Mehrere Gänge bei Eisenbahnen?

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Elektrisch angetriebene Züge, wie U-Bahnen oder S-Bahnen oder Straßenbahnen haben keine Gänge. Dort treiben die elektrischen Fahrmotoren über feste Untersetzungsgetriebe direkt die Achsen an. Es kann aber vorkommen, dass die Gleichstromsteller oder Frequenzumrichter, die die Fahrmotoren speisen, in ihrer Geräuschkulisse den Eindruck von "Gangwechseln" erwecken.

Die vielen Regionaltriebwagen mit Dieselantrieb haben aber alle automatische Schaltgetriebe, bei denen man am Motorengeräusch und z.T. auch im Fahrverhalten des Triebzuges deutlich die Gangwechsel erkennen kann, so wie bei einem Auto mit Automatikgetriebe. Über diese Triebwagen gibt es einiges in der Wikipedia, siehe Link.

http://de.wikipedia.org/wiki/Regionalbahn#Fahrzeuge

Minibga 
Fragesteller
 06.05.2013, 21:45

ah ok, alles klar. Ist aber schon verblüffend, speziell im Underground war auch so ein Rucken zu spüren...aber das hängt vermutlich auch mit dem Steller zusammen.

Weisst du zufällig auch, ob die bei der Underground irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen bei den zwei Stromschienen haben oder ob man da grad geräuchert wird wenn man runterfällt? Sind immerhin ca. 600V Gleichstrom nach Wikipedia...

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

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aicas771  06.05.2013, 22:54
@Minibga

Dazu weiß ich auch nicht mehr als die Wikipedia. Also im Zweifelsfall geräuchert werden ... Siehe im Link unter "Technik".

Mir ist noch eingefallen, dass Du vielleicht in einem alten Triebzug aus der Zeit vor den Gleichstromstellern mitgefahren bist. In England ist man vor alter Technik nie sicher. Die hatten nämlich ein elektrisches Stufenschaltwerk, das solches "Rucken" auch erzeugt hat, wie in alten Straßenbahnen mit gleicher Technik.

http://de.wikipedia.org/wiki/London_Underground#Erste_Tubes_und_Elektrifizierung

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Minibga 
Fragesteller
 07.05.2013, 17:30
@aicas771

ja, genau so fühlte sich das irgendwie an, es war ein deutliches rucken zu spüren. Die alten normalen Züge fuhren und fahren bei uns (SBB) auch heute noch auch mit mereren Rucken an, die durch den ganzen Zug spürbar sind. Evtl. auch stufenschaltwertk?

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Minibga 
Fragesteller
 07.05.2013, 17:34
@Minibga

...wobei das ja 16,7 hz wechselspannung ist...dann wahrscheinlich eher getrennte wicklung?

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aicas771  07.05.2013, 20:46
@Minibga

Bei Gleichstrom-Reihenschlussmotoren, wie sie bei alten U-Bahnen und Straßenbahnen verwendet wurden, gibt es "Feldschwächstufen" zur Regelung von Zugkraft und Geschwindigkeit. Beim Umschalten von einer Stufe zur nächsten gibt es die von Dir in der Londoner U-Bahn beobachteten Rucke.

Bei Lokomotiven, die mit Wechselstrom betrieben werden, wie bei den alten Loks von DB, SBB, ÖBB, gibt es Stufenschaltwerke, die den Wechselstrom-Reihenschlussmotoren vom Transformator her stufenweise immer höhere Spannung zuführen. Wenn die Lok ordentlich beschleunigen soll, wird oft gleich um mehrere Stufen hochgeschaltet, und dann gibt es auch dieses Rucken, obwohl die Schaltwerkstufen hier viel feiner sind als die Feldschwächstufen bei einer alten U-Bahn.

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bei den alten elektrischen Triebwagen, wenn Motoren mit mehreren Wickluingen vorhanden sind, kann es duchaus sein, dass stufenweises schalten sich so anfühlt. als ob mehrere Gänge vorhanden sind.

je nach Beschleunigungsprofil kann dieser Eindruck sogar bei einer mit frequenzumrichter betriebenenen Zugmaschine entstehen. das ist aber eher seltener, die Sicherheit, nicht gegrillt zu werden, wenn du auf die stromschiene fällst, bieten übrigens spezielle überdachungen der Leitschiene. das "dach" erstreckt sich in einer rundung von oben über die Schiene. der Stromabnehmer läuft unten entlang. wenn du also nicht gerade mit irgenwelchen gliedmaßen zwischen das Schotterbett und die Schiene rutschst, ist es eher unwarscheinlich, dass etwas passiert. ausprobiren würde ich es aber trotzdem nicht wollen, es könnte ja vorkommen, dass im falchen Moment die Bahn kommt...

Auch unwarscheinlich: eine Münze rollt durch den Lüftungsschacht der U-Bahn. hüft auf das Gleisbett und bleibt oben auf der Liferail (3. Schiene) liegen, so dass der arme Paul, übrigens ein rosafarbener Panther, der die Münze aufhebt, einen üblen Stromschlag erleidet, und so zum Black Panther mutiert :)

lg, Anna

Minibga 
Fragesteller
 07.05.2013, 17:26

ja, also die regionalbahn bei uns ist mit einheiten von glaub ich stadler betrieben. Die sind etwa 10 jahre alt und da merkt man das auch, obwohl wahrsch. FU.

Das mit der Abdeckung hab ich im Wiki auch gesehen, bei der Londoner Ubahn schleift der Stromabnehmer allerdigs oben auf den Schienen...von dem her denk ich dass das schon noch gefährlich wäre ohne sicherheitsvorkehrungen:-)

Da wär ja das In die Lücke treten (Mind the Gap) noch ungefährlicher, denn da kommt man evtl. irgendwie wieder raus, wenn du auf das Gleis fällst denk ich ist die wahrscheinlichkeit gross, dass du an irgend eine Stromschiene ankommst.

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Hallo Minibga! Elektrisch Züge keine Gänge. Dort treiben die elektrischen Fahrmotoren über feste Untersetzungsgetriebe direkt die Achsen an. Es kann aber vorkommen, dass die Gleichstromsteller oder Frequenzumrichter, die die Fahrmotoren speisen, in ihrer Geräuschkulisse den Eindruck von einer Art Gangwechseln" erwecken. Hier im Video einer 1016 Taurus , entsteht die Tonleiter die sie spielt ist nur das ansteuern der Wechselstrommotoren. http://www.youtube.com/watch?v=VNkfZdYU2G8

Die vielen Regiotriebwagen mit Dieselmotoren haben aber alle automatische Schaltgetriebe, bei denen man am Motorengeräusch und im Fahrverhalten des Triebfahrzuges deutlich die Gangwechsel erkennen kann, so wie bei einem Auto mit Automatikgetriebe. Und die älteren haben auch nur eine Fahrstufenschalten mit Stufen, heute mit nem Joystick ist es Stufenlos. Hoffe ich konnte helfen.

mfg johannes

gangschaltung bei e-zügen gibt es nicht. das sind lediglich unregelmäßigkeiten bei der beschleunigung. meinst du vielleicht auch, das geräusch, wenn eine s-bahn beschleunigt?

Ist bei Dieseltriebwägen durchaus Üblich

Aber bei Elektrischen Fahrzeugen gibts das nicht