"Manifest Destiny is an intangible ideology that created American history" Was bedeutet das?!

5 Antworten

Nur als Ergänzung zu den bereits geschriebenen guten Antworten:

wie oft bei solchen politischen Kampfbegriffen ist auch bei "Manifest Destiny" jedes Wort eine fette Lüge:

"Manifest" ( am besten wohl als "offensichtlich" übersetzt, aber noch stärker ): das bedeutet, dass das Thema dringend einer Diskussion und Reflektion bedarf, die durch die Propagangabehauptung, dass die gegebene Antwort "manifest" sei, unterdrückt werden soll.

"Destiny" ("Bestimmung") schiebt einfach die Verantwortung auf eine unbestimmte und unpersönliche höhere Macht.

Also: Frage: dürfen wir die Cheyenne gegen Gesetz und trotz gegenteiliger Richtersprüche von ihrem Land mit Gewalt vertreiben ? Antwort: "its our manifest destiny ..."

Man benutzt solche Begriffe, um jede Diskussion - die man nur verlieren könnte - im Keim zu ersticken.

Psst: Es gibt google auch auf Englisch. Es gibt auch Wikipedia auf Englisch.

http://www.ushistory.org/us/29.asp

Und wenn man auf Englisch etwas über ein Thema aus einem englischsprachigen Land schreiben muss, empfiehlt es sich, ENGLISChsprachige Quellen zu verwenden. Psst.... Nicht weitersagen....

Himmelblau95 
Fragesteller
 20.02.2012, 22:06

das hättest du dir auch sparen können.

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Das Zitat sagt aus, dass "manifest destiny" eine enorme Wirkung auf die Entwicklungen der amerikanischen Geschichte gespielt hat. Das ist alles.

Man kann durauch daraus den Hang zum Expansonismus ableiten, der heute noch anhält. #IIch würde sie aber nicht direkt verbinden sondern würde sagen, dass diese Grundhaltung von heutigen Politikern geschickt instrumentalisiert wird.

Der springende Punkt ist glaube ich etwas abseits von manifest destiny selbst. Die Amerikaner haben sich NIE kritisch mit ihrer Geschichte auseinanderesetzt. Sie wird immer glorifiziert und das Negative wird unter den Teppich gekehrt. Selbst die Frage der indigenen Völker, die unausweichlich zu einer unangenehmen Diskussion führen müsste wird gerne "stummgeredet", nach dem Motto. ""ja, ja, aber das war damals und heute haben wir sie halt in den Reservationen und gut ist, sprechen wir nicht mehr darüber." BEim Problem der Sklaverei wird geschickt darauf zu maneuveriert, dass die heutigen USA eher den Norden repräsentieren, der ja (angeblich) gegen die Sklaverei war. Tatsächlich war es nicht der entscheidende Punkt im Bürgerkrieg. Also kann man geschickt wieder alle Schuld auf die nicht mehr existierende Konföderation schieben. Und so setzt sich das fort. Die AMerikaner sind immer die Guten in der amerikanischen Version der Geschichte. Wer anderes erzählt ist ein Subversiver, ein Kommunist, oder sonst irgendeine Art von Feinden des american way of life.

Gerade für einen Deutschen sollte es sehr einleuchtend erscheinen, da man hier sich ausgiebig mit der Schuldfrage in der Geschichte auseinandersetzt. Oft zu ausgiebig. Aber das ist eben in vielen Ländern so. Für Europäer ist so eine art Reflexion eher ülich. aber auch für viele ander Kulturen. In den USA war vllt. der Vietnamkrieg das einzige Thema wo mal eine ernsthaft Diskussion über die Rechtmässigkeit des Vorgehens der USA als Staat in Frage gestellt wurde. Aber die 68er Well ist vorbei und heute ehrt man wieder die "Helden" aus Irak und Afghanistan. Es ist erstaunlich wie indoktriniert und einseitig die amerikanischen Medien da sind und ich kriege eine Menge davon mit.

Du liegst völlig richtig mit Deinen Überlegungen.

Über "Manifest Destiny" sind ganze Bibliotheken geschrieben worden. Ich lege Dir hier mal eine Definition bzw. kurze Erläuterung vor, die ich "knackig" finde und für fair halte:

"Manifest Destiny", amerik. Schlagwort, 1845 von John Sullivan, dem Herausgeber des "United States Magazine and Democratic Review geprägt: die nach U.S-amerik. Verständnis "offenbare Bestimmung" der Nordamerikaner, sich über den ganzen Kontinent auszubreiten. Es wurde mit dem Mexikan. Krieg (1846-48) und dem Erwerb von Oregon rasch populär und leitete nach 1890 zum nordamerik. Imperialismus über.

Quelle: Zeit-Lexikon 2005.

Also: ein Schlagwort, das zu einem "movement" wurde, wie es auch Dein Text besagt.
Geradezu im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Was in der Definition und in Deinem Text fehlt: Das Eingehen auf eine religiöse Komponente, die dem Konzept des "Manifest Destiny" auch innewohnt. Die "offenbare Bestimmung" wird auch als göttliche Vorsehung gedeutet, mit der dann der nach 1890 offenkundige Imperialismus der Nordamerikaner gerechtfertigt wird.

Gruß, earnest

nochmal ein weitergehender Gedanke dazu:

wenn Du Dich traust, dann könntest Du "Destiny" übersetzen mit "Vorsehung" und so den Bezug zu AdoIf HitIers Sprachgebrauch herstellen, der aus durchaus ähnlichen Motiven diesen Begriff gebraucht hat.

  • HitIer wusste in schwierigen oder sogar aussichtlosen Situationen „die Vorsehung“ an seiner Seite und nutzte seinen direkten Draht zum Allmächtigen auch zur Rechtfertigung seiner aktuellen Willkürhandlungen. Damit war er vergleichbar dem Propheten Mohammed, der ja auch im passenden Moment (z. B. wenn er, entgegen dem für alle Muslime festgesetzten Limit, für sich selber eine weitere Frau haben wollte), sich auf Allahs Erlaubnis oder sogar Forderung berufen konnte. Auch HitIer konnte so denken: „Ich tue es, weil es der Allmächtige so will und mir offenbart hat!“

( Zitat aus http://www.hansschauer.de/html/dir4/ch10t10u4.html )

Ein weiterer verwandter Begriff wäre "Deus vult" - die Rechtfertigung für den Angriff auf den Islam durch die Kreuzritter.