Mathe Studium oder Lehramt Mathe?

9 Antworten

1. Das kommt darauf an, ob du Interesse an der Mathematik hast und es studieren willst oder ob du einfach Lehrer werden willst. Ein Mathematikstudium ist sehr viel tiefer als ein Lehramtstudium. Möchtest du den Hintergrund der Mathematik verstehen oder nicht? Bist du unzufrieden, wenn du nicht alles weisst oder die Begründung nicht kennst? Dann studiere Mathematik. Interessiert dich der Hintergrund nicht, dann geh zum Lehramt.

Jemand der auf dem Lehramt Mathematik studiert hat, hat in der Regel weniger Mathematik gesehen als ein Physiker. Nicht mal grundlegende Fächer wie Funktionentheorie (Komplexe An*lysis) gehören in den Lehrplan. Das Studium ist wirklich nur oberflächlich. Es geht in erster Linie nicht um Mathematik, sondern um die Didaktik. Was natürlich auch Sinn macht.

Es gibt unzählige fortgeschrittene Gebiete die nie angeschnitten werden können (Algebraische Geometrie, Homologische Algebra, Funktionalan*lysis, Galoistheorie etc. etc.). Da ist halt die Frage, willst du wirklich die Mathematik sehen oder nicht?

Im Mathematikstudium wirst du alles beweisen müssen, d. h. du wirst wirklich alles bis auf den Grund hinunter betrachten.

2. Natürlich kann jeder Nichtmathematiker auf einer Versicherung oder auf einer Bank arbeiten, aber einen richtigen Mathematiker-Job ausführen wie z. B. als Aktuar kannst du in der Regel als Lehramtstudent nicht.

Dafür fehlen dir schlichtweg die Grundlagen. Ein kurzes Beispiel: Für Stochastik (Wahrscheinlichkeitsrechnung) auf Mathematikerniveau brauchst du Masstheorie (An*lysis III). Das lernst du auf dem Lehramt meines Wissens nicht.

3. Das du 100% nur Mathe im Mathestudium hast, stimmt so nicht. Du lernst Programmieren und hast in der Regel ein Nebenfach. (Oft Physik o. Informatik). Ausserdem sind die einzelnen Mathematikgebiete sehr verschieden (Algebra, Topologie, An*lysis, Numerik..), zu einseitig wird es nicht.

Ich empfehle jedem ein Mathematikstudium. Du musst dir aber bewusst sein, dass es doch recht hart ist und man viel von dir verlangt. Aber auf jeden Fall sehr interessant.

Wenn du ausschließlich Marthe studieren möchtest, dann wird es mit dem Lehramt schwierig. Da sollte man zwei "Fächer" haben, sonst ist es mit einer Anstellung als Lehrer aussichtslos. 

Eine Umschuldung? Nun ja: es mag sein, dass Du in Banken Leute beraten wirst, mit ihren Schulden umzugehen. Aber dass durch eine eigene Umschuldung neue Arbeitsmöglichkeiten entstehen?

Wenn Du auf Bachelor Mathematik studierst, besteht das Studium zu 100 % aus Mathematik, wenn Du noch einen Master draufsetzt, hast Du das über 5 Jahre studiert.

In einem Lehramt studierst Du nur zu ca. 40 % Mathematik, ausserdem ein anderes Fach, und dann noch Know-How über Wissensvermittlung.

Das sollte Dir klar sein, von wegen der Qualifikation für die Banken usw.

Entscheidend wird sein: als Paukerin wirst Du frustriert sein, wenn Du realisierst, dass Du mit Mathematik nichts mehr zu tun hast. Dafür mit Kindern, mit ihrer "Aufsässigkeit", ihrer Albernheit und ihrer endlosen Dummheit. Du musst ihnen die banalsten und selbstverständlichsten Grundlagen dessen, was wirklich Mathematik ist, wieder und wieder ausführlich erklären.

Sie sträuben sich mit aller Gewalt gegen das Verstehen und zur wirklichen Mathematik wird man nie vordringen.

Das hat schon soviele vor Dir frustriert und gegen die Kinder aufgebracht. Bedenke die genervten und bösartigen Pauker, die auch Du sicher kennen gelernt hast.

PeVau  25.06.2015, 16:53
DH!
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Bei deiner Entscheidung solltest du bedenken, dass der Anteil von Mathe auf Lehramt unter 50% des gesamten Studieninhaltes liegen wird.

Du kannst mit einem Lehramtsstudium auch in der freien Marktwirtschaft arbeiten, jedoch hast du dann natürlich schlechtere Aufstiegschancen und ein schlechteres Einkommen, als wenn du ein komplettes Studium mit Bachelor und Master in Mathematik hast. Bedenke das der Lehrer Job wirklich nicht jedermanns Sache ist, es ist wirklich sehr Anstrengend, ich Spreche aus Erfahrung, da ich selber ein halbes Jahr Vertretungslehrer an einer Schule war und für mich war der Job nichts! Mach am besten mal FSJ oder Praktika an Schulen und übernimm einfach mal eine Unterrichtseinheit. Außerdem ist das Lehramtsstudium sehr sehr anspruchsvoll, da die im Prinzip zwei 3-jährige Bachelor Studiengänge + den pädagogischen Anteil in 5 Jahre gepresst hast, zudem verschlechtert sich der Arbeitsmarkt für Lehrer, dank der Überkonjunktur der Lehramtsabsolventen