uns damals gegen die Kastration entschieden, und jetzt können die 2 nicht mehr ohne einander^^ Auch wenn sie immer noch knurren, zicken und sich "eiiigentlich" gar nicht leiden können, zumindest wollen sie uns das glauben machen:D
GLG und noch viel Glück Emely
Super, Vielen Dank für die Antwort. Abgeben wollen wir keinen von beiden. Wir hatten uns mal an einen Verein gewendet und die meinten eine Kastration würde nicht helfen. Wir sollten einen gegen ein männliches eintauschen, weil zwei Weibchen sich nie verstehen würden . Aber Sie verstehen sich ja relativ, also sie lecken sich auch gegenseitig ab und liegen gelegentlich nebeneinander. Halt nur im Käfig. Aber wir beobachten das ganze einfach mal weiter :)
Schön zu hören das es bei deinen Mädels klappt :) das motiviert.
Was soll es bringen, die zwei "eventuell zu trennen"? Doppelte Einzelhaltung oder trennen während der Vergesellschaftung? Trennen muss man ja nur, wenn behandlungsbedürftige Wunden da sind, die erst mal in Ruhe ausheilen müssen. Zu den Katzen: Kaninchen beschützen ihre Artgenossen nicht, sie flüchten. Wenn sie können. Wenn nicht, werden sie halt zum Opfer … Kastration, zschlumpf, das ist bei Häsinnen ein nicht ungefährlicher Eingriff, macht man nur aus gesundheitlichen Gründen. Ansonsten halt Haltungsbedingungen optimieren, und – wenn zwischen den beiden Häsinnen trotzdem zu viel (sehr ungesunder …) Stress ist, tatsächlich lieber eine Häsin gegen einen passenden Rammler "tauschen" (also aus Tierliebe seine eigenen Interessen zurückstellen …) oder, wenn der Platz reicht, es mit zusätzlich zwei kastrierten Rammlern versuchen. Wieso das Leben einer Häsin durch eine Kastration gefährden, nur weil man es nicht in andere, gute Hände geben möchte?
zschlumpf, wenn du genug Platz hast, klar, probiere es. Es kommt ja auch viel auf den Charakter der beiden an.Aber wenn sie sich zwar mal schlecken, aber ansonsten auch sehr viel Stress haben, dann sollte das Wohl der Tiere bei einem tierlieben Menschen (für den ich dich halte!) über den eigenen Wünschen stehen. Lieben Gruß, Ninken
Ich weiß ja nicht, was du für Kaninchen hast, aber da Kaninchen nunmal Rudeltiere sind, ist es auf jeden Fall so, dass sie zumindest aufeinander aufpassen, sich gegenseitig warnen etc.. Eine Kastration birgt auch bei Rammlern immer Risiken, doch wie zschlumpf erwähnt hat, wollen sie keine der Beiden abgeben. Und du sagst so leicht, einfach entweder eine Häsin gegen einen Rammler austauschen, aber versuch du das mal, wenn dir die Tiere so richtig ans Herz gewachsen sind.
@zschlumpf: Was ihr im Notfall auch ausprobieren könntet, wäre, euch einen etwas älteren, ruhigen, sozialen Rammler noch dazu zu holen. Ausserdem MUSS genug Platz da sein, damit die zwei Mädels sich aus dem Weg gehen können. Bei Kaninchen ist es teilweise wie bei Menschen in der Pubertät: Sie zicken, und wissen nicht, wohin mit ihren Hormonen:) Aber eigentlich sollte sich das Verhalten in der nächsten Zeit legen, auch wenn es zwischendurch wieder heftiger werden kann. Hormone halt^^
Glg Emely
@ Emely Vor Gefahren warnen – ja. Einen Artgenossen vor z. B. einer Katze "schützen" – nein, da gilt: Rette sich, wer kann. Was ja auch im Sinne der Arterhaltung sinnvoll ist, die Stärksten, Schnellsten, Fitesten überleben … Die Rammler-Kastration ist ein winziger Eingriff, halt nur die Hoden abklemmen/entfernen, bei der Häsinnen-Kastration muss der Bauch geöffnet werden, kein Vergleich … Und nein, ich sag das mit dem eventuellen Tausch nicht "so leicht", mir ist durchaus bewusst, wie schwer so ein Schritt ist. Aber wenn man als tierlieber Mensch in so eine Situation gerät, sei es durch mangelnde Informationen vorher, durch falsche Geschlechtsbestimmung oder wie auch immer – sollte man sich meiner Meinung nach die Frage stellen, was echte Tierliebe wirklich bedeutet. Bedeutet sie, dass ein Tier bei mir bleiben muss, weil ich es so lieb hab, auch wenn das für das Tier nicht gut ist, oder bedeutet sie, beiden Tieren zuliebe den Trennungsschmerz auszuhalten? Bezüglich des Versuchs, einen bzw. besser gleich zwei kastrierte Rammler dazuzugesellen, falls es trotz viel Platz nicht so recht harmoniert mit den beiden Häsinnen, stimme ich dir völlig zu :-)) Lieben Gruß, Ninken
Käfigoberteil abmachen bzw. den Ausgang soweit vergrößern, dass beide sehr gut gleichzeitig durchpassen. Sowieso sollten alle Rückzugsmöglichkeiten über jeweils mind. zwei große Aus- bzw. Eingänge verfügen, damit aus dem Rückzugsort nie eine Sackgasse wird.
Den Käfig würde ich trotzdm wegwerfen es bestehen Verletzungsgefahren und er nimmt zu viel Platz als Rückzugsorte sollte man Höhlen oder andere dunkle Verstecke einrichten können.
Sobald man Kaninchen vergesellschaftet hat dürfen sie nicht getrennt werden somit ist das Verhalten normal. Wie genau habt ihr sie vergesellschaftet?
ich habe in den Käfig selber auch nochmal Ein häusschen stehen und im gehege auch noch mal eins.