Mathe (Informatik) an Hochschule schwer?

2 Antworten

Hochschulmathematik ist grundsätzlich anders als (moderne) Schulmathematik. Insbesondere ist die Sprache vollständig abstrakt und folgt strikten Regeln, die immer einzuhalten sind. Im Unterschied dazu wird in moderner Schulmathematik die strenge Sprache einer (meiner Ansicht nach oft herbeigelogenen) starken Anwendungsorientierung geopfert.

Zu "meiner Zeit" haben die Studierenden der Informatik in den Einführungsvorlesungen Analysis I und II sowie Lineare Algebra I noch mit den zukünftigen Mathematikerinnen und Mathematiker gesessen. Heute haben Informatikerinnen und Informatiker an vielen Hochschulen spezielle Mathematikvorlesungen, so wie andere MINT Fächer auch. Dort liegt der Schwerpunkt weniger auf den Grundlagen, sondern eher auf konkretem Rechnen. An der Strenge und der abstrakten Sprache ändert sich aber nichts.

Zusätzlich werden Informatikerinnen und Informatiker viel stärker mit formaler Logik konfrontiert, das ist spätestens bei Theoretischer Informatik ein sehr wichtiges Thema. Und da schlackern selbst Mathematikerinnen und Mathematiker ob der formalen Strenge und Abstraktheit mit den Ohren.

Zusammengefasst: Ja, Hochschulmathematik ist anders als Schulmathematik. Ist sie auch schwerer? Nein, sie ist ... anders. Wer mit der abstrakten Sprache zurecht kommt der oder die hat keine so großen Probleme (schwer ist es trotzdem :-)) und es mag ihm oder ihr sogar leichter fallen als Schulmathematik. Dieses Buch

https://www.amazon.de/Das-ist-trivial-mathematischer-Studienanf%C3%A4nger/dp/3834807710

mag dir beim Erlernen der mathematischen Sprache helfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.Math.

Geht so. Informatikstudenten werden normalerweise nicht so sehr mit Beweisen gequält wie Mathestudenten.

Mit Schulmathe ist das ganze aber absolut nicht vergleichbar.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Informatik