Macht meine Geschichte so Sinn?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

hallöchen. ich kenne mich zwar absolut nicht mit wikinger usw aus, ABER ich bin der meinung - es ist ganz egal ob sie dies tatsächlich getan hätten. es ist ein drehbuch und deiner fantasie sind keine grenzen gesetzt. du kannst dir alles ausdenken und zusammen schreiben wie du selbst das willst.

ich drücke dir die daumen. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Pyuian 
Fragesteller
 09.08.2023, 20:35

Ich versuch halt das historische Setting akkurat zu halten, aber zu den Wikingern aus dem 9. Jahrhundert gibt es aber leider eher wenige Quellen. Selbst die Geschichte von Björn Ironside wurde erst ein paar hundert Jahre später in der Edda aufgeschrieben. Trotzdem danke für die aufmunternden Worte. 🤗

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babygirl0211  09.08.2023, 20:40
@Pyuian

nicht dafür. 😘

das ist natürlich blöd, wenn es keine genauen quellen dazu gibt, aber das gibt dir ja erst recht den freiraum dir alles selbst aufzubauen. dass du es lieber genau ans historische setting halten willst, kann ich verstehen, so hat man zumindest die ganze basis worauf die story baut. ich wünsche dir jedenfalls noch ganz viel glück beim schreiben und wer weiß, vielleicht wird es was ganz besonderes. 🤗

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Deine Wikinger gab es nicht

Nein, so eine Fahrt in deiner Geschichte ist vollkommen sinnfrei und unglaubwürdig. Du malst ja das typische Wikingerbild von den tumben, sauf- und rauflustigen Abenteurer mit großem Metfass und breiten Gürteln und Fellen über den Schultern. Allein, solche Wikinger hat es nie gegeben.

die Wikinger die damals nach Afrika gesegelt sind

Sie sind nicht nach Afrika gesegelt.

Geschichte Björn Ironside

Ich wusste nicht, dass Wikinger englische Namen trugen. Man lernt nie aus ;)

Meine Wikinger plündern ein Dorf im weiten Südwesten Englands

So weit ist der Südwesten dort nun auch wieder nicht. Aber Dörfer wurden geplündert, ist also noch ok.

Du scheinst aber die Wikinger für völlige Idioten zu halten, denn du schreibst:

feiern dann auf dem Schiff nachdem sie wieder weg gefahren sind. Dann gehen sie alle trunken schlafen und ein Sturm zieht auf.

Wenn die Wikinger eines waren, dann hervorragende Seeleute und erfahrene Navigatoren. Sie waren ihren Zeitgenossen darin um einiges voraus, doch du stellst sie als hirntote Volldeppen da. Keine Schiffsbesatzung in der ganzen Vormoderne käme auf die bescheuerte Idee ausgerechnet an Bord auf See sich volllaufen zu lassen und seelenruhig zu schlafen, während das Schiff vor sich hintreibt. Auch nicht, wenn sie vor Anker gelegen hätten.
Diese Männer kannten die Gefahren der Seefahrt sehr genau und hätten sich niemals so fahrlässig verhalten!

Auch dürften die Wikinger, wenn sie sich sicher gefühlt haben, an Land gelagert haben und nicht auf dem Schiff! Aber ob dort oder an Bord: Es hätte immer ausreichend Männer gegeben, welche Wache und Kurs halten können. Schon aus Vorsicht vor Racheakten etwaiger Überlebender.

Dann entscheiden sie sich südlich zu fahren um in die Normandie zu kommen, fahren aber knapp an der Küste vorbei durch Bianca und landen irgendwo in Spanien.

Warum, was wollen sie da? Zumal die Normandie sicher noch nicht die Normandie gewesen sein dürfte. Schließlich heißt der Landstrich wegen Rollo so, der es zum Lehen erhielt. Da war die Zeit der Wikingerraubfahrten wie du sie beschreibst allerdings bereits wieder vorbei.

Vor allem fahren die dann nicht versehentlich nach Spanien. Nochmal:

Die Wikinger waren tüchtige und erfahrene Seeleute, man verfährt sich nicht einfach. Das ist undenkbar. Vor allem, weil da hunderte, gar tausende Kilometer dazwischen liegen.

Dort finden sie Stoffe und Felle

Nur dort gibt es also Stoffe und Felle? Schon damals wurden Stoffe und Felle über weite Strecken gehandelt, wie die Seide beispielsweise aus China. An der Küste Spaniens würden die Wikinger keine neuen Waren sehen, die sie nicht schon kennen. Zumal ihre eigenen Stoffe ja von sehr guter Qualität waren, wie Funde beweisen. Übrigens haben die Wikinger sich äußerst selten in Stoffe gekleidet, die sie nicht selbst herstellten.

Denn bis weit ins Hochmittelalter wurden Stoffe lokal hergestellt, zumeist gar in der eigenen Familie. Afrika ist übrigens nie besonders bekannt gewesen für die Tuchherstellung. Allenfalls die Felle von Raubkatzen sollten für Europäer möglicherweise interessant gewesen sein. Aber auch da gibt es keine Belege aus der Zeit!

prompt entscheiden sie sich weiter südlich zu segeln

Wie lange sind sie denn schon unterwegs und was ist mit der Beute der letzten Plünderungen? Warum sollten sie das Mittelmehr überqueren? Wegen Fellen?

Hätten das die Wikinger tatsächlich gemacht?

Nein! Denn eine Seefahrt ist nicht nur stets ein Risiko, sondern auch mit einem hohen Aufwand verbunden. Die Wikinger waren im Groben ganz sicher über die Welt informiert und haben sicher auch vorher schon von anderen Kontinenten gehört. Afrika hatte nichts zu bieten, was für sie interessant und nicht auch in Europa zu bekommen gewesen wäre.

Außerdem überschätzt du die Ladekapazität eines wikingerzeitlichen Langbootes. Es ist ein für die Zeit schnelles und hervorragendes Kriegsschiff für etwa 50 Personen mit niedrigem Tiefgang, so dass es auch auf Flüssen fahren konnte. Es ist aber keine Knorr, dem damaligen Schiffstyp für Handel und Transport. Es konnte nur sehr wenige Waren laden die überdies ungeschützt an Deck untergebracht werden musste. Es ist keinesfalls geeignet größere Mengen Stoffe und Felle über Kontinente zu transportieren!

Pyuian 
Fragesteller
 16.08.2023, 15:40

Entschuldige, ich habe gerade aus Versehen einen Kommentar abgesendet.

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Pyuian 
Fragesteller
 16.08.2023, 16:57

Danke für die ausführliche Antwort!

Nur möchte ich ein paar Korrekturen, Gegenfragen und Antworten geben.

Sie sind nicht nach Afrika gesegelt.

Tatsächlich sind sie das. Sie haben mit einer Flotte von hunderten von Schiffen eine Reihe von Raubzügen im maurischen Spanien gemacht und dann sind sie noch auf einen kleinen Abstecher nach Algerien gegangen. Zu der Zeit haben die Araber denen auch einen Namen gegeben "Madschūs". Unter anderem haben sie auch für 100 Jahre Sizilien besetzt. Das ist kein weiter Sprung bis nach Afrika.

Ich wusste nicht, dass Wikinger englische Namen trugen. Man lernt nie aus ;)

Ich bin zu faul gewesen den vollen dänischen Namen hier aufzuschreiben aber wenn es so wichtig ist hier: "Bjǫrn Ragnarsson járnsíða"

Keine Schiffsbesatzung in der ganzen Vormoderne käme auf die bescheuerte Idee ausgerechnet an Bord auf See sich volllaufen zu lassen und seelenruhig zu schlafen

Vielen Dank, Ich schreibe die Passage um. Ich nehme an das es trotzdem in einem Sturm eher wichtiger war nicht unterzugehen als sich nicht zu verirren. Genauso nehme ich an das es leicht ist sich in einem Sturm zu verirren. Ich hatte angenommen dass das normal ist, nachdem ich für ein paar Stunden die Kultur der Wikinger studiert habe.

Warum, was wollen sie da?

Sie wollen dort hin weil sie definitiv nicht zurück ins Dorf fahren können das sie gerade ausgeraubt haben und deshalb vielleicht zu einer starken Hafenstadt die ihnen bekannt ist fahren könnten. Dort könnten sie auch Proviant und co. auffüllen. Die Normandie wurde davor ja auch besonders im 9. Jahrhundert oft überfallen. Da scheint es für mich nicht so weit hergeholt das sie auch dort vielleicht Handel treiben wollen. Die Wikinger waren ja keine tumben, sauf- und rauflustigen Abenteurer mit großem Metfass und breiten Gürteln und Fellen über den Schultern, sondern auch erfahrene Händler. Außerdem wäre der Weg sicher und würde weniger als einen Tag brauchen, der Ärmelkanal ist auch nicht so breit.

Die Wikinger waren tüchtige und erfahrene Seeleute, man verfährt sich nicht einfach. Das ist undenkbar. Vor allem, weil da hunderte, gar tausende Kilometer dazwischen liegen.

Die Wikinger sind ja in ein Sturm geraten. Da ist es zu wolkig um mit den Sternen sich zu orientieren und genauso der Stand der Sonne schwer zu bestimmen. Und das Zeitfenster ist zu kurz um sich an den Tieren zu orientieren. Wenn der Sturm dann vorbei ist, dass jetzt wo sie sich orientieren können tatsächlich weiter südlich segeln. Aber sie sind schon so weit westlich gefahren, dass jetzt wo sie südlich fahren in Bianca kommen.

Dort finden sie Stoffe und Felle

Ja die Passage habe ich ebenfalls geändert. Jetzt wollen sie Gewürze, welche eher weniger bekannt in den nordischen Ländern waren. Die gab es, aber deutlich weniger.

Wie lange sind sie denn schon unterwegs und was ist mit der Beute der letzten Plünderungen? Warum sollten sie das Mittelmehr überqueren?

Genau diese Fragen möchte ich tatsächlich hören, denn diese führen bei meiner Geschichte zu einem Riss in der Gruppe. Die einen wollen als Entdecker und Helden zurückkehren und die anderen wollen sicher bleiben und nach Hause zurückkehren.

Nein! Denn eine Seefahrt ist nicht nur stets ein Risiko, sondern auch mit einem hohen Aufwand verbunden.

Hier hat eindeutig die Abenteuerlustigkeit gewonnen.

Na gut ich gehe jetzt weiterschreiben.

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Pyuian 
Fragesteller
 16.08.2023, 17:48
@Pyuian

Achso ich hab noch eine Sache vergessen:

Außerdem überschätzt du die Ladekapazität eines wikingerzeitlichen Langbootes.

Tatsächlich gab es damals noch keine Differenzierung von Knorr und Langboot, weil damals die Schiffe eher so eine Art Hybrid davon waren und sich auseinander entwickelt haben.

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Eisenwind  17.08.2023, 12:41
@Pyuian

Die Differenzierung der Begriffe ist modern, die Schiffstypen weisen aber tatsächlich erhebliche Unterschiede auf, welche sie für unterschiedliche Anwendungsbereiche innerhalb der Seefahrt auszeichnen.

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