Marshall-Plan: Woher kam das Geld?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Aus dem Budget der USA. Dieses Budget konnten die Amis ordentlich aufstocken durch Geld, dass sie an dem Krieg verdient haben.

Der USA-Dollar war ja selbst die Leitwährung, die nicht durch Gold oder Devisen gedeckt sein musste. Daher konnten die USA Dollar drucken und sie als Kredite dem zerstörten Europa unter der Bedingung "leihen", dass sie nicht in den amerikanischen Geldkreislauf zurückfließen, also keine Inflation verursachen würden.

Die ERP- (European Recovery Program) Mittel, die nun als Darlehen an die notleidenden Firmen vergeben wurden, dienten ausschließlich der Anschaffung von Investitionsgütern. Die Lieferanten konnten nach eigener Wahl ausgesucht werden - vorausgesetzt , es handelte sich um US-Firmen oder zumindest um Firmen, die ihre Investitionsgüter wiederum aus den USA bezogen hatten.

Die Tilgung der Darlehen durch die Betriebe, die sich erholt hatten, floss wieder in den ERP- Fonds zurück, und so konnten immer wieder neue Darlehen vergeben werden ("Counterpart system"): In die USA durfte das Geld ja nicht zurückfließen.

Der Marshall-Plan war eben kein selbstloses Geschenk, denn auf diese Weise kurbelte man auch die amerikanische Maschinenindustrie, die nach dem beendeten Krieg nur mehr mit ca.70 % ihrer Kapazitäten ausgelastet war, wieder mächtig an: eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Nur die Länder unter sowjetischer Kontrolle mussten hilflos zusehen, wie der Wohlstand im europäischen Westen wuchs und wuchs.

Zwar sind die USA und amerikanische Firmen sind dabei aber nicht mehr direkt involviert, doch die ERP-Mittel aus dem Marshall-Plan werden auch heute noch als Förderdarlehen innerhalb Europas vergeben, daher finden sich immer noch Schlagzeilen wie
"16. Januar 2014. Neues ERP-Kreditprogramm mit 600 Millionen Euro beschlossen".
Vom Marshall-Plan ist dabei allerdings kaum mehr die Rede. Eine Erwähnung hab ich allerdings gefunden:

"Auf Antrag des Wirtschaftsministeriums hat der Ministerrat diese Woche das ERP-Jahresprogramm 2014 mit einem Volumen von 600,5 Millionen Euro beschlossen. Die ursprünglich aus der Marshallplan-Hilfe stammenden ERP-Finanzierungen zeichnen sich durch tilgungsfreie Zeiten von zwei Jahren und niedrige Fixzinssätze von aktuell einem Prozent aus."

Übrigens, die einstigen 12 Milliarden Dollar (nicht "Billiarden", denn "a billion = 1 Milliarde"!!) von damals entsprechen im Wert heute etwa dem zehnfachen Betrag!

Ob es 12 Billiarden Dollar war weiss ich nicht, aber das Geld kam aus den USA.

GiirlOnFiire 
Fragesteller
 22.02.2014, 15:38

Ok, danke :)

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Koschutnig  22.02.2014, 16:59

Wie das wächst!
Es waren etwa 12 billion $ = 12 Milliarden,
nach heutigem Wert ca 120 Milliarden = 0,12 Billiarden.


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Mister Marshal war US-Amerikaner, den Rest kannst du dir nun ggf. denken.