Marshall Code 25 Taugt der was?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Ja 50%
Nein 50%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Das Ja bezieht sich auf den cleanen, warmen Sound. Das wird sicherlich möglich sein. Ob du den als gut empfindest, steht aber in den Sternen. Wenn du dir glasklare Cleansounds á la Fender Deluxe erwartest, wirst du natürlich mit dem sehr unglücklich werden. Dann hättest du auch eine 0 mehr ans Preisschild hängen müssen. Wenn du einen ungefähren Marshall-Modelling-Cleansound erwartest, wird er wohl reichen. Ist eben alles eine riesengroße Ansichtssache.

Ich selbst kann schon Marshall Verstärker empfehlen, wenn sie zur Situation passen. Ein Code 25 zuhause ist okay. Ein Marshall Plexi zuhause ist alles andere als okay. Ein Code 25 in der Bandprobe dürfte dürftig werden. Ein Plexi in einer Brutal Death Metal Band auch.

Dasselbe auch bei der Gitarre. Nimm die, mit der du am besten zurecht kommst, die halbwegs hochwertig gebaut ist und dir klanglich zusagt. Eine passende Gitarre zum Verstärker gibt es nicht. Ein Code 25 nimmt jede Gitarre. Das ist ungefähr als würde man das passende Auto zu den Reifen empfehlen wollen.

Wenn du mir folgende Fragen beantwortest (alle), kann ich dir ein Gitarren vorschlagen, die du nach der Coronawelle mal im Laden am ehesten antesten solltest.

  • Möchtest du eine vielseitige Gitarre, oder soll sie nur ein Genre bedienen? Welches?
  • Soll der Sound modern sein, oder eher vintage/klassisch oder fragst du dich grade was ich con dir will?
  • Soll sie eher das Akkordspiel, oder eher das schnelle Shreddingspiel bedienen?
  • Muss sie ein bestimmtes Holz haben?
  • Muss sie möglichst ähnlich, zu der Gitarre deines Lieblingsgitarristen klingen? Wenn ja, welcher ist das?
  • Schonmal ne Strat, ne Les Paul oder andere Gitarrenform in der Hand gehabt? Welche davon sagt dir eher zu?
  • Wieviel kannst du maximal ausgeben, und wie viel möchtest du maximal ausgeben?
Daniel864 
Fragesteller
 28.03.2020, 15:55

Also im Moment spiele ich ziemlich viel Blues würde aber gerne in die Richtung R&B Gehen.

Der Sound sollte doch schon modern sein.

Ich variiere zwischen Skalen und Akkorden.

Das Holz ist mir egal sollte nur gut ausschauen! 😊

Ich halte nicht viel von signature Gitarren.

Ich mag die strat modelle inzwischen mehr.

Ich würde gerne 450 Euro ausgeben habe aber 550 Euro zur Verfügung kann auch ruhig mehr sein! 😊

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Vando  28.03.2020, 20:14
@Daniel864

Okay. Bei Strat ist natürlich das erste was in den Sinn kommt die (Fender) Squier CV 60s, 70s in den Sinn. Das ist die günstige Tochtermarke von Fender. Die Zahlen markieren dir den Zeitraum der 1960er oder 70er, in deren Baustil die Gitarren gehalten sind. 70er haben eher dünnere Hälse, Mechaniken die schon deutlich moderner sind, als die der 60er. Die 50s gibts auch noch. Aber die glaub ich gefällt dir nicht, weil die dann zu oldschool ist.

Darüber hinaus gibts die Serie in allen Farben, Halzhölzern, Tremolobauarten und Pickupkonfigurationen.

Ich denke für dich kommt mindestens ein Humbucker in Steg Position in Frage. Single Coils klingen sehr hell. Der Bluessound zeichnet sich überwiegend durch sehr dicke, soft verzerrte Humbuckersounds aus. Also eher die Richtung Les Paul, und darüber hinaus noch die Semi-Hollowbodygitarren.

Die Strat ist ohnehin eine sehr perkussive, gar knallige Gitarre. Ein Humbucker könnte diese Tendenzen etwas dämpfen.

Falls du auch der Typ bist, der später sein Griffbrett ölen will, und ohne Pflege unglücklich wird, solltest du dir eine mit dunklem Griffbrett kaufen. Dunkle Hölzer (mit Ausnahme von geröstetem Ahorn) kann man pflegen, helle dagegen nicht (bestenfalls kann man mit einem leicht feuchten Tuch drüber gehen).

Falls es zudem eine Gitarre mit einem 2-Punkt Tremolo wird, informiere dich vorher nochmal gut über die Nachteile eines solchen Systems und wie man die richtig behandelt. Da gibts nämlich ein paar Sachen die man wissen sollte.

Oberhalb des Budget gibts die Fender Player Series. Das ist die erste „vollwertige" Strat von Fender. Musst du schauen, ob dir der Aufpreis im Vgl. zu Squier wert ist.

Als nächstes die Yamaha Pacifica 311 Serie. Die Serie und der Hersteller fristen seit Jahren den Status als Geheimtipp, was Qualität und Verarbeitung angeht. Das Ziel der Gitarre ist es eine Weiterentwicklung der Strat zu sein. Ich denke der Humbucker und der P90 (ein fett gemachter Single Coil) könnten ganz geeignet sein um nicht zu sehr in helle und und zu moderne Sounds abzudriften. Und sie hat Locking Mechaniken, was ich als Plus empfinde (beschleunigt den Saitenwechsel und verbessert die Stimmung).

FGN Boundary Odyssey Serie, die ist vom ungefähr gleichen Schlag wie eine Pacifica, nur eben von FGN. Da wirst du jedoch nach suchen müssen, denn FGN sind in den Gitarrenläden der Republik noch nicht so verbreitet.

Als großes Plus oder Minus (je nachdem) würde ich hier die feste Brücke bezeichnen. Das nimmt dir den Strat-Sound und schiebt ihn mehr Richtung Telecaster, ist dafür aber stimmstabiler, kostengünstiger, verbessert die Resonanz und erhöht nochmals die Perkussivität. Für Blues aber evtl. schon übers Ziel hinausschießend (Wobei, Blues mit Tele gibts ja auch). FGN wie Yamaha haben einen Hals im Satin-Finish. Das verringert die Klebrigkeit des Halses. (Imo ein sehr großer Pluspunkt).

Am oberen Ende des Budgets würde ich noch die Chapman Guitars ML1 Modern sehen. Chapman ist dafür bekannt sehr auf Spielerünsche einzugehen. Diese Gitarre markiert eine moderne, heiß gemachte Telecaster. Ich denke mit einem entsprechendem Sound

Falls es dich nach Burgebrach-Treppendorf verschlägt, könntest du bei Thomann mal die Harley Benton Fusion-II HSH antesten. Das ist die Hausserie von Thomann, bei der man sehr viel Gitarre fürs Geld bekommt, weil die keine Zwischenhändler haben. Das ist eine Gitarre die bereits deutlich in die Moderne geht. Die Edelstahlbünde find ich aber gut. Die halten ewig. Sind aber auch deutlich glatter als Bünde aus Neusilber (kann man pos- wie negativ bewerten). Und die Pickups sind hier für Hmbucker in den Höhen sehr stark.

Falls dir Single Coils zu schrill klingen, du aber nicht so tief zu Humbucker Sounds gehen möchtest, wären die genau richtig. Falls du aber typische, stark basslastige Bluessounds haben möchtest, sind die wohl eher nicht erste Wahl. Dafür würde ich übrigens auch jeglichen Strat-Nachbau nicht als erste Wahl bezeichnen.

Falls es die werden sollte, würde ich an deiner Stelle keine Variante mit einem Floyd Rose kaufen, sondern nur mit 2-Punkt Tremolo da FR für Blues und RnB total overpowert ist und du dir damit den Saitenwechsel massiv erschwerst und die Gitarre damit besondere Kenntniss und Pflege voraussetzt. https://www.thomann.de/de/harley_benton_hp_42_signature_tt.htm

Bei Thomann gibts auch noch die https://www.thomann.de/de/harley_benton_hp_42_signature_tt.htm die da aber ein Signature Modell eines unbekannten Gitarristen ist, merkwürdig ausschaut, aber dafür wieder eine feste Brücke hat.

Und all die Fusions haben Jumbo Bünde, also Bünde die höher sind. Damit hast du weniger Griffbrettkontakt, was Slides und Bendings erleichtert, was dir womöglich total gefallen könnte, aber auch das Akkordspiel etwas erschwert. Man muss nämlich dabei etwas mehr auf den richtigen Greifdruck achten.

Ebenfalls bei Thomann gibts noch die Harley Benton CST-24T. Das ist die Thomansche Kopie einer PRS SE Standard 24 und mit der SC-550 auch eine Les Paul Kopie.

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Vando  28.03.2020, 20:17
@Daniel864

Für mehr genretypischen Bluessound würde ich wie gesagt auch mal bei den Les Paul Modellen vorbei schauen.

Allen voran bei der neuen Epiphone Les Paul Classic Serie. Die ist grade frisch auf dem Markt, und dürfte z.Z. jeder Gitarrenladen im Angebot haben. Epiphone ist die günstige Tochterfirma von Gibson. Falls dich dicke Gitarren mit dickem, quackigen Sound anmachen, ist eine Les Paul was für dich. Insbesondere auch für Rocksounds ist eine Les Paul typischer als eine Strat.

Epiphone bietet auch eine Version der B.B.King Lucille an. Wenn der dein Soundziel ist, ist die Gitarre soundtechnisch(!) (d.h. nicht automatisch auch von der Handhabung her) genau dein Ding.

Eine weitere Les Paul Nachbau ist die Ibanez ART120QA-SB. Der Classic Elite Humbucker ist auf dunklen, warmen Mid-Output Sound ausgelegt. Aber die Gitarre ist von Ibanez, also stell dich auf eine eher schlanke Les Paul ein. Ich würde evtl. auch noch eine Ibanez S oder SA antesten, wenn du eine sehr schlanke und leichte Gitarre suchst. Ich denke eine schlankere Gitarre als die wirst du nicht finden. Diese Reihen gehen von den Tonabnehmern aber schon deutlich Richtung Rock.

Wieder leicht oberhalb des Budgets gibts dann noch die echte PRS SE Standard 24. Das ist zwar die günstigste Serie von PRS, aber PRS ist eine Marke die wie keine andere für Qualität und guten Zusammenbau steht. PRS verfolgt das Ziel Gitarren zu bauen die vom Klang und vom Spielgefühl her genau zwischen Les Paul und Strat liegen. Diese Gitarren sind so ein Durchschnitt durch den gesamten Gitarrenbau das glaubst du nicht. ;) Wenn du dich nicht entscheiden kannst, nimm eine PRS.

Und zuguter letzt würde ich auch mal ein paar Semi-Hollowbodys austesten. Die kamen im RnB auch durchaus mal vor. Das sind Gitarren die man als Zwischending aus E-Gitarre und Akustikgitarre bezeichnen kann und fühlen sich auch so an. Die schaffen einen dicken warmen Ton idR. am meisten.

Epiphone The Dot, Epiphone ES-335, Epiphone Casino, Gretsch G2622 und Ibanez AS73-TBC.

Obacht aber vor den Jazz-Gitarren. Das sind Gitarren die nochmals mehr auf Seiten einer Akustikgitarre liegen. Die dürften schon deutlich über das Ziel hinausgeschossen sein.

Und vielleicht noch was, was eher nicht deine erste Wahl sein wird: Die Gitarren á la Schecter, Jackson, ESP Ltd und die RG, RGA Reihe von Ibanez. Das sind Gitarren, die mehr die Richtung Hard und Heavy bedienen.

Und wie ich schon anklingen ließ: Alles antesten. Nichts blind kaufen!

Du kannst auf dem Papier die tollste Gitarre der Welt haben. Wenn sie auch nur einen fundamentalen Mangel hat, der sich erst beim Antesten rauststellt, sind alle Papierwerte für die Katz.

Grüße

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Daniel864 
Fragesteller
 28.03.2020, 20:23
@Vando

Die Epiphone Lucille war auch eine zeitlang in meinem Augenmerk

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Vando  28.03.2020, 20:26
@Daniel864

Ayayay, und das trotz das ich an dieser Stelle vergessen habe den Satz zu Ende zu führen. ;)

Freut mich das ich helfen konnte. :)

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Daniel864 
Fragesteller
 28.03.2020, 20:28
@Vando

Ich habe hier schon 3 gitarren bei mir stehen

Eine Kramer focus 211S

Eine Ibanez AMV10A-TCL-12-02

Und eine epiphone SG pro

Aber ich brauche mal wieder Abwechselung!! :)

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Das ist ja seltsam, dass jemand fragt, was er an einen Modeller für ein Instrument anschließen soll; steck doch die Gitarre Deiner Träume daran an!

Modeller sind mirt ein Graus, weil sie viel mehr versprechen als sie dann hinterher halten können; mich hat kein einziger der bisher gehörten überzeugen können.

Nimm Dir eine kleine Vollrähre "CUB8" von Laney und eine 12" einmal oder auch zweimal dazu und gut.

Daniel864 
Fragesteller
 28.03.2020, 13:25

Ich kenne mich nicht so aus mit verstärker 😊

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hoermirzu  29.03.2020, 12:26
@Daniel864

Deshalb auch mein persönlicher Kommentar zu Modellern; gemeint war selbstverständlich Vollröhrenverstärker und 12" bestückte LS-Boxen. Schau bei Music Store nach Fame 1x12" oder 2x12", den Laney gibt es zur Zeit nur bei Thomann.

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