Marktwirtschaft und Sozialstaat in Deutschland?

4 Antworten

Marktwirtschaft ist die Überschrift, der verschiedenen Wirtschaftsformen.

In Deutschland herrscht der Kapitalismus: Jeder darf ein Geschäft eröffnen, kaufen, verkaufen. Es ist sozusagen alles erlaubt, in der Wirtschaft. Deshalb redet man auch oft von freier Marktwirtschaft.

Jetzt kommt der Begriff Sozialstaat: Der Staat versucht möglichst Sozial zu helfen, z.B. Leute die wenig verdienen zu unterstützen. In der freien Marktwirtschaft darf der Arbeitgeber die Löhne bestimmen wie er will. Außerdem darf er Leute entlassen wie er will.

Wie du sicher vielleicht schon bemerkt hast ist es in Deutschland nicht so. Der Staat hilft den Ärmeren z.B. durch den Mindestlohn. Außerdem gibt es ein Kündigungsschutz, der vor willkürlichen Entlassungen schützt. Wer trotzdem arbeitslos wird bekommt Sozialhilfe, um währenddessen sich darauf konzentrieren kann einen neuen Job zu suchen.

Deswegen redet man hier nicht von freier Marktwirtschaft sondern sozialer Marktwirtschaft in Deutschland. Eine sozusagen abgeschwächte Form des Kapitalismus.

Die Frage, die sich einem stellt ist, wieso man überhaupt den Kapitalismus verwendet. Das liegt einfach daran, dass der Kapitalismus am wahrscheinlichsten zum Wohlstand führt (wie an Ländern zu erkennen die kapitalistisch sind). Jedoch, wie oben beschrieben, lässt der Kapitalismus die Armen ausbluten.

Der Kompromiss zwischen Kapitalismus und Sozialstaat ist wohl für das Volk  das beste.

imfleeky 
Fragesteller
 24.05.2017, 00:13

Danke! Das hat mir echt weiter geholfen!

0

In der Marktwirtschaft, genauer gesagt in der kapitalistischen Marktwirtschaft arbeitet jeder für sich selber und alle sind so Konkurrenten untereinander. Zum einen Unternehmer, die sich auf dem Markt behaupten wollen (müssen), zum anderen die Arbeiter, die alle versuchen, an die besten Arbeitsplätze heranzukommen. Die entscheidende Konkurrenz besteht zwischen Unternehmern (Arbeitgebern) und Arbeitern. Für die einen sind die Löhne Kosten, die man möglichst klein halten muss im Verhältnis zum Gewinn, für die anderen, die Arbeiter, ist der Lohn die Grundlage ihrer Existenz, des Lebens in dieser Gesellschaft. Aus dieser 2. Konkurrenz und der daraus folgenden Knappheit des Lohnes ergeben sich Notlagen, die durch die möglichst niedrige Lohnhöhe nicht abgedeckt ist. Deshalb organisiert der Staat jeweils Zwangsversicherungen für Krankheit und Rente, die die meisten wegen des relativ niedrigen Lohnes nicht bezahlen könnten bzw. wollten. Dazu gehört auch die Arbeitslosigkeit, die vor allem in der heutigen Zeit die meisten treffen kann. Diese Versicherungen werden durch Zwangsbeiträge von den Lohnarbeitern und Angestellten eingetrieben. Von diesen Beiträgen werden dann im Krankheitsfalle die Ärzte und Medikamente bezahlt, bei Erreichen des Rentenalters wird die Rente bezahlt, bei Arbeitslosigkeit wird zumindest für kurze Zeit der ausfallende Lohn bzw. der ausfallende Gehalt mit Arbeitslosengeld abgefedert. 

Ausgangspunkt für diese Versicherungen ist, dass für den Einzelnen der Lohn nicht so hoch ist, dass er die Notfälle, die sich aus der kapitalistischen Ökonomie ergeben, selber finanzieren könnte. Das können die Unternehmer und die Anleger, die selbständig Versicherungen abschließen aus ihren wesentlich höheren Gewinnen. 

Ich denke, du willst auf die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard hinaus:

Das bedeutet, man lässt den Markt (also Import/Export und steigende/sinkende Werte) einfach mal zu und greift nur staatlich ein, wenn er versagt, zB bei Inflation und Deflation oder Zahlungen an Arbeitsunfähige

Einen Sozialstaat gibt es "dank" der sPD unter Schröder mit Unterstützung der Grünen unter Fischer nicht mehr. Die CDU segente all das mit ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun