Mehr als Akkusativ- und Ergativsprachen?

2 Antworten

Einen Ergativ als Fall gibt es tatsächlich nicht. Erg ist die veraltete Maßeinheit für Energie. Zu finden ist die Silbe z.B. in Ergonomie, wo es um die optimale Nutzung von Ressourcen geht. Ergativ wäre demnach als aktiv anzusehen.

Was es aber gibt sind Aktiv und Passiv bzw. Tat- und Leideform (schlagen / geschlagen werden). Im Aktivsatz agiert das Subjekt. Es steht im Nominativ Die Frage nach dem Subjekt lautet da wer oder was (handelt).

Im Passivsatz agiert nicht das Subjekt. Es steht hier im Dativ bzw. Akkusativ. Im Passivsatz lautet die Frage nach dem Subjekt wem (passiert da was) oder wen ('behandelt' man hier).

In dem Video wird es wohl um 'Spannedens Erzählen' im weitesten Sinne gehen. Man stelle sich eine Story vor, in der dem Protagonisten immer nur etwas geschieht, ohne dass er selbst die Handlung aktiv in die Hand nimmt. Mal ein Beispiel:

Zunächst wurde er gründlich massiert, dann schickte ihn der Trainer für zehn Minuten auf Laufband, ... Sorry, aber so kommt er weder zu einem Genuss, noch aus der Puste. Es wird da nur steril berichtet, was da der Person der Reihe nach gutes oder schlechtes angetan wird. Ein Ablauf von Ereignissen ist aber keine echte Handlung.

Auch ein Hund wird spazieren geführt, und auch wenn er das noch so gerne mag, bleibt er dabei passiv, steht deshalb im Akkusativ.

Es gibt noch sog. "Aktivsprachen", diese markieren den Unterschied zwischen einem aktiven und einem passiven Subjekt. Wie Dakota (Sioux-Sprache).

https://de.wikipedia.org/wiki/Aktivsprache

Eine Ergativsprache markiert den Unterschied zwischen einem Subjekt eines transitiven Satzes und demjenigen eines intransitiven Satzes. In einer Akkusativsprache steht das Subjekt im Nominativ (es gibt keinen Ergativ), aber es gibt auch im Deutschen Ausnahmen: "mich friert", "mir ist kalt".