Macht das Arbeitsamt krank?

13 Antworten

Eine Möglichkeit währe sich genau mit der Materie Harz4 zu beschäftigen. Mit den Gesetzen. Denn eines der angst machenden dinge Inder Materie ist die Unwissenheit und somit ausgeliefert sein. So banal es klingt du musst dich der Herausforderung stellen und daran Wachsen. Du solltest dich nicht verstecken.

Habt ihr Erfahrungen mit Initiativbewerbungen trotz Arbitsunfähigkeitsbescheinigung? Wirkt dass eine dem anderen entgegen?

Erfahrungen kaum. Es kann dem Entgegenwirken muss aber nicht. Letztlich ist es wichtig das du wenn du einen Job bekommst arbeiten kannst. Zudem kommt es auch darauf an wie du dich und die Geschichte sofern du sie überhaupt erwähnst verkaufen tust. Mancher Personalchef sieht es auch Positiv das jemand Trotz Krankheit sich um Arbeit bemüht. Es gibt aber auch einige die so etwas als Problem sehen, da das immer wieder Passieren kann. Daher Rate ich dir davon ab.

Geht es jemandem ähnlich?

Falls du die angst und das Unbehagen gegenüber dem Jobcenter meinst, dann ja. Diese Reaktion verursacht es bei vielen. Allerdings weichen angst und co auch und Zorn, Wut und andere Gefühle nehmen deren Platz ein.

Betrachte das Jobcenter als eine Herausforderung die du meistern sollst. Suche dir selbst Arbeit lerne die Gesetze und nutze sie. So kannst du dann auch anderen helfen.

Hallo Roland was hast du denn beruflich gemacht? Und welche Umschulung hattet du denn??

Ich habe Erfahrungen mit Initiativbewerbung und ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Viele Chefs oder besser fast alle mögen dies. Weil sie sehen, dass die Bewerber Veranwortung übernehmen und nicht warten bis eine Stelle ausgeschrieben werden. Ich hatte mich damals als Rechtsanwaltsfachangestellte beworben und konnte mir unter drei Zusagen das beste Angebot aussuchen. Mach weiter so und lass dich nicht so unter kriegen irgendwann klappt es. Die beste Gelegenheit um abzuschalten ist Sport und bevor du schlafen gehst ließ ein Buch oder meditiere das hilft.

Nur mal angenommen wenn du wirklich krank bist und nicht mehr arbeiten kannst nicht mehr unter Menschen bist wie langweilig und dann bekommst du erst recht Depressionen. Kämpfe weiter und du wirst sehen es lohnt sich. LG

Ja, Du hattest ein schwierige Kindheit. Aber auch andere Menschen hatten eine schwierige Kindheit. Viele wachsen auch an oder gerade wegen der schwierigen Bedingungen.

Was erwartest Du denn vom Arbeitsamt bzw. Jobcenter? Selbstverständlich üben sie einen gewissen Druck auf die Arbeitssuchenden aus ... man soll schließlich möglichst schnell unabhängig von staatlichen Leistungen werden. Nein, das Arbeitsamt ist nicht (allein) dafür zuständig, Dich zu "bedienen" und Dir freie Arbeitsplätze anzubieten; dafür bist vor allem Du allein zuständig ... schließlich möchtest Du doch ein selbstbestimmtes Leben führen.

Auch im Arbeitsleben werden tagtäglich Leistungen vor Dir erwartet. Selbst wenn Chef und Kollegen noch so sozial eingestellt sein sollten, kann es sich kein Unternehmen dauerhaft einen Mitarbeiter leisten, der sich sein "Kosten" (Gehalt, Sozialleistungen etc.) im wahrsten Sinn des Wortes nicht "verdient". 

Oder möchtest Du Dich Dein ganzes Leben von der Allgemeinheit durchfüttern lassen? Immer Deine Krankheit, Deine schwere Kindheit vorschieben? 

Selbstverständlich darfst Du versuchen, Dich weiterhin krankschreiben zu lassen. Du wirst bald Krankengeld beziehen, irgendwann wird Dich die Krankenkasse zum Vertrauensarzt schicken .. der wird Dich ganz bestimmt nicht mit Samthandschuhen anfassen. Übrigens wirst Du auch bei einer BU-Rente in jährlichen oder zweijährlichen Vertrauensarzt untersucht ... und zwar jedes Mal von einem anderen, was unter Umständen auch mit langen und umständlichen Anfahrten verbunden ist.

Sollte Dich das alles nicht zusagen, such Dir schnellstmöglich einen Job ... egal als was, befristet oder auch in Teilzeit!

ja, die selbstmordrate und psychischen krankheiten steigen an unter den arbeitslosen und bei der arbeitenden bevölkerung zumindest die seelischen krankheiten, da man sich davor fürchtet seinen job zu verlieren und im  hartz4 system gefangen zu sein.

Wie wirst du denn beim Arbeitsamt behandelt? Sind die Leute neutral, distanziert, unfreundlich, freundlich, machen sie Druck, sind sie ungehalten?
(Es gibt ja Leute die sagen noch nicht mal guten Tag, Danke, Bitte und auf Wiedersehen...)

Ich selber habe keine Erfahrung mit dem Arbeitsamt (AbA), aber wenn ich lese, was manche "Kunden" da so erleben - da sträuben sich mir die Haare, natürlich nicht überall, aber man kann Pech haben. Es gibt immerhin eine Millionen Sanktionen pro Jahr, dass ist kein Pappenstil und zeugt nicht gerade von einer positiven Grundhaltung.

Ein Berater hat quasi die Grundlage deiner Existenz in der Hand, kann sie dir zu 100% wegnehmen, sogar die Krankenkasse streichen. Es ist nicht jedem gegeben mit einer solchen Macht verantwortungsvoll und menschlich umzugehen. Meiner Meinung nach ist diese Macht für einen einfachen "Berater" viel zu gross. Wenn du schon psychisch labil bist und dann das Pech hast beim AbA auf einen unangenehmen Menschen zu treffen, finde ich das nur menschlich, eine Angst zu entwickeln.

Das beste in deinem Fall wäre wahrscheinlich, so bald wie möglich einen Job zu finden so dass du mit dem AbA nichts mehr zu tun hast.

Falls gar nichts mehr geht und dein Arzt hinter dir steht, klar dann akzeptiere die Hilfe (also eine Krankschreibung). Aber ich würde mir diese Möglichkeit als die allerletzte Notlösung in Reserve halten.

Du hast immerhin eine 2-jährige Umschulung geschafft und das ist eine gute Leistung. Wenn du bald eine Arbeit finden würdest und dich dort mit deinen Kollegen verstehst, dann hättest du wirklich viel gewonnen und könntest nach vorne schauen.

Ich wünsche dir dass du das schaffst und das Glück hast (ein bisschen Glück haben ist auch immer dabei).

Alles Gute!

Roland1988 
Fragesteller
 12.11.2015, 02:51

Danke für die ausführliche Antwort. Also: Schlechte Erfahrung mit den Sachbearbeitern habe ich eigentlich nie gemacht, Es stimmt schon dass die viel Macht in ihren Händen halten, aber die haben halt auch ihre Chefs und Anweisungen, wechseln jedes halbe Jahr und sind im Endeffekt auch nur für die Arbeitsvermittlung zuständig. Da hängt ja noch ein ganzer Rattenschwanz aus anderen Abteilungen mit drann und was mir im Endeffekt Angst macht ist diese ganze Machienerie; ihre Irrationalität und Willkür. Ich sehe da einfach nur ein riesiges Damokles-Schwert über mir schweben und über das letzte Jahr hinweg hatt sich das so weit gesteigert dass ich mich dadurch akut bedroht fühle... ich muss mich irgendwie dagegen wehren; im Zweifelsfall durch einen Arzt.

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eddiefox  12.11.2015, 04:43
@Roland1988

Gerne. Also hast du bislang keine schlechten Erfahrungen von Seiten des AbA gemacht. Das ist gut. Dann kommt deine Angst wohl mehr aus deinem psychischen Befinden. Auf einer Arbeit wirst du auch von anderen Leuten abhängen und Vorgesetzte, Chef, Gruppenleiter, Abteilungsleiter etc. haben. Den Weg den du hinter dir hast ist auch kein leichter gewesen. Dann mach doch "einfach" das was für dich am besten ist. Vielleicht es ja gerade nicht und du brauchst eine Auszeit.

Du weisst am besten wie es dir geht, was jetzt geht und was nicht und ob du noch Zeit, Ruhe und vielleicht Unterstützung brauchst. Mach dir keinen Druck. (Den meisten Druck macht man sich ja oft selber...) Panikattacken sind ätzend, die sucht man sich eh nicht aus, die kommen und sind dann da. Wenn du sie mal los bist und von der Seite her Ruhe hast, dann wird auch der Rest viel leichter. Vielleicht kannst du die Zeit einer Krankschreibung ja noch mit Therapiegesprächen nutzen.

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