mein Havaneser Welpe 9 Wochen setzt und wehrt sich wenn ich mit ihm etwas laufen will, was kann ich

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Dein Welpe verhält sich völlig normal. Mach Dir keine Sorgen.

In der Natur ist es so: die Hundemutter macht die Hinterlassenschaft der Welpen sofort weg (leckt sie auf bzw. frisst den Kot), weil  durch den geruch Feinde angelockt werden können.

Aus Sicht des Welpen besteht seine Welt aus folgendem:

1. Umfeld: Sicherheitszone = im Haus

2. Umfeld = um das Haus herum, in der Regel ein Garten oder wie bei Dir eine Rasenfläche gegenüber

3. Umfeld = die große weite Welt außerhalb des Hauses und des Gartens (bzw. wie bei euch der Fläche gegenüber)

 

Diese zu wissen, halte ich für wichtig. Denn somit erklärt sich auch das Verhalten Deines Welpen.

Wenn die Welpen noch Welpen sind - und das ist bis zum 5./ 6.. Monat der Fall-

(ab dann sind sie Junghunde, dazu später noch etwas)

halten sich alle Rudelmitglieder in der Regel rund um die Sicherheitszone 1 auf. In der Natur wäre das die Wurfhöhle und ein paar Meter rundherum.

Die Mutter wäre ständig in der Nähe und wenn sie auf Jagd unterwegs wäre, wäre eine "Tante" oder sonstiger Hilfshund da und würde auf die Welpen aufpassen im Sinne von, daß keiner der Kleinen die unsichtbare Grenze rund um die Wurfhöhle verlässt.

Verstehst Du?

Aus dieser Sichtweise eines Welpen verhält der Mensch sich vollommen unlogisch und bringt ihn damit (unabsichtlich) in Gefahr: die Menschen meinen immer, die Hunde würden ab der 8. Woche oder ab dem Tag wo sie zu ihnen kommen, das Bedürfnis haben, "spazieren zu gehen". Das ist aus meiner Sicht nicht korekt. Keine Hunde/Wolfsmutter würde ihre Kleinen spazieren führen. Das wäre viel zu gefährlich. Und bedenke mal, wieviele Hunde in ein und demselben Revier wohnen.

Das passiert erst viel später. Bis zum 5. bzw. 6. Lebensmonat würde in der Natur (und so machen es auch unsere Haushunde)

die Verständigung (Kommunikation) eingeübt werden.

Das heisst, die Hunde-Mutter setzt Grenzen und die Kleinen lernen, die zu akzeptieren. Ist ja bei Kinden auch so ähnlich.

Was bedeutet das nun für euch?

Du machst es wunderbar und richtig, daß Du mit Deinem Kleinen nur auf die Rasenfläche gegenüber zum Lösen gehst. Das ist perfekt.

Auch das Tragen ist deshalb perfekt - und der Hund zeigt es Dir durch sein Verhalten auch an- weil es bedeutet: "Ich hab Dich als meinen Welpen wortwörtlich im Griff, aber ich beschütze Dich dadurch!"

Ist das so nachvollziehbar?

Das heissst also: mach es genauso weiter. Der Welpe wird nach und nach in kleinen Schritten lernen, mit Dir zu gehen. Denn solange er so jung ist, steckt der natürliche Folgetrieb in ihm. Er darf den Anschluß an sein Rudel nicht verlieren, da er sonst tot ist.

Der Hund kann ja nicht wissen, daß er nicht in Gefahr schwebt und wir Menschen dafür sorgen daß er nicht verloren geht und obendrein auch noch Aldi dafür sorgt, daß das Futter niemals ausgeht ;-)

Um für den Welpen klar und deutlich zu machen, daß er Dir vertrauen kann (woher soll er das nach einer Woche wissen?)

mache es bitte wie folgt: übe alles, was er können und lernen soll, zuerst zuhause ein.

1. Gehe weiterhin immer zur gleichen Lösestelle

2. Trage Deinen Hund dort hin und auch wieder zurück

3. Übe zuhause in Deiner Wohnung mit ihm das Tragen vom Halsband. Rufe ihn zu Dir her oder locke ihn mit einemSpiele mit ihm, solange er das Halsband um hat. Dann erreichst Du eine positive Verknüpfung und er wird das Halsband toll finden. Nach ein paar Tagen klickst Du die Leine an das Halsband und legst ihm das dann um. Speile dann wieder mit ihm. Nimm im Spiel ganz kurz das Ende der Leine in die Hand. Wird die Leine straff, lass sie fallen. So erreichst Du, daß Dein Hund diese Beschränkung seiner Freiheit als positiv empfindet. Und Du erreichst ebenfalls, daß er niemals ein Leinenzieher wird, weil er es schlicht nicht lernt.

Wenn Du mit dem Spielen an der Leine fertig bist, nimm Deinen Welpen, leg Dich auf eine Decke (am besten die, die später auch sein fester Liegeplatz werden soll, weil es dann dort schon angenehm nach Dir/euch riecht und dieses eine klare Aussage für den Welpen und einen Wiedererkennungswert hat)

Ich schreibe nachher weiter, sorry, keine Zeit mehr.

Viele Grüße

Jesska

 

 

 

 

 

Dein Hund ist noch das absolute Baby! Vielleicht hat ihn was erschreckt und er will deshalb zum Haus zurück. Es ist aber auch so, dass Welpen in dem Alter eben auch gerade erst mal anfangen zu lernen, dass es mehr gibt, als die Wurfbox. Du solltest ihn komplett bis zur Wiese tragen die erste Zeit und nicht nach seinem Kommando!!! Wenn du so anfängst, erziehst du dir einen Tyrann! Bitte nicht direkt tragen, wenn er sich querstellt. So lernt er nur, wie er dich erziehen muss... ;-)) Glaub mir, Hunde sind sowas von berechnend. Auch bereits in dem Alter :-))

Fortsetzung:

 

3. Übe zuhause in Deiner Wohnung, das Tragen vom Halsband. Spiele mit ihm, solange er das Halsband um hat. Dann erreichst Du eine positive Verknüpfung und er wird das Halsband toll finden. Nach ein paar Tagen klickst Du die Leine an das Halsband und legst ihm das dann um. Speile dann wieder mit ihm. Nimm im Spiel ganz kurz das Ende der Leine in die Hand. Wird die Leine straff, lass sie fallen. So erreichst Du, daß Dein Hund diese Beschränkung seiner Freiheit als positiv empfindet. Und Du erreichst ebenfalls, daß er niemals ein Leinenzieher wird, weil er es schlicht nicht lernt.

Wenn Du mit dem Spielen an der Leine fertig bist, nimm Deinen Welpen, leg Dich auf eine Decke (am besten die, die später auch sein fester Liegeplatz werden soll, weil es dann dort schon angenehm nach Dir/euch riecht und dieses eine klare Aussage für den Welpen und einen Wiedererkennungswert hat)

und knuddel Deinen Hund durch. Ruf ihn dazu zu Dir her oder locke ihn mit einem Leckerchen. Kraule ihn dann liebevoll. So lernt er: wenn ich zu Frauchen/Herrchen komme, passiert danach etwas Tolles.

Beim Kraulen untersuchst Du Deinen Hund, betreibst also Körperpflege. Das ist in  Hundeaugen elterliches Verhalten. Damit lernt Dein Hund, daß es angenehm ist, überall von Dir angefasst zu werden. Das ist später für eventuelle Tierarztbesuche sinnvoll. Damit nimmst Du denm Hund den Stress und unangenehme Efahrungen ab. Unsicherheiten im Umgang mit Menschen - das kann ich eigener Erfahrung mit meinem Westie bestätigen **seufz** - ist nicht zu unterschätzen.

Beim Kontrollieren und Anfassen kannst Du die einzelnen Dinge benennen, wie z.B. Ohren gucken, wenn Du die Ohren anschaust. Oder Schnauze oder Maul, wenn Du Maul und Zähne und Hals kontrollierst.

Bitte überfordere den Welpen dabei nicht. das heisst, wenn Du mit ihm schmust, kontrolliere nur eines von den Dingen pro Schmuseeinheit wie z.B. nur die Ohren oder nur die Pfoten.

Übrigens ist es auch vollkommen normal und nur folgerichtig, daß Dein Hund sich löst und sofort wieder ins Haus möchte: Das Haus ist, wie oben erklärt, die Sicherheitszone, also das 1. Umfeld.

Sinnvoll in den Augen Deines Hundes wäre auf alle Fälle, wenn Du als seine Bezugsperson (und Elternersatz) seinen Kot entfernen würdest. Ich kann es nur ausdrücklich empfehlen, weil es dem Hund aussagt, daß Du Dich wie ein Elternteil um ihn kümmerst und durch das Beseitigen des Kots den Geruch beseitigst und damit für seine Sicherheit sorgst.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Versorgen Deines Hundes und euch eine tolle gemeinsame Zeit!