Man kann nicht, nicht kommunizieren?
Ich habe gesagt dass man auch nicht kommunizieren kann, Beispiel:
Du bist mit einem blinden in einem Raum, und lächelst, aber redest nicht. Keine Kommunikation findet in dem Moment statt.
Doch jemand sagte:
Man kommuniziert immer, ihr Argument war dass wenn ich als Person den Raum sehe, findet schon Kommunikation statt indem ich die Farbe des Raumes erkenne
Was ist eure Meinung dazu, bzw wie würdet ihr dieses Argument zerlegen? Ist wichtig für eine Diskussion.
5 Antworten
Es stimmt nunmal, dass man nicht nicht kommunizieren kann :)
Denn damit, dass du eben nicht mit dem Blinden redest oder dergleichen, kommunizierst du der Person gegenüber eben, dass du kein Interesse an einer weiteren Kommunikation hast.
Kommunikation findet eben auf vielen ebenen statt und auch das ausbleiben von ihr erweckt im gegenüber ja immer ein Bild, daher ist selbst das ausbleiben eine Kommunikation.
Auch stimmt es nicht was ich hier in anderen Antworten gelesen habe. Es ist unerheblich, ob das Gegenüber die Kommunikation war nimmt oder richtig versteht. denn auch in dem Fall kommunizierst ja zumindest DU, auch wenn die Botschaft nie ankommt. Das wäre dann ein Beispiel für gescheiterte Kommunikation, aber dennoch Kommunikation.
Genauso geht von der hier blinden Person ja auch Kommunikation aus, zwar eine unbewusste (falls sie nicht Mal weißt dass du da bist) aber sie ist da, denn du nimmst sie ja wahr und es löst etwas in dir aus.
de.m.wikipedia.org/wiki/Kommunikation
Kommunikation (lateinisch communicatio ‚Mitteilung‘) ist der Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten (verbal, nonverbal und paraverbal) und auf verschiedenen Wegen (Sprechen, Schreiben) stattfinden kann, inzwischen auch im Wege der computervermittelten Kommunikation.
„Information“ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis, Erfahrung oder Empathie. Mit „Austausch“ ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen gemeint; „Übertragung“ ist die Beschreibung dafür, dass dabei Distanzen überwunden werden können, oder es ist eine Vorstellung gemeint, dass Gedanken, Vorstellungen, Meinungen und anderes ein Individuum „verlassen“ und in ein anderes „hineingelangen“.
Dies ist eine bestimmte Sichtweise und metaphorische Beschreibung für den Alltag –
Insgesamt entspricht die Situation mit dem Blinden nicht dem was man im engeren Sinne unter Kommunikation versteht.
Es ist kein gegenseitiger Austausch, es gibt keine "echten " Informationen ( die blinde Person nimmt eine andere Person vielleicht war aber positiv/negativ, etc?)
Ich würde versuchen den Begriff "Empathie" , wie er im Wikipedia-Beitrag verwendet wird, herunter zu spielen und dafür mehr "Gewicht " auf die Vermittlung von Fakten zu lenken.
Es hängt ausschließlich davon ab, wie man "Kommunikation"
definiert. Da das nicht auf ein Naturgesetz zurückgeführt
werden kann, ist es bloß eigene Meinung. Jemand anderes
hat eine andere Meinung und schon kann man auch "nicht
kommunizieren".
Natürlich kommuniziert man nur dann miteinander, wenn man sich in einem gemeinsamen Kommunikationsraum befindet.
Wenn ich in meinem Wohnzimmer sitze, kommuniziere ich nicht mit den Menschen in der Bahn, die in 1 km Entfernung vorbeifährt (es sei denn per WhatsApp mit einem Bekannten, der zufällig in der Bahn sitzt).
Man darf solche Gedanken nicht überdehnen, wobei dein Beispiel schon eine recht deutliche Kommunikation in Form eines spürbaren Ignorierens beschreibt.
Aber was wären denn Argumente gegen das Argument von der anderen Person? Muss nämlich (leider) auf der contra Seite sein in der Diskussion?
Ich kann da ehrlich gesagt nicht so recht folgen: Die Farbe eines Raums zu erkennen, ist keine Kommunikation, sondern einfach Wahrnehmung.
Etwas anders verhält es sich, wenn ich einen Bezug zu der gestaltenden Person habe. Dann kann die Farbgebung schon eine Botschaft beinhalten. Das geht aber aus dem Beispiel nicht hervor. Den Effekt hat man bei jedem Kunstwerk: Es wird zur Botschaft, wenn ich in einem gemeinsamen Kommunikationsraum mit dem/der Künstler:in bin oder ihn mir intellektuell erschließen kann:
- Wenn ich mir im Louvre die Mona Lisa anschaue, sendet Leonardo da Vinci mir eine Botschaft (sie zu verstehen, ist eine andere Sache), denn wir beide bewegen uns im Kommunikationsraum "abendländische Malerei". Das ist also schon eine Form der Kommunikation
- Wenn ich in Japan einen Steingarten sehe, wird es schon schwieriger, denn für Zen-Buddhismus fehlen mir wesentliche, gemeinsame Elemente, um die Botschaften zu verstehen.
- Wenn ich in der MRT-Röhre liege, höre ich Geräusche, die ich auch auf Industrial-Musik-Konzerten schon gehört habe. Doch weder das Gerät noch sein Hersteller sind im mindesten auf eine solche Interpretation ausgerichtet: Dann ist es Wahrnehmung, aber keine Kommunikation.
Der Begriff "Kommunikationsraum" ist übrigens rein abstrakt zu verstehen und hat nichts mit realen Räumen zu tun.
Da liegst du leider falsch.
Dadurch, dass du dich mit einem Blinden in einem Raum befindest und nichts sagst, kommunizierst du ihm, dass du nicht von ihm wahrgenommen werden und keine verbale Kommunikation vornehmen willst.
Genau. Körpersprache! Sowie Mimik und Gestik spielen eine Rolle bei der Kommunikation
Also nochmal! Der Blinde nimmt die Kommunikation zwar nicht wahr, weil er es eben nicht kann. Aber sie findet trotzdem statt. Du selbst nimmst sie wahr (du wolltest mit dem Lächeln wahrgenommen werden) und falls andere noch mit im Raum wären, dann nehmen sie diese ebenfalls wahr. Die Kommunikation ist im Raum sozusagen! Nur wird sie nicht gesehen vom Blinden. Und zweitens kann man auch verbal Kommunizieren mit dem Blinden. Aber der FS entscheidet sich dann wie in der Beschreibung dafür, es eher zu lassen nach dem Lächeln. Der Blinde kann das durchaus wahrnehmen. Denn er ist ja nicht taub und hört ja das sich eine Person mit ihm gerade im Raum befindet. Ebenfalls ein Zeichen dafür, dass gerade Kommunikation betrieben wird. Der Blinde nimmt wahr das die Person im Raum keine verbale Kommunikation mit ihm führen will.
Aber was wären denn Argumente gegen das Argument von der anderen Person? Muss nämlich (leider) auf der contra Seite sein in der Diskussion?
Aber was wären denn Argumente gegen das Argument von der anderen Person? Muss nämlich (leider) auf der contra Seite sein in der Diskussion?