Macht euch Schule Spaß, und für wie sinnvoll haltet ihr es?

10 Antworten

Ich stehe nicht morgens früh auf und freue mich dann auf die Schule, sicherlich nicht, nein. Besonders nicht an den langen Tagen, wo man auch mal 10, 11 oder gar 12 Stunden Schule hat und dann auch noch z.B. 10-11h Englisch, wo sich kein Mensch mehr konzentrieren kann.

Ich freue mich natürlich auch nicht gerade, wenn ich in der Schule bin und möchte natürlich einfach frei haben.

Trotzdem kann Schule selten mal Spaß machen, z.B. bei Projekten usw. Doch das sind wirklich Ausnahmen.

Dennoch sehe ich in der Schule natürlich einen Sinn. Ich stehe mehr oder weniger kurz vor dem Abitur und sammel somit gerade in der Qualifikaitonsphase meine Abiturpunkte für die Zulassung. Anschließend möchte ich studieren, wofür das Abitur natürlich auch da sein sollte bzw. muss.

Außerdem habe ich ein Ziel vor Augen und möchte später nicht nur ein paar Pfennige verdienen und führe mir dieses große Ziel auch immer wieder vor Augen, was mich gerne mal motiviert. Es ist nicht einfach, aber machbar. Ich habe schon vieles geschafft, was niemand und ebenso ich niemals für möglich gehalten hat (z.B. einen Schulwechsel von der Waldorfschule auf das Gymnasium). Somit werde ich auch dies schaffen und motiviere mich damit gerne selbst. Die Schule hat in diesem Sinne natürlich auch einen Sinn, nur liegt der halt quasi woanders. Nicht alles, was ich jeden Tag lerne, ist wichtig für mein Leben. Weder Religion als Atheist und Informatiker noch interessieren mich Dinge wie Fachbegriffe und Systeme oder Theorien in der Musik oder das Fach Geschichte. Aber da muss man eben durch. Der einzige Sinn ist im Endeffekt das Abitur, aber man lernt definitiv auch viel wichtiges für das Leben. 

Man trainiert ja auch vieles, z.B. das logische Denken in Naturwissenschaften wie z.B. Mathematik, Physik oder Informatik.

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Liebe Grüße

TechnikSpezi

IchBinnimmerIch 
Fragesteller
 06.03.2017, 21:09

Dürfte ich fragen, wieso Sie die Schule gewechselt haben?
Meines Wissens kann man Abitur an einer Walddorfschule machen, sodass man dann studieren kann.
Oder gilt hier dieser Satz nicht:
Abi ist Abi.

Danke!:)

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TechnikSpezi  06.03.2017, 21:35
@IchBinnimmerIch

Du kannst mich gerne duzen, das klingt schon völlig verrückt ! ;))

Ich habe damals gewechselt, weil meine Eltern das so entschieden haben. Das war nach der 4. Klasse und darauf hatte ich keinen Einfluss. Meine Mutter hat dies eingeleitet, weil sie gemerkt hat, wie dumm ich auf dieser Schule wurde. Das mag komisch klingen, ist aber einfach so. Du lernst auf dieser Schule völlig anders und das merkt man stark. Nicht einmal ich war der Grund, sondern ein Schüler aus der Stufe über mir, der an meinem Geburtstag auch da war und noch "dümmer" als ich war. Meine Mutter war quasi fassungslos und hat ab der Sekunde an entschieden, dass ich am Ende des Jahres wechseln werde. 

Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass der Wechsel, um es mal ganz einfach auszudrücken, vom schlechtesten zum besten nicht einfach war. Ich kam dort hin und meine Englisch Lehrerin fing an von "Subjekt + Verb + Objekt" an. Und ich weiß genau wie ich dort saß und später Sätze bilden sollte und nicht einmal im Ansatz eine Ahnung hatte, was überhaupt ein Subjekt und was ein Objekt sein soll. Genauso verstand ich niemals, was mein Deutschlehrer mit Tempus oder Präteritum oder sonst was meinte. Die kompletten Grundlagen haben einfach von Anfang bis Ende gefehlt, und die Noten sahen natürlich auch dementsprechend aus. Glaub mir, das war nicht schön nur solche Noten zu schreiben und jedes Mal ärger zu bekommen, obwohl du im Endeffekt kein Stück was dafür konntest. Ich habe auch wirklich selbst niemals geglaubt, dass ich dort raus komme. Es ging nur so weiter und die Probleme wurden nicht weniger. Ich wusste genau dass ich ab der 8. Klasse dann sitzen bleiben werde, da dann andere Regeln gelten und die sogenannte Erprobungsstufe beendet ist und ich es niemals überhaupt auf dem Gymnasium weiter schaffen werde. Ich habe in diesem Sinne schon mit meinem Berufsleben abgeschlossen und wusste genau, dass ich nicht mehr als eine Ausbildung schaffen werde. Und glaub mir, meine Eltern werden das selbe gedacht haben, wohl genauso meine Lehrer, es war echt grausam. 

Aber ich habe nie aufgegeben und wollte das natürlich nicht. Ich habe mich durchgekämpft, musste wegen eines Umzugs dann nochmal die Schule wechseln, aber nur auf ein anderes Gymnasium eine Stadt weiter, alles blieb gleich. Dann kamen z.B. Probleme in Französisch, weil wir vorher mehrere Lehrerwechsel unn quasi Monate lang keinen Unterricht hatten, auf der neuen Schule aber schon neue Zeiten gelernt hatten. Zusätzlich bekam ich dann das Jahr darauf die wirklich schlimmste Lehrerin aller Zeiten. Da übertreibe ich wirklich nicht, wir standen in dem Kurs zu 75% 4 oder 5. Auch bis ins Abitur, diese Lehrerin hat bestens noch eine 3 gegeben, selbst bei einer, die überall 1 in der kompletten Q2 stand (also das letzte Jahr). 

Aber auch die hat es nicht geschafft mich ein Jahr der 2,5 Jahre bei ihr wiederholen zu lassen. Ich konnte die Noten durch Mathe und Englisch ausgleichen. Und ab dem Ende der 8. Klasse ging es endlich langsam aufwärts. Nur noch wenige 5en, aber trotzdem kein Halbjahr ohne einige (ganz abgesehen von Französisch, was man einfach nicht zählen darf). Ab der 9. Klasse ging es dann aber wirklich nur noch aufwärts. Eine 5 wurde immer seltener, ich verbesserte mich in Mathematik und Englisch. Informatik stand ich seit der 8. Klasse immer 1 und 2. Trotzdem noch einige Noten 4 und 3. 

Die Oberstufe, also 10. Klasse war dann aber mein absoluter Durchbruch. Das besondere war eben, dass man ab der Oberstufe, also Sekundarstufe II, auf sich alleine gestellt ist. Man hat die Bringepflicht und die Lehrer haben nicht mehr die Pflicht, dich dran zu nehmen, wenn du nicht mitmachst. Sie sagen dir auch nicht mehr, dass du etwas abschreiben sollst und viele schreiben auch nicht mehr auf, wenn die Hausaufgaben fehlen. Was zählt ist das mündliche als auch schriftliche. In Mathematik hatte ich den größten Durchbruch. Eine neue Lehrerin, endlich keinen Referendaren mehr, neues Jahr, neues Thema (Ableitungen & co). Von den 5en, 4en und ganz seltenen 3en kam ich auf eine dauerhafte 2. Darunter auch 2 mal ganz knapp an der 1- vorbei. Mündlich stand ich 2+. Mathematik machte mir enorm Spaß, auch wenn ich ebenso das niemals hätte glauben können. Aber ich bereitete mich auf jede Stunde vor. Ich war schon immer weiter als alle anderen. Das Erfolgsrezept war einfach, dass Mathematik auf Logik basiert. Das ist etwas, was du lernen kannst, also die Themen usw. Das ist kein Vergleich zu einer Analyse in Deutsch, was ich bis heute nicht gut kann, weil man es einfach nicht richtig lernen kann. 

Aber auch andere Fächer wurden bei mir immer besser.

Ich muss im nächsten Kommentar fortfahren, weil ich die 5.000 Zeichen gleich überschreite :D

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TechnikSpezi  06.03.2017, 21:40
@TechnikSpezi

Fortsetzung:

Die Q1, also 11. Klasse wurde dann noch einmal viel besser.

Hier habe ich das erste Mal in meinem Leben ein Zeugnis bekommen, wo keine einzige 6, keine einzige 5 und keine einzige 5 zu finden war. Mein Schnitt war für mich einfach enorm, damit hätte ich niemals gerechnet. Entsprechender Stolz bei mir als auch bei meinen Eltern und dem Rest der Familie. Ich glaube, wenn ich das nun meiner damaligen Klassenlehrerin erzählen würde, würde sie mir das einfach nicht abkaufen. Nun bin ich im 2. Halbjahr und die Noten sind mündlich wiederum besser, das merke ich selbst. Klausuren kommen allerdings jetzt erst, dazu kann ich noch nichts sagen. Wichtig ist, meinem Abitur steht nichts mehr im Wege. Und das hätte damals wirklich niemand gedacht, nicht einmal im Ansatz. Besonders ich dachte wie gesagt nur, dass ich dummes Kind direkt sitzen bleiben werde und auf der Realschule nicht mal weiter komme. Siehe da:

Kein einziges Jahr sitzen geblieben. Keinen einzigen blauen Brief außer eben wie so ziemlich jeder in Französisch. Kein einziges Defizit (Unterpunktung in der Q-Phase)....

Dafür habe ich z.B. den Mathematik Leistungskurs. Jesus, mein alter Mathematik Lehrer würde das genauso niemals glauben. In Informatik stehe ich 2+ und habe nicht selten in den Klausuren eine 1. Nach dem Abitur möchte ich nun auch Informatik studieren, wozu ja auch sehr viel Mathematik gehört. Ich kann es nicht öfter betonen, aber das ist quasi wie ein Traum, der in Erfüllung geht, den ich aber so gesehen nicht einmal hatte, auch wenn das unlogisch klingt. Man muss einfach selbst in dieser Situation gewesen sein, aber trotzdem versteht man denke ich, was ich meine. 

Sorry für den Roman, typisch ich mal wieder :D

Fakt ist aber definitiv:

Die Waldorfschule werde ich immer verabscheuen. Das muss nicht auf jede zutreffen, denn ich habe auch schon gehört, dass das scheinbar nur bei unserer so extrem ist. Aber ich kenne auch nur bei uns diese eine und das ist einfach nicht zumutbar. Ich habe noch Freunde, die dort auf die Schule gehen. Wenn ich dann jedes Mal Dinge sehe wie Volumenberechnung in der 10. Klasse und dann schreiben sie auch noch "Quada" (*hust* es heißt "Quader"), dann kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln. Die Leute können nicht einmal im Ansatz das Wissen aufweisen wie wir und spätestens wenn man dann Englisch redet, haben alle verloren. Ich werde diese Schule niemals empfehlen können und bin einfach nur froh, dass ich das geschafft habe.


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Meinen Kindern macht die Schule seit einiger Zeit sehr viel Spaß. Und natürlich ist es sinnvoll in die Schule zu gehen und zu lernen. Klar, nicht alles was du in der Schule lernst wirst du später auch 1:1 brauchen können. Die Grundschule ist wichtig, dass man ein Allgemeinwissen aufbauen kann. Der zukünftige Arzt wird wohl nicht das gleiche Wissen einsetzen müssen wie der zukünftige Ingenieur. Schule muss einfach Spaß machen, ansonsten wird es mühsam für alle Beteiligten. Ich weiß, dass ist einfacher gesagt als getan.

In erster Linie liegt es bei den Eltern und bei den Lehrpersonen, den Unterricht und das Lernen kreativ, spannend und interessant zu gestalten. Und das muss ich zugeben, ist nicht sehr einfach. Ich bin auch der Meinung, dass man den Kindern Mut geben soll, das Gelernte auch umzusetzen. Aus Fehler lernt man und das muss man den Kindern auch bewusst machen, dass es nicht schlimm ist Fehler zu begehen. Wenn etwas richtig beantwortet wurde, dann sollte man genau so ein Kompliment aussprechen. Immer kleine Ziele setzen, um das Kind nicht zu überfordern. Lachen und Spaß haben sind sehr bedeutend, um die Motivation beim Lernen aufrecht zu erhalten. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, meinen Kindern mit Humor etwas beizubringen. Das kam IMMER sehr gut an.

Letzte Woche habe ich ein Witzebuch gekauft für meinen Sohn (siehe unten weitere Infos). Das coole ist, dass die Kinder mit diesen Witzen subtilen Humor lernen. Man sagt, dass Kinder in einem Alter zwischen 8 und 10 Jahren auch Ironie immer besser verstehen, was auch in diesem Buch unbewusst gelernt wird. Ausserdem sind im Buch Zungenbrecher enthalten. Somit fördert es das "schnellere" Lesen und macht außerdem auch noch Spaß. Beim Lernen geht es nicht immer darum, etwas auswendig zu lernen, sondern ich denke, dass die soziale Entwicklung des Kindes eine viel größere Rolle spielt, als irgendetwas irrelevantes auswendig zu lernen. Wenn es nur ums auswendig lernen geht, sollte man manchmal auch hervorheben und erwähnen, WESHALB es wichtig ist "das Thema XY" zu lernen.

Deshalb finde ich es wichtig, auch mal "Out-of-the-box" zu denken und mit Spaß zu lernen.

Wenn dein Kind zwischen 8 bis 10 Jahre ist, dann würde ich das Buch, welches ich letzte Woche gekauft habe empfehlen. Es ist von Simon Elias Würfler und heißt "Witzebuch für Kinder ab 8". Erhältlich auf Amazon. ISBN: 979-8670630917

Sorry hier kann man keinen Link einfügen, aber mit den obigen Angaben solltet ihr es finden können :-).

Viel Spaß und Freude die Entwicklung deines Kindes zu fördern!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin nicht mehr in der Schule (Abitur abgeschlossen und Studium laufend), aber mir hat Schule meist relativ wenig Spaß gemacht. Zwar tagesabhängig mal mehr, mal weniger aber es war definitiv nicht die Zeit auf die ich sehnsüchtig zurückblicke. Die Oberstufe war besser als die Unterstufe aber dennoch ist mir die Zeit des Zivi und die des Studiums eine wesentlich liebere Zeit, bin ich doch unabhängiger, eigenständig und verdiene zumindest etwas Geld selbst.

Sinnvoll war die Schul-Zeit allerdings sehr, ich habe vieles gelernt, aber meiste nicht aktiv behalten.
Dennoch, es hat mich geprägt, gerade Naturwissenschaftliche Fächer und Politik oder Geschichte haben meine Neugier, Interesse und politisches Denken geweckt.

Fächer wie Deutsch und Religion, die ich nicht allzu sehr mochte, haben mich doch zumindest Methoden und Ansätze gelehrt kritisch mit Publikationen, Reden und Büchern und auch mit der Religion umzugehen und diese besser einzuordnen.

Fächer wie Musik und Kunst, meine unbeliebtesten Fächer, haben mir zumindest ein gewisses Grundmaß an allgemein Bildung gegeben auf dem ich ggf. aufbauen kann.

Sport war zwar nie mein bestes Fach, war ich doch meist eher grob motorisch, hat es mir dennoch gut getan und ich habe das laufen für mich entdeckt.

Daher mein Rat an dich: du musst die Schule nicht lieben, aber bringe sie vernünftig hinter dich und mach das beste draus.

IchBinnimmerIch 
Fragesteller
 06.03.2017, 20:47

Vielen Dank!
Dürfte ich fragen, was Sie Studieren?

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Also ich gehe in die 10. Klasse und muss sagen, dass mir die Schule schon Spaß macht. Nicht durchgängig, aber hauptsächlich schon. Ich weiß auch nicht so genau wieso, aber unsere Lehrer sind nett und versuchen uns auch echt was beizubringen (die meisten 😂). Sinnvoll finde ich die Schule auch, aber ich denke daran könnte man vielleicht auch noch ein bisschen arbeiten, wir lernen zum Beispiel nicht, wie man Steuererklärungen oder sonst was schreibt. Aber warum macht es dir denn keinen Spaß und warum findest du die Schule nicht sinnvoll?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo.

Spaß macht kaum  einem Schüler die Schule, aber Sinnvoll ist das schon, obwohl ich auch oft sage das deutsch Schulsystem ist auch nicht mehr das Optimale, aber ich kann es nicht ändern.

Notwendig ist die Schule allemal. da man ja irgendeinen Beruf haben möchte.

Es ist leichter an einer Schule wenn man  an der oberen Gruppe ist als am unteren. Gute Noten, erfordern nur lernen und nochmals lernen und mündlich mitmachen.


Bley 1914