Medizin, jura, business und Management oder Informatik?
Ich möchte bald studieren, kann man aber zwischen diesen Studiengängen nicht entscheiden. Interessant sind alle Studiengänge, am "wenigsten" aber Informatik. Was soll tun? Ich kann mich nicht entscheiden.
6 Antworten
Hast du denn in allen Studiengängen schon eine Zusage für einen Platz? Ansonsten musst du sowieso danach gehen, wo du überhaupt einen Studienplatz bekommst. Medizin ist mit hoher Wahrscheinlichkeit dann eh schon raus, wenn du kein 1,0er Abi hast...
Jura ist "Mathe mit Worten". "Gerne lesen" und "gut reden können" sind für das Studium keineswegs die entscheidenden Kriterien, die man mitbringen muss. Logisch-analytisches Denken, die Fähigkeit, in recht kurzer Zeit sehr viel Stoff zu verstehen und zu behalten, Freude am Lösen von "Knobelaufgaben" nach klaren Schemata - das ist viel eher ein passendes Profil für einen Jurastudenten.
Medizin ist ebenfalls ein hochgradig lernintensives und anspruchsvolles Studium, auch im Ausland. Zudem kommen je nach Ausland hohe Studiengebühren hinzu. Und letztendlich wird dieser Beruf schlichtweg massiv romantisiert. Nacht- und Wochenenddienste bis zum Umfallen, Stress, schwere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dafür gerade anfangs jetzt auch kein exorbitant hohes Gehalt, aber immer mit einem Bein im Knast - das ist viel eher die Realität in der Medizin. Und nein, man ist keineswegs alle fünf Minuten der gefeierte Held, der ein Menschenleben gerettet hat, sondern viel öfter der, der den eitrigen Abszess ausräumt oder der Mutter erklärt, dass der leichte Husten ihres Kindes keineswegs ein Grund für den Besuch in der Notaufnahme mitten in der Nacht ist und es auch nicht rechtfertigt, den stark blutenden Patienten daneben länger warten zu lassen...
Informatik ist extrem mathelastig. Wer Mathe liebt und mag, gerade Mathe auf Oberstufenniveau, ist hier durchaus richtig. Jobaussichten sind extrem gut, dieser Beruf hat Zukunft! Wer allerdings mit Mathe auf Kriegsfuß steht, sollte hier lieber Abstand nehmen...
Management-Gedöns, also letztendlich BWL in irgendwelchen wohlklingenden Ausprägungen, führt keineswegs automatisch und direkt in Top-Positionen. Viel öfter landen Absolventen dieser Studiengänge in irgendwelchen Sachbearbeiterposten, die früher, vor der Abiturienten- und BWL-Bachelor-Schwemme, von kaufmännisch ausgebildeten Menschen gemacht wurden. Um hier erfolgreich zu sein, muss man für den Bereich, in dem man sich spezialisiert, brennen und schon während des Studiums durch Praktika, Nebenjobs, Werkstundentenjobs und viel Networking die Karriere bewusst und gut strukturiert planen.
Finde also raus, wofür du brennst, worin du wirklich richtig gut bist, womit du dich intensiv befassen möchtest, wo deine Stärken liegen! Und geh bloß nicht nach irgendwelchen Verdienstmöglichkeiten oder einem vermeintlichen Ansehen eines Berufs in der Gesellschaft. Sollte sich herausstellen, dass deine Talente und Interessen in einem ganz anderen, vermeintlich brotlosen Bereich liegen, mach lieber den! Denn wer gut in seinem Beruf ist, dafür brennt und dadurch andere auch anstecken und begeistern kann mit der eigenen Leidenschaft, der wird auch immer irgendwo Wege finden, damit sein Geld zu verdienen. Und noch wichtiger: so wird man glücklich und zufrieden!
Danke für die hilfreiche Antwort.
Macht es bei einem Informatikstudium einen großen Unterschied in der Wirtschaft , wo man studiert hat? Also fh oder uni.
Nicht wirklich. Was aber gerade in Richtung Gehalt einen Unterschied machen kann, ist der Master nach dem Bachelor. Der kann die Gehaltsaussichten deutlich steigern - und eventuell auch die Chancen auf so manche Jobs deutlich erhöhen (z.B. höhere Positionen in bekannten und sehr beliebten Unternehmen).
Eher nicht, es gibt in deutschland nur so 2-3 unternehmen welche nur uni absolventen nehmen. aber danach solltest du dich nicht richten
Also wenn überhaupt Bwl statt business und Management?
"Business und Management" ist einfach nur eine der vielen, klangvollen Bezeichnungen für etwas, wo letztendlich auch nur BWL drin steckt. Eventuell mit ein bisschen mehr Fokus auf sowas wie die Gründung bzw. das Führen eines (eigenen) Unternehmens, aber letztendlich eben doch der gute, alte Mix aus den Bereichen der BWL, ohne den man halt auch kein Unternehmen führen kann ;). Und wie gesagt - so ein Studium ist trotzdem keineswegs der direkte Weg in die Führungsetage, selbst wenn der Fokus darauf liegen sollte.
das hängt auch ab von deinem schnitt. mach doch in den unterschiedlichen Bereichen Praktika und entscheide dann was dir gefällt.
Das sind eher Fächer, die man wählt, wenn man nicht weiß, was man studieren soll.
Jura und Medizin sind extrem schwer und man muss da einen Staatsexamen ablegen und wenn man eine gewisse Anzahl an Abschlussprüfungen nicht schafft (ich glaub 3 mal) ist das gesamte Studium hinüber und die Jahre verloren. Business und Management sind in meinen Augen "0815" Studiengänge die fast jeder macht der nicht weiß was er werden möchte, der Arbeitsmarkt ist auch komplett überlaufen mit BWL Absolventen und solange man da nicht heraussticht mit Top-Zeugnis oder anderen Qualifikationen hat man es erstmal schwer auf dem Arbeitsmarkt. Ich würde dir auch wenn das dir jetzt nicht gefällt auf jeden fall Informatik empfehlen, der Beruf ist absolut krisensicher und Zukunftsorientiert in Zeiten in von immer mehr fortschreitender Automatisierung von Berufen (z. B. Banken, Gastronomie, Online-Handel). Außerdem kann man als Informatiker einfach in jedem Betrieb arbeiten, da es einfach überall Computer und Internet gibt. Bezahlt werden alle genannten Berufe eigentlich ziemlich gut.
Wenn du Informatik am wenigsten interessant findest, würde ich bei der Wahl danach gehen, wo du später eher deine beruflichen Chancen siehst. Wo siehst du deine Stärken und was könntest du dir eher vorstellen? Diese Fragen solltest du dir stellen, um dann abwägen zu können.
Beworben habe ich mich noch nicht.
Medizin würde ich sowieso gerne im Ausland studieren. Also nicht raus.